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Design Museum eröffnet Ausstellung zur Forschung im Umweltdesign

Von Danielle Wightman-Stone

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Kultur |In Bildern

‘Future Observatory’ im Londoner Design Museum, Faber Futures. Bild: Felix Speller/Design Museum

Das Londoner Design Museum hat eine Ausstellung eröffnet, in der Forschungsprojekte vorgestellt werden, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Design und Umweltfragen beschäftigen.

Sechs Aussteller:innen präsentieren ihre Werke unter der Kuration des ‘Future Observatory’, einem nationalen Forschungsprogramm des Museums zum ökologischen Wandel. Das Programm wird in Zusammenarbeit mit dem ‘Arts and Humanities Research Council’ koordiniert, der Teil der öffentlichen britischen Einrichtung zur Verwaltung von Forschungsgeldern, der ‘UK Research and Innovation’, ist. In den Bereichen Mode, Abfall, Materialien und Architektur will die Ausstellung „radikale neue Ansätze“ zeigen.

Im zweiten Stock des Museums bietet die Galerie Raum für innovative Projekte aus ganz Großbritannien, die sich für wegweisende Designforschung zu Umweltthemen einsetzen. Die Exponate sollen den Besucher:innen „anregende und neue Wege aufzeigen, wie Designer:innen auf die Klimakrise reagieren“.

‘Future Observatory’ im Londoner Design Museum. Bild: Felix Speller/Design Museum

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht weniger das Design als fertiges Produkt oder System, sondern vielmehr die aktuelle Forschung: Die britische Biodesign-Agentur Faber Futures zeigt, wie sie mit der Natur kooperiert, um die Auswirkungen von schädlichen Produktionstechniken auf die Umwelt zu minimieren. Im Rahmen ihrer Forschung arbeitet sie mit Streptomyces coelicolor, einem im Boden vorkommenden Bakterium. Es sondert ein Pigment ab, das zum Färben von Textilien verwendet werden kann.

Das ‘Exploring Jacket’, ein Kleidungsstück aus Seide, präsentiert die bemerkenswerten Resultate dieser Technik. Besucher:innen können den Entstehungsprozess anhand eines Films verfolgen, der den Weg der Jacke von der Bakterienzelle zum Kleidungsstück dokumentiert.

‘Future Observatory’ im Londoner Design Museum, Faber Futures. Bild: Felix Speller/Design Museum

Das ‘Hub for Biotechnology in the Built Environment’ entwickelt neue kohlenstoffarme Baumaterialien und -techniken, um bisherige Konstruktionsweisen grundlegend zu überdenken. Das aus dem Projekt resultierende ‘BioKnit’ ist eine gestrickte Biohybrid-Struktur, die mit Hilfe von Computermodellierung entwickelt wurde und sich formgenau über die Galerie des Museums erstreckt.

’BioKnit’ wird aus Myzel, Sägespänen und 3D-Wolle hergestellt. Während sich das Myzel von den Sägespänen ernährt, verfestigt sich seine Struktur zu einem festen und beständigen Material. Die Besucher:innen können die Entwicklung dieses Materials und den Bau solcher Konstrukte anhand von Zeichnungen und Filmen verfolgen.

‘Future Observatory’ im Londoner Design Museum, The Hub for Biotechnology in the Built Environment. Bild: Felix Speller/Design Museum

Des Weiteren präsentiert die Forschungsplattform Climavore ein Wandbild aus Muscheln, die in Restaurants auf der schottischen Insel Isle of Skye gesammelt und zu nachhaltigem Material verarbeitet wurden. Ein Kurzfilm der Architektin und Designforscherin Julia King untersucht Lösungen, um die Folgen der Wasserverschmutzung an der Küste von Nord-Kent zu verringern. Die Dark Matter Labs schlagen mit dem FreeHouse-Projekt einen neuen Ansatz für das Wohnen vor, der das Haus nicht nur als Eigentum, sondern auch als Quelle ökologischer und sozialer Werte betrachtet.

„Diese Ausstellung ist von großer Bedeutung, da sie im Herzen des Museums einen eigenen Raum für die Umwelt- und Designforschung schafft“, sagte Justin McGuirk, der Direktor des Future Observatory, in einer Mitteilung.

„In der neuen Ausstellung des Future Observatory sehen wir kritische, experimentelle und letztlich hoffnungsvolle Forschung im Vereinigten Königreich”, so George Kafka, Kurator des Future Observatory. „Die ausgestellten Studios, Labors und Verfahren gehören zu den führenden Vertretern des Designs, von der Mode bis zu Lebensmitteln. Sie arbeiten auf Ebenen, die sich von mikrobiellen bis hin zu systemischen Aspekten erstrecken. Durch diese Ausstellung erfahren Besucher:innen, welche wichtige Rolle die Designforschung bei der Gestaltung einer lebenswerten Zukunft spielt.“

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Heide Halama.

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