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Modemarken dominieren Mailänder Designwoche

Von Don-Alvin Adegeest

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Kultur

‘Bottega Veneta x Cassina Le Corbusier’ auf der Mailänder Designwoche. Bild: FashionUnited

Die alljährlich in Mailand stattfindende Möbel- und Einrichtungsmesse Salone del Mobile hat sich zum weltweit wichtigsten Treffpunkt für Designinteressierte entwickelt. Vor der traditionsreichen Kulisse der italienischen Modehauptstadt bieten eine Vielzahl von Marken und Einzelhändler:innen aus allen Bereichen des Designs Erlebnisse, Kooperationen, Aktionen, Events und Partys, die die Stadt in ein kreatives Epizentrum verwandeln, das den Mailänder Modewochen in nichts nachsteht.

Während das Kreativviertel Brera als offizielles Zentrum der Designwoche diente, fanden die Veranstaltungen an verschiedenen Orten statt. Diese reichten von historischen Villen und mittelalterlichen Kirchen, bis hin zu Galerien, Hotels, Innenhöfe, Konditoreien, Schaufenster und sogar Parks, die von Designer:innen und internationalen Marken genutzt wurden, um ihre Ideen zu präsentieren.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen der Modewoche und der Designwoche ist, dass die Designwoche für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Designer:innen, Architekt:innen, Innenausstatter:innen, Einzelhändler:innen sowie Modemarken und Kreative aus allen Disziplinen kommen hierfür nach Mailand. Obwohl die Modewoche hinsichtlich der finanziellen Einnahmen dominiert und durch Medienberichterstattung, Werbung und Sponsoring ein größeres internationales Publikum anzieht, hat die Designwoche im Laufe der Jahre an Popularität und wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Das wachsende Interesse an Inneneinrichtung, Architektur und Innovationen bei Möbeln und Wohnaccessoires ist der Hauptgrund für diese Tendenz.

Aus diesem Grund wetteifern Modehäuser wie Hermès, Saint Laurent, Loro Piana, Prada, Gucci, Missoni, Etro, Thom Browne, Bottega Veneta, Armani und Loewe um ein neues Publikum, indem sie Ausstellungen und kuratierte Räume nutzen, um zu den Hauptattraktionen im Wochenkalender zu zählen.

Gucci

Das italienische Luxusmodehaus Gucci hat seine Modekampagne ‘Ancora’, die von einem kräftigen Rotton geprägt ist, um Designobjekte in limitierter Auflage erweitert, die ikonische italienische Möbelentwürfe und Handwerkskunst aus der Mitte des letzten Jahrhunderts feiern. Dazu gehören ein Sofa des Designers Mario Bellini, eine Vase des Vasenherstellers Venini und eine Lampe des Industriedesigners Castiglioni. Die in der neuen Farbe ‘Ancora Rot’ gehaltenen Stücke sind auf 100 Exemplare pro Design limitiert, die Preise beginnen bei 2.500 Euro für die Vase und bei 20.000 Euro für das Sofa.

’Gucci x Bellini’ sofa auf der Mailänder Designwoche. Bild: FashionUnited

Hermès

Beim französischen Modehaus Hermès, das einen großen Raum in der Eventhalle La Pelota einrichtete, stellte mit einer dunklen Bodeninstallation mit japanischen Wabi-Mustern aus Ziegel, Stein, Schiefer, Holz und gepresster Erde das Seidentrikot der Jockeys dar. Hinter einer Abtrennung befand sich eine dunkel beleuchtete Ausstellungswand mit Objekten aus der Vergangenheit und Gegenwart der Marke. Diese reichten von Zigarettenspitzen aus Messing aus den 60er-Jahren bis hin zu Decken, einem alten Jockeyhemd, Möbeln und einer Jagdpeitsche.

Hermes auf der Mailänder Designwoche. Bild: FashionUnited

Saint Laurent

Saint Laurent hat sich vom italienischen Architekten Gio Ponti inspirieren lassen und zwölf originale Porzellanteller, die er 1957 für die venezolanische Villa Planchart entworfen hat, in Zusammenarbeit mit dem Designunternehmen Ginori 1735 neu aufgelegt.

‘Saint Laurent x Gio Ponti’ auf der Mailänder Designwoche. Bild: FashionUnited

Loewe

Die Installation des spanischen Modehauses Loewe konzentrierte sich auf Lichtdesign und zeigte Lampen mit Werken von 24 internationalen Künstler:innen. Vertreten waren ehemalige Finalist:innen und Gewinner:innen des Kunstpreises der Marke, dem ‘Loewe Foundation Craft Prize’. Die Ausstellung zeigte verschiedene Perspektiven, Materialien und handwerkliche Praktiken, um unerwartete Interaktionen mit Licht im Palazzo Citterio und ausgewählte Stücke im Loewe-Laden in der Via Montenapoleone zu schaffen.

Lampeninstallation von Loewe auf der Mailänder Designwoche. Bild: FashionUnited

Bottega Veneta

Das italienische Luxusmodehaus Bottega Veneta zeigte den ikonischen ‘LC14 Tabouret’-Hocker, der ursprünglich vom schweizerisch-französischen Architekten Le Corbusier entworfen und von Kreativdirektor der Marke Matthieu Blazy im jüngsten Hauptsitz, dem Palazzo San Fedele, neu interpretiert wurde. Das auf 100 Exemplare limitierte ‘On the Rocks’-Set ist für 2.500 Euro erhältlich. Das Leder ist in der geflochtenen Intreccio-Webtechnik von Bottega Veneta gefertigt und erhält durch eine spezielle Bürstentechnik eine Vintage-Struktur. Die Preise für die Stücke beginnen bei 12.000 Euro.

‘Bottega Veneta x Cassina Le Corbusier’ auf der Mailänder Designwoche. Bild: FashionUnited

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Heide Halama.

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