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Abschied von der OutDoor Friedrichshafen

Von Regina Henkel

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Die Jubiläumsveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen der OutDoor Messe in Friedrichshafen war gleichzeitig die letzte. Ab dem nächsten Jahr wird die Messe München Ausrichter der OutDoor Show sein. Entsprechend schwankte die Stimmung zwischen Wehmut und Aufbruch.

OutDoor wird zur OutDoor by Ispo

Die 25. OutDoor in Friedrichshafen sollte eigentlich ein Fest werden. Unter dem Motto „OutDoor für Alle“ wollte die Messe Friedrichshafen diesmal alle zusammen bringen: Industrie, Handel und Konsumenten. So wurden nicht nur am Messegelände Outdoor-Events veranstaltet, sondern auch in der Stadt. Highlight waren die Deutschen Boulder-Meisterschaften des DAV in der Halle B5 auf dem Messegelände, die am Vortag und dem ersten Messetag mehrere hundert Boulder-Fans anlockten.

Dass die Jubiläumsmesse nun ausgerechnet die letzte ihrer Art in Friedrichshafen werden sollte, steht erst seit knapp einem halben Jahr fest. Damals haben sich die Mitglieder der European Outdoor Group (EOG) in einer geheimen Abstimmung mehrheitlich für den Wechsel zur Messe München ausgesprochen, wo im Sommer 2019 zum ersten Mal die OutDoor by Ispo stattfinden wird. Christian Schneidermeier, CEO von Ortovox: „Ich persönlich finde es wirklich schade, dass es das letzte Mal in Friedrichshafen ist. Hier am Bodensee ist eine schöne Location und eine tolle Stimmung. Bei uns in der Branche kommt es auf Emotionen an, und das hat hier immer gepasst.“

Friedrichshafen plant eigene Outdoor Messe

Ganz verabschieden will sich Friedrichshafen aber nicht von der Outdoor Branche. Überall auf dem Messegelände waren die Plakate für die angekündigte Gegenveranstaltung „Outdoor 2019 – simply different“ sichtbar, die die Messegesellschaft im kommenden Jahr starten will. Wer genau dort ausstellen wird und welches Konzept Friedrichshafen anbieten will, darüber ist bislang noch nichts bekannt. Andreas Schechinger, Geschäftsführer von Tatonka: „Wie viele unserer Kunden hätten wir es begrüßt, wenn beide Messegesellschaften ihre Zukunftskonzepte der gesamten Branche im Umfeld der Messe klar kommuniziert hätten.“ Wie die Messe München die Outdoor-Branche 2019 präsentieren will, verkündet die Messe am 27. Juni in München.

Trends: Urban Outdoor und HangOut

Outdoor wächst. So lautete die erfreuliche Botschaft von EOG-Präsident John Jansen in der Bilanz-Pressekonferenz während der Messe. Größte Wachstumstreiber waren mit Abstand Schuhe mit 13,4 Prozent, gefolgt von Schlafsäcken und Isomatten mit 9,7 Prozent und Kletterhartware mit 6,7 Prozent. Auch Bekleidung konnte um 5 Prozent zulegen. Minus machte allein das Zelt-Sortiment mit -9,8 Prozent. Die drei stärksten europäischen Märkte sind Deutschland, Frankreich und UK.

Als Wachstumsmotoren hat die Messe das Segment Urban Outdoor identifiziert sowie den sogenannten Hangout-Trend. „*Der Erfolg von Outdoor hat mit Entschleunigung zu tun - das stellen* Untersuchungen immer wieder fest“, so der Pressesprecher der Messe. Exemplarisch sollte sich diese Entschleunigung im HangOut-Bereich der OutDoor in Friedrichshafen beobachten und erfahren lassen: Einerseits Ruhepol im hektischen Messealltag, andererseits auch Trend für den spezialisierten Outdoor Fachhandel. Über 20 Firmen beteiligten sich im HangOut-Bereich mit Produkten, Aktivitäten, Challenges sowie Diskussionsrunden. Martin Kössler, Initiator der ‚HangOut Area‘ auf der OutDoor in Friedrichshafen, erklärt: „Das zentrale Element ist das ‚Zusammensein‘. Zeit und Erlebnisse mit alten und neuen Freunden zu teilen, ist für sich genommen schon eine Aktivität, vor allem, wenn man draußen gemeinsam isst und übernachtet.“ Zu den Ausstellern gehörten daher Anbieter von z.B. Hängematten, Camping-Equipment, Wasseraufbereitung etc.

Wie schon beim letzten Mal wurde eine eigene urban Outdoor Area geschaffen mit Lifestyle-Marken wie z.B. United by Blue, Pally Hi, Icebug und Heimplanet. Doch auch die klassischen Outdoormarken präsentierten in ihren Kollektionen für F/S 2019 einen zum Teil sehr deutlichen modischen Einfluss. So zeigte Mammut das Ergebnis seiner Neuausrichtung mit einem topaktuellen Schwarz-Weiß Thema, dass sich von den Bergschuhen über Rucksäcke bis hin zum Kletterseil konsequent durchzog. Auch Pastelle – bislang eigentlich nicht existent in der Outdoorwelt – waren in zahlreichen Kollektionen zu sehen.

Weniger Aussteller und Besucher

950 Aussteller aus 40 Nationen präsentierten sich zur Jubiläumsausgabe mit rund 200 gemeldeten Neuheiten, bilanzieren die Veranstalter die vergangene OutDoor 2018. 30.000 Besucher habe die Messe angezogen, heißt es weiter. Dennoch haben sich die Hallen vor allem am Sonntag und am Mittwoch sehr leer angefühlt, resümieren zahlreiche Aussteller und Besucher. Auch auf Seiten der Aussteller blieben einige Besuchermagnete wiederholt weg, wie Salewa und Salomon. Ob München diese wichtigen Outdoor-Player reaktivieren kann, wird sich zeigen.

Foto: OutDoor Friedrichshafen

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