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Zukunft der Markenbindung im Handel: Wie authentische Momente im Gedächtnis bleiben

Wir leben in einer Zeit, in der Menschen mehr erleben als je zuvor – und doch weniger spüren. Screens dominieren, KI beschleunigt, alles ist verfügbar, alles ist vergleichbar. Die neue Herausforderung für Marken: Momente schaffen, die bleiben. Momente, die nicht nur gesehen werden, sondern gefühlt und erinnert.
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Nike und Palace Skateboards bietet mit Manor Place (London) Location für Sport & Kunst Credits: Nike
Von Gastautor:in

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Wir leben in einer Zeit, in der Menschen mehr erleben als je zuvor – und doch weniger spüren. Screens dominieren, KI beschleunigt, alles ist verfügbar, alles ist vergleichbar. Die neue Herausforderung für Marken: Momente schaffen, die bleiben. Momente, die nicht nur gesehen werden, sondern gefühlt und erinnert.

Aktuell zeigt sich ein klarer Shift: Von laut zu leise. Von Masse zu Nische. Von digitaler Effizienz zu physischen Emotionen. Der Fokus verschiebt sich vom „Wie viele haben es gesehen?“ hin zu „Wen hat es wirklich berührt?“ – ein Paradigmenwechsel, der Marken zwingt, tiefer, klüger und bewusster zu inszenieren.

Wir zeigen, welche Formate gerade durchstarten, welche Cases Maßstäbe setzen und welche Trends die Zukunft der Experience prägen.

Über die Autorin

Karin Leiberg ist Director Brand Activation & Strategy bei der Liganova Group. Die Agenturgruppe arbeitet für globale Premium-Marken und ist auf Brand Spaces, Experiences sowie Retail-Kampagnen spezialisiert.

Microculture Activitions – vom Hype zum Verborgenen

VIP-Lounge im Shanghai-Flagship von Boucheron greift Vibe von traditionellem Shikumen-Hauses auf. Credits: Boucheron

Pop-ups verabschieden sich von inflationär überinszenierten, Instagram-first-Konzepten. Stattdessen gewinnen lokale Codes, subtile Referenzen und kulturelle Tiefe an Bedeutung – das „Hidden Layer“-Gefühl macht Experiences intimer, intelligenter und ruhiger und verleiht ihnen nachhaltige Wirkung.

Insight:

Die Zukunft gehört Momenten, die leise wirken, aber bleiben. Es geht nicht darum, dass jeder es sieht, sondern dass die richtigen Leute es nie vergessen.

Self Spaces: Wohlbefinden als Erlebnis-Ökosystem

Beauty-Marke Keren Sierra eröffnet Fläche für Shopping und Kosmetikbehandlungen bei Breuninger in Stuttgart Credits: Liganova

Stores werden zu Mini-Retreats: Health, Beauty und Wellbeing lassen sich multisensorisch erleben. Angesichts von Stress und urbanem Overload gewinnen Self Spaces an Bedeutung – Kund:innen investieren gezielt in immaterielle Werte, die ihr Wohlbefinden steigern. Duft, Sound, Beratung und Design verschmelzen zu ganzheitlichen Erlebnissen, die Energie geben statt nehmen. Marken werden so zu Enablern von Health, Regeneration und persönlichem Wohlbefinden.

Insight:

Regeneration ist die neue Währung – Räume, die Energie geben statt nehmen. Es gibt keine neutralen Spaces mehr. Ob Retail, Hospitality oder Workspace: Orte werden zunehmend als emotionale Ökosysteme verstanden, die aktiv auf das Wohlbefinden der Menschen wirken.

Mono Focus Spaces: ein Produkt, eine Geschichte und maximale Wirkung

Ikea widmet der Frakta-Tasche Pop-up in London Credits: Studio Xag.

Marken reduzieren radikal: Ein Produkt. Ein Material. Eine Farbe. Eine Emotion. Klarheit erzeugt Begehrlichkeit, weil sie den Fokus auf das Wesentliche legt. In einer Welt voller Reize und kurzer Konzentrationsspanne sticht ein einziger klarer Fokus stärker hervor als viele kleine Signale. Gleichzeitig wird Konsum bewusster: Kunden wollen verstehen, warum ein Produkt zählt. Reduktion schafft genau diesen Raum.

Insight:

Reduktion schlägt Überladung. Wer reduziert, gewinnt Wertigkeit und Aufmerksamkeit

Urban Playground – vom Produkt zum Spiel

On Running präsentiert mit dem temporären Space 'On Labs Berlin' seine neuesten Technologien in Aktion Credits: Liganova

Stores und Installationen werden zu echten Spielfeldern: Sport, Bewegung, Street Culture und Community verschmelzen zu Erlebnissen, bei denen Kunden mitmachen, statt nur zuzusehen oder zu shoppen. Marken schaffen Räume für Teilnahme statt reine Inszenierung – genau das, was Generation Z & Alpha heute suchen: echte Erlebnisse, keine reinen Displays. Communities brauchen reale Treffpunkte, und Marken werden so zu Enablern, die Aktivität und Interaktion fördern.

Insight:

Interaktion schlägt Inszenierung – aktive Erlebnisse bleiben länger im Gedächtnis.

Universe Retail – vom Laden zum Zielort

Blick in das neue „Clubhouse“ von Rapha in Shanghai Credits: Bild: Rapha

Brand Houses entwickeln sich zu Erlebnis-Universen: Retail, Kultur, Community, Hospitality und museale Showcases verschmelzen zu immersiven, kuratierten Räumen, in denen Marken durch kulturelle Hybridisierung einzigartige Destinationen und Social Spaces schaffen – physische Orte, die in einer digitalen Welt echte Anker bieten. Marken inszenieren nicht nur Produkte, sondern ganze Erlebnisse, die Geschichten erzählen und Menschen verbinden.

Insight:

Marken als Destinationen: multisensorische Universen zum Erleben, Entdecken und Vernetzen.

Liganova
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