Ausstellung: “Women in Balance” erzählt von Wanda Ferragamo, Mode und Nachkriegszeit
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Ab heute, dem 20. Mai, ist im Ferragamo Museum in Florenz eine neue Ausstellung mit dem Titel „Women in Balance“ zu sehen. Am Beispiel von Wanda Ferragamo, Frau von Salvatore Ferragamo und Gründer des gleichnamigen Luxusunternehmens, zeichnet die Ausstellung den sozialen Wandel auf, den Frauen auf ihrem Weg zur Emanzipation zwischen dem Ende der 1950er und den frühen 1960er Jahren erlebten.
Die Ausstellung, die für ein Jahr zu sehen ist, ist eine Hommage an Wanda Miletti Ferragamo, die die Marke Salvatore Ferragamo von 1960 (nach dem Tod ihres Mannes) bis zu ihrem eigenen Tod im Jahr 2018 mit klugem Kopf und ruhiger Hand leitete.
„Wandas Geschichte zeigt eine Frau, die es meisterhaft verstand, die traditionelle Rolle der Frau, die sich ihrem Haus, ihrem Mann und ihren Kindern widmet, mit ihren beruflichen Pflichten und ihrer Verantwortung für das Unternehmen zu verbinden“, heißt es in einer Mitteilung zur Ausstellung.
„Da Wanda Ferragamo nur selten über sich selbst sprach und nur ungern die Lorbeeren für den Erfolg der Marke Ferragamo in den letzten sechs Jahrzehnten erntete, soll diese Ausstellung zeigen, wer Wanda wirklich war, und gleichzeitig, wie sie es gewollt hätte, die Geschichten anderer Frauen erzählen, die zwischen den späten 1950er und den frühen 1960er Jahren persönlichen Erfolg mit der Hingabe an ihre Familien verbanden“, heißt es weiter.
Dementsprechend ist die Ausstellung in verschiedene Bereiche aufgeteilt: Im ersten Bereich geht es spezifisch um Wanda Ferragamo, während andere Bereichen das Leben italienischer Frauen im Zeitraum von 1955 bis 1965 anhand der Themen „Familie“, „Frauenberufe“, „Künstler-Ateliers“, „Häusliches Umfeld, Konsum und Werbung“, „Weibliche Vorbilder im Kino“, „Junge Frauen im Fokus“ und „Mode als Ausdruck weiblicher Identität“ beleuchten.
Dabei basiert die Ausstellung auf der Theorie, dass sich Geschichte durch die Aktionen einer Vielzahl kreativer, produktiver Menschen entwickelt und nicht als Ergebnis eines absoluten Prinzips. So entstehen neue Lebensstile, Konsummodelle und Geschlechter- und Arbeitsbeziehungen.
All diese Faktoren kamen im Italien der Nachkriegszeit (wie auch in Deutschland) mit seinem Wirtschaftswunder zusammen und lösten tiefgreifende kulturelle und soziale Veränderungen aus, die in einer langfristigen Perspektive betrachtet werden müssen, damit ihre vollen Auswirkungen erfasst werden können. Dazu leistet die Ausstellung einen Beitrag.