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CPD: „Wir sehen uns in Düsseldorf!“

Von Barbara Russ

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Messen

Ab heute herrscht in Düsseldorf wieder reges Treiben: die Ordersaison hat begonnen. Wo den Rest des Jahres scheinbar Leerstand herrscht, sind ab heute Showrooms geöffnet, die Kaiserswerther Straße erwacht zum Leben. Begleitet wird das Ordergeschehen von Events und Branchentreffs ausgerichtet von den Ausstellern selbst, der Organisatoren des Fashion Net Düsseldorf, ein Zusammenschluss von verschiedenen Akteuren der Modebranche, der Stadt Düsseldorf, der Igedo sowie ihrer Medienpartner. Etwa 180.000 internationale Besucher und Einkäufer locken die unter der Dachmarke der CPD stattfindenden Orderaktivitäten laut Fashion Net jährlich in die Stadt.

Ordern in Düsseldorf hat eine lange Tradition

Mit den Messen The Gallery, Red Carpet, Date, Supreme Women & Men, sowie etwa 800 eigenständigen und in den Orderzentren Halle 29/30, dem Düsseldorf Fashion House und dem Fashion Square zusammengeschlossenen Showrooms bildet das Düsseldorfer Ordergeschehen beinahe alle modischen Segmente und die meisten Unternehmen auf dem deutschen Markt ab.

Das Ordern in Düsseldorf hat für die meisten Labels und Einkäufer eine lange Tradition. 1949 fand in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens die weltweit erste Modemesse für den Fachhandel statt. In den 80er Jahren wurden die Ordertage unter dem Titel ‚Collections Prèmieren’ zu den größten ihrer Art. Mit der der deutschen Wiedervereinigung und der zunehmenden Globalisierung in den 90er und frühen 2000er Jahren begannen für Düsseldorf ein paar harte Jahre. Berlin kämpfte sich als Mode- und Messestandort beharrlich an die Spitze. Der ‚arm aber sexy’- Faktor lockte die Modebranche nach Berlin: Kreatives Potenzial, billige Mieten und viele leerstehende Fabrikhallen ermöglichten eine ganz neue Messelandschaft in der deutschen Hauptstadt. Mit der Bread & Butter war es dem aus Köln kommenden Karl- Heinz Müller gelungen, dem erstarkenden Segment der Street & Urbanwear unter einem Dach eine Plattform zu bieten und den Messebesuch zur Vergnügungsfahrt werden zu lassen.

Dennoch hat Düsseldorf es geschafft, sich neben Berlin als Modestandort zu behaupten. Die in Düsseldorf Ansässigen werden nicht müde, zu betonen, dass in Berlin zwar gefeiert und Information eingeholt werde, in Düsseldorf aber das Geld gemacht und die Ordern geschrieben würden. „Wir sehen uns in Düsseldorf“ heiße es, so Philip Kronen, Managing Partner der Igedo, oft am Ende der Gespräche in Berlin. Auch Christina Geiss, Digital Key Account Manager von Wrangler, welche neben ihrem Showroom auch gleich das deutsche Headquarter nach Düsseldorf verlegt haben, bestätigt dies. Fast alle wichtigen Kunden kämen zur Sichtung der Kollektionen und Platzieren der Order nach Düsseldorf: Zalando, Amazon Fashion, Peek & Cloppenburg, Karstadt.

Der Termin und die Struktur der Düsseldorfer Showrooms spielen dabei eine wichtige Rolle. „In Berlin ist am Stand so viel los, wir haben dort gar nicht die Zeit und Ruhe, Ordern zu schreiben. Oft haben wir auch nicht die ganze Kollektion dabei“ sagt Desiree Sattelmeier, Sales Area Manager von Armedangels.

Tatsächlich nutzen viele Einkäufer die Berliner Messen, um zu Networken, sich Inspiration zu holen und sich einen Überblick zu verschaffen. „Die Mode ist ein People’s Business“, sagt Mark McGuire, Inhaber des Menswear Stores ‚A Good Man’ in Berlin. „Man bringt einen Einkäufer nicht dazu, Neues zu auszuprobieren und zu kaufen, ohne, dass er sich mit der Marke beschäftigt hat.“

Letzten Endes sei der Markt einfach so wie er sei, meint auch Kronen. Niemand könne sich gegen den Markt positionieren, auch nicht Düsseldorf. So ist es eine Kombination aus Terminierung, Gewohnheit, Infrastruktur und einer Prise Glück, die Düsseldorf ihre Spitzenposition als Orderplattform im deutschen Raum - vermutlich auch weiterhin - sichert.

CPD
DATE
Dusseldorf
GALLERY
Red carpet
Supreme Women & Men