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Bread & Butter: Im Sommer wird alles anders

Von Reinhold Koehler

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Das gescheiterte Berliner Messekonzept Bread & Butter wird wohl allen Unkenrufen aus der Branche zum Trotz weiter bestehen bleiben. Messechef Karl-Heinz Müller hat dafür ein neues Unternehmen namens Bread & Butter Tradeshow GmbH & Co. KG gegründet. Der bisherige Veranstalter, die Bread & Butter GmbH & Co. KG. ist hingegen weiterhin insolvent und wird wohl aller Voraussicht nach abgewickelt.

Dass Müller noch einmal durchstarten kann, liegt in erster Linie an alten Seilschaften, die den Messechef seit vielen Jahren mit einigen Modeunternehmen verbinden. Mit 40 seiner vertrautesten Kunden hat sich Müller in den vergangenen Tagen zu einer Klausur am Messestandort in Berlin-Tempelhof eingeschlossen und ein neues Konzept für die kommende Sommerausgabe der ehemaligen Leitmesse entwickelt. Dabei musste er die potentiellen Aussteller vor allem davon überzeugen, dass die angedachten Standmieten nicht für die Schuldentilgung sondern zur Messeorganisation genutzt werden.

Zu diesem Treffen anwesend war neben dem Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff auch ein Vertreter der landeseigenen Tempelhof Projekt GmbH als Vermieter des Flughafens, der weiterhin präferierten Location der Bread & Butter. Er sicherte Müller zu, dass der bis 2019 laufende Mietvertrag weiterhin Gültigkeit besitzt und eröffnete Müller und seinen Mitstreitern darüber hinaus eine weitere Option für zehn Jahre. Auf Basis dieser Zusicherung werde die Bread & Butter auch weiterhin in Berlin stattfinden, so Müller.

Segmentierung wird aufgehoben

Ungeachtet der schwierigen Gesamtlage will Müller bei seinen Kunden nun wieder Vertrauen aufbauen und in Zukunft alles besser machen. Vorbei scheinen daher die Zeiten früherer Gigantonomie, man übt sich hingegen in Bescheidenheit. So soll die Messe zunächst nur in drei Hangars stattfinden, was einer vergleichsweise kleinen Fläche von gerade mal 20.000 Quadratmetern entspricht. Zudem will sich Müller zunächst auf die drei Kernbereiche Denim, Street und Underwear konzentrieren. Die bisherige Segmentierung soll dabei ganz wegfallen, stattdessen setzt er auf ein überdimensionales Concept Store-Konzept, das alle Bereiche durchmischt.

Die neue Bescheidenheit zeigt sich auch bei der Besucherpolitik. Vorbei die Zeiten, in denen die Bread & Butter 500 Euro für ein Besucherticket verlangte; nun soll fast jeder Zugang bekommen, der irgendwie mit Mode zu tun hat - egal ob Blogger, PR-Agent, Storedesigner oder IT-Spezialist. Pressevertreter aller Gattungen seien sogar explizit erwünscht, so Müller.

Um künftig etwas unabhängiger von den wirtschaftlichen Trends der Modebranche zu sein, will Müller sein Messekonzept zudem für diverse Startup-Unternehmen öffnen, denen er eine eigene Messehalle zur Verfügung stellt. Es handele sich dabei um eine „kreative Spielwiese“ für junge Unternehmen aller Branchen, wo es viel zu entdecken geben werde, so Müller. Was allerdings ein Softwareunternehmen auf einer Modemesse soll, bleibt wohl vorerst sein Geheimnis.

Kein Geheimnis ist hingegen die Terminierung der neuen Bread & Butter. Die nächste Ausgabe wird laut Müller parallel zur Berliner Fashion Week vom 7. bis 9. Juli 2015 stattfinden. Weitere Ausgaben sind für den 19. bis 21. Januar und 5. bis 7. Juli 2016 angesetzt.

Foto: Bread & Butter

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