Zweites Insolvenzverfahren: Gebrüder Götz soll erneut saniert werden
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Das Würzburger Versandhandelsunternehmen Gebrüder Götz GmbH hat am 28. September 2022 erneut die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Würzburg beantragt, das in Eigenverwaltung geführt wird. Erst im August dieses Jahres war ein Insolvenzplanverfahren abgeschlossen und die Gesellschaft auf den heutigen Inhaber Steffen Liebich übertagen worden. Liebich ist unter anderem Inhaber der Schuhkette Leiser, Anika Schuh und Schuhkay.
Das Amtsgericht hat dem Antrag zugestimmt und Rechtsanwalt Christian Plail von der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz Restrukturierung zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Als Begründung für die erneute Schieflage nennt das Unternehmen die „Zurückhaltung der Verbraucher:innen aufgrund der starken Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheiten“, so die Presseerklärung, die von der Anwaltskanzlei Schneider Geiwitz herausgegeben wurde. Dies habe dazu geführt, dass die neue Geschäftsführung von Götz dazu gezwungen war, die im Rahmen des Verkaufsprozesses von der alten Unternehmensleitung aufgestellte Unternehmensplanung für die Jahre 2022 und 2023 deutlich anzupassen. "Dabei wird davon ausgegangen, dass mit längerfristig reduzierten Umsatzerlösen, bei gleichzeitig steigenden Kosten für Einkauf und Betrieb, zu rechnen ist“, heißt es dort weiter.
Die Gebrüder Götz GmbH beschäftigt aktuell 170 Mitarbeitende. Die Gehälter der Beschäftigten sind bis einschließlich November durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Der vorläufige Sachwalter Rechtsanwalt Christian Plail hat bereits erste Gespräche im Unternehmen sowie mit wichtigen Geschäftspartnern geführt. Das 1939 gegründete Unternehmen vertreibt Schuhe und Mode über Online-Shops in Deutschland und Österreich. Das Angebot umfasst rund 11.000 Artikel von 300 verschiedenen Marken.
Ziel der Aktivitäten ist die langfristige Sanierung: „Wir wollen mit unserem Team den Sanierungskurs der Gebrüder Götz GmbH unterstützen und zu einem dauerhaften Erhalt des Unternehmens und von Arbeitsplätzen beitragen“, erklärt Christian Plail. Daher läuft auch der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiter. „Wir kaufen weiter Waren ein und liefern die Waren für unsere Kunden plangemäß aus. Selbstverständlich nehmen wir auch weiter Bestellungen über unsere Shops an“, erklärt Steffen Liebich, Geschäftsführer der Gebrüder Götz GmbH.