Afghanische Händlerinnen eröffnen Messe in Kabul
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In der afghanischen Hauptstadt Kabul haben Händlerinnen und Handwerkerinnen unter der Herrschaft der islamistischen Taliban eine Messe eröffnet. Das berichtete der örtliche Nachrichtensender Tolonews am Donnerstag. Ziel sei, Frauen im Handel und Handwerk zu fördern und zu ermutigen, berichtete Tolonews mit Berufung auf die afghanische Industrie- und Handelskammer für Frauen, die die Messe organisierte. Etwa 850 Teilnehmerinnen aus allen Provinzen des Landes seien mit Ständen vertreten und würden in den kommenden sieben Tagen ihre Produkte ausstellen, hieß es weiter. Die Veranstaltung ist rein für Frauen.
Seit der Übernahme der Taliban vor mehr als zwei Jahren gehören Handel und Handwerk zu den wenigen verbliebenen Einnahmequellen für Frauen im Land. Die Islamisten haben Frauen von einem Großteil der Berufe ausgeschlossen, auch für Nichtregierungsorganisationen dürfen sie mit Ausnahme weniger Bereiche nicht mehr arbeiten.
Ungeachtet der systematischen Beschränkungen durch die Taliban ist die Anzahl der Frauen in Afghanistan, die wirtschaftlich tätig sind, laut einem Bericht der Weltbank von diesem Oktober zuletzt gestiegen. Dies gelte vor allem für Tätigkeiten, die Frauen auch von zu Hause ausführen können, wie etwa Handwerk oder die Herstellung von Lebensmitteln. Grund für den Anstieg sei die prekäre wirtschaftliche Situation in dem Land. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind fast zwei Drittel der Menschen in dem Land auf humanitäre Hilfe angewiesen.(dpa)