Polimoda: Event untersucht Beziehung zwischen Mode und Körper
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Das italienische Modeinstitut Polimoda präsentiert anhand von ‘An/Archive Event One’ eine Vorschau auf das künftige Forschungszentrum für Modestudien in Florenz. Vom 9. bis 21. Januar findet in der Außenstelle der Institution, der Manifattura Tabacchi, eine multidisziplinäre Veranstaltung statt, die den Körper als zentrales Thema in den Fokus rückt und seine Beziehung zur Mode erforscht.
Das Event, das am Dienstag zeitgleich mit der florentinischen Herrenmode-Messe Pitti Uomo begann, zeigt Werke von Modeschöpfer:innen, Künstler:innen und Forscher:innen verschiedener Bereichen, von der ‘Geruchskunst’ bis zur Choreografie, im Dialog mit einer Ausstellung ikonischer Exponate von zeitgenössischern Designer:innen in Zusammenarbeit mit dem Archiv des italienischen Modeladens Angelo Vintage.
Kontemplative Auseinandersetzung mit Körper als Ausdruck der Mode
Die Ausstellung zeigt eine von Massimiliano Giornetti, dem Direktor von Polimoda, und Linda Loppa, Beraterin für Strategie und Vision der Schule, kuratierte Auswahl, die traditionelle Grenzen einer Modeausstellung überschreitet.
Besucher:innen erleben eine Verschmelzung künstlerischer Disziplinen, bei der sich Mode mit Kunst, Technologie und Kultur überschneidet. Jedes ausgestellte Stück erzählt eine persönliche Geschichte und spiegelt vielfältige Perspektiven und innovative Ansätze zeitgenössischer Designer:innen wider. Von avantgardistischen Installationen bis hin zu Modedesign-Kreationen soll gezeigt werden, wie sich die Mode stets weiterentwickelt und Einfluss auf soziale Entwicklungen und individuellen Ausdruck hat.
Der menschliche Körper ist für die Mode von zentraler Bedeutung. Diese Relation möchte das Forschungszentrum zukünftig untersuchen und erkunden, wie Mode die menschliche, körperliche Gestalt formt und diese wiederum von ihr geformt wird.
„Die Ausstellung ist eine Einladung zu einer kontemplativen Reise durch verschiedene Interpretationen des Körpers in der Mode, von der Art und Weise, wie Kleidungsstücke am Körper fallen und sich bewegen, bis hin zu den sozialen und kulturellen Bedeutungen, die der Mode selbst innewohnen“, so die Leitung von Polimoda in einer Erklärung.
‘An/Archive Event One’ ist zugleich Feier und Reflexion über den Körper durch die Linse des Stils, der Identität und des künstlerischen Ausdrucks mit Kleidungsstücken aus dem Angelo Vintage Archiv und Werken des US-amerikanischen Tänzers William Forsythe, der finnischen Künstlerin Minna Palmqvist und der norwegischen Geruchsforscherin Sissel Tolaas.
Als kreatives Zentrum für Modeforschung soll ‘An/Archive’ ein für die Stadt offener Raum sein, der Forscher:innen, Kurator:innen, Archivar:innen, Student:innen, Designer:innen und Unternehmen, die an der Erforschung der Mode interessiert sind, willkommen heißt. Es handele sich hierbei um kein Museum, sondern einen lebendigen, dynamischen und zugänglichen Ort der Forschung, aber auch der Treffen und Verabredungen.
Ziel ist es, ein sich ständig weiterentwickelndes Laboratorium zu schaffen, das von der Kuration der ikonischen Kleidungsstücke der wichtigsten Designer:innen ausgeht, um die verschiedenen kreativen Realitäten des Modesystems anhand eines universellen Lexikons und analytischer Ansätze zusammenzubringen.
Der Raum wird Ausstellungen, Workshops, Konferenzen und Diskussionen zu aktuellen Themen der Modeindustrie beherbergen, um über die Zukunft des Sektors nachzudenken und die Entstehung einer neuen Generation von Forscher:innen zu fördern. Das Projekt wird von Polimoda kuratiert und durch Schulmittel, europäische Fördermittel, Stipendien, Sponsor:innen sowie öffentliche und private Partnerschaften mit Interesse an Ausbildung und Forschung unterstützt.
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.it. Übersetzt und bearbeitet von Heide Halama.