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Olivier Theyskens: Comeback und Ausstellung in Antwerpen

Von FashionUnited

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Kultur

Vor einem Jahr feierte der belgische Modedesigner Olivier Theyskens sein Comeback mit seinem gleichnamigen Label. Nachdem die Marke etwa 15 Jahre lang vom Radar verschwunden war, brachte der Designer sie nun zurück. Alle Augen sind nun auf ihn gerichtet, auch deshalb, weil ihm, nur zwölf Monate nach dem Revival seiner Marke, eine Ausstellung im ModeMuseum von Antwerpen gewidmet wird. FashionUnited sprach mit dem Designer über das vergangene Jahr, die Ausstellung sowie über seine Sichtweise auf gutes Design und die Zukunft. „Es war ein exzellentes Jahr“, sagt der Designer.

„Ich wollte dieses Projekt schon seit langer Zeit angehen“, erklärt Theyskens im Hinblick auf das will Revival seines Labels. Ich habe es immer weiter verschoben, weil ich in andere Projekte involviert war und dachte: ‚Ich mache das später‘.“ Theyskens arbeitete früher als Kreativdirektor bei Rochas und Nina Ricci, sowie bei dem Contemporary Label Theory. „Nach einer Weile habe ich realisiert, dass ich das als eine Priorität ansehen muss, sonst würde ich es nie tun.“ Vor drei Jahren setzte er sein eigenes Label an die Spitze seiner Prioritätenliste und arbeitete im Geheimen zwei Jahre lang an seinem Comeback. Mittlerweile präsentiert er bereits seine dritte Kollektion seit seiner Rückkehr. Ich hatte die Möglichkeit, einen ganz frischen Blick darauf zu werfen, was ich tue, mit wem ich arbeite und wie ich arbeite.“

Olivier Theyskens: „Ich möchte mit meinem Label wachsen und Dinge verändern“

Zum Zeitpunkt seiner ersten Kollektions-Präsentation im vergangenen September gab der Designer an, er wollte nicht „zu schnell zu groß“ werden. Dabei stellt sich die Frage, wie jemand mit einem so großen Namen und seiner Erfahrung dies bewerkstelligen soll. Theyskens ist jedoch davon überzeugt, dass es möglich ist: „Es ist eine kluge Strategie für mich. „Ich möchte mit meinem Label wachsen und Dinge Schritt für Schritt verändern. Wir stehen noch ganz am Anfang und diese Kollektionen sind fundamental für die Marke.“

Nachdem er für mehrere Modehäuser gearbeitet hat, denkt er, dass es keine große Veränderung sein wird, für sein eigenes Label zu arbeiten. „Es ist dem, was ich für die anderen Modehäuser gemacht habe, sehr ähnlich. Ich präsentiere immer noch Kollektionen, ich zeichne, ich bin am Designprozess beteiligt.“ Er hat bei Rochas, Nina Ricci und Theory viel gelernt - Wissen, das er nun für sein eigenes Label anwendet. Er hat vor allem gelernt, wie wichtig Teamwork ist, aber auch, wie man effizient arbeitet, wenn Deadlines nahen. „Darüber hinaus ist es wichtig, dass jeder sich inspiriert fühlt und enthusiastisch ist, dich auf dieser Reise zu begleiten.“

Es ist klar, dass sich in den vergangenen Jahren viel für ihn verändert hat. Nicht nur, dass er an verschiedenen Orten gearbeitet hat, seine eigenen Designs haben sich ebenfalls weiter entwickelt. „Es ist nicht vergleichbar“, sagt der Designer über seine Arbeiten. „All meine Erfahrungen fließen in meine Designs ein. Ich habe Dinge gelernt, angefangen, verschiedene Werte zu schätzen und ich weiß, welche Dinge ich gestalterisch mag.“ Während seiner Zeit bei Rochas und Nina Ricci bezog er sich auf verschiedene historische Referenzen in seinen Kollektionen. Egal, was sich bei seinen Vorlieben und seiner Inspiration verändert hat, er ist sich sicher, dass er immer das Beste gibt, so gut er kann.

Olivier Theyskens: „Meine Arbeit ist eine Form von Schönheit“

In der neuen Ausstellung ‚Olivier Theyskens - She Walks in Beauty’ ist seine kreative Entwicklung klar zu erkennen. Der Designer ist glücklich, alle seine Kollektionen zusammen zu sehen und enthusiastisch, dass andere eine Chance haben, eine neue Seite seiner Arbeit kennenzulernen. Ein Lieblingsstück auszuwählen, fällt ihm schwer: „Sie sind wie meine Babys! All diese Kollektionen entstanden zu unterschiedlichen Phasen meines Lebens. Ich verbinde mit allen etwas.“ Nach einem Moment des Nachdenkens erwähnt er schließlich seine erste Kollektion, die wohl sein Favorit ist: „Diese Kollektion war der Ausgangspunkt für mich. Sie hat alles Weitere möglich gemacht. Diese Kollektion half mir, dorthin zu kommen, wo ich heute bin.“

Theyskens ist bekannt für seine romantischen, gothic-inspirierten Entwürfe. Charakteristisch für seine Kollektionen sind Bustiers, gerade-geschnittene Hosen, offen liegende Haken und Ösen sowie Kleider mit Schleppe. Der Belgier kann seinen Stil selbst nicht beschreiben, aber er weiß genau, warum er entwirft: „ Meine Arbeit ist eine Form von Schönheit. Nichts ist schöner und puristischer als eine Frau, die gut aussieht. Davon abgesehen sollte eine Kollektion relevant sein: logisch und schön.“ Deshalb ist es keine große Überraschung, dass die Ausstellung im Modemuseum von Antwerpen ‚She Walks in Beauty’ heißt.

Dennoch war er überrascht, dass ihm das Museum eine Ausstellung widmen wollte. „Zuerst dachte ich, sie wollten, dass ich eine Ausstellung kuratiere. Ich brauchte ein paar Monate, um zu kapieren, dass es um mich gehen sollte“, so Theyskens, der für seine Zurückhaltung bekannt ist. Zusammen mit seinem eigenen Team und dem Team des MoMu, arbeitete er an der Ausstellung.

„Es war furchteinflößend, mich auf meine eigene Karriere zu fokussieren, aber das MoMu wollte einen Designer mit einer vielseitigen Geschichte, der gerade den nächsten Schritt wagt. Eine bessere Motivation als diese gibt es nicht.“

Olivier Theyskens: „Ich konzentriere mich darauf, wie ich Frauen zeigen will.“

Er blickt mit Offenheit in die Zukunft: „Ich weiß aus Erfahrung, dass man nie wissen kann, was passieren wird. Dinge können sich schnell verändern.“ Deshalb denkt der Belgier, das es wichtig ist, im Hier und Jetzt zu leben. „Ich mag es, mir Ziele zu setzen und an diesen Ideen festzuhalten, aber es ist auch wichtig flexibel zu bleiben. Ich designe weiterhin und fokussiere mich darauf, wie ich Frauen zeigen will. Eine schöne und relevante Frau - es gibt nichts besseres.“

ModeMuseum Antwerpen
OLIVIER THEYSKENS