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Kingpins: Denim-Messe startet in Amsterdam wieder voll durch

Von Caitlyn Terra

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Eine der Hallen der Denim-Messe Kingpins am Veranstaltungsort SugarCity in Halfweg. Foto: FashionUnited/Caitlyn Terra

Vor dem industriellen Veranstaltungsort SugarCity im niederländischen Halfweg – in der Nähe von Amsterdam – hatte sich bereits eine große Menschenmenge versammelt, bevor die Kingpins öffnete. Die Gruppe bestach durch eine beträchtliche Anzahl von Denim-Kleidungsstücken, was das Material zum inoffiziellen Dresscode der niederländischen Denim-Messe machte. Es ist das zweite Mal, dass die Veranstaltung in der SugarCity-Eventlocation stattfindet, und es scheint, als hätte sie die Atmosphäre ihrer früheren Heimat Westergasterrein zurückgewonnen.

In dem Gewusel vor dem Eingang konnte man fast jede Sprache außer Niederländisch hören. Ein großer Anteil Italienisch, mehrere Male Türkisch, natürlich Englisch und eine Mischung aus vielen anderen Sprachen. Es ist klar, dass die internationalen Besucher:innen bei dieser Edition, die vom 19. bis 20. Oktober stattfindet, wieder in voller Besetzung dabei waren. Als die Messe am Mittwochmorgen um 10 Uhr eröffnet wurde, herrschte sofort reger Betrieb auf der Handelsfläche. Die Stände füllten sich sofort, und stellenweise wurde bereits eifrig gehandelt.

Tagsüber herrschte reger Betrieb, und verschiedene Aussteller:innen gaben an, dass sie sich wieder wie "vor der Pandemie" fühlten. Am Stand von YKK war viel los, aber es machte auch Spaß, wie FashionUnited erfuhr. Bei der kultigen Denim-Fabrik Cone Denim war der Stand ebenfalls gut besucht, aber das Team nahm sich gerne Zeit für ein Gespräch. „Wir haben bereits 12 Termine für die Messe, das ist viel mehr als sonst", sagte Designdirektor Pierette Scavuzzo. „Im April haben wir uns besonders darüber gefreut, dass wir uns alle wiedergesehen haben. Jetzt ist es wirklich wieder business as usual." Scavuzzo wies darauf hin, dass die Unternehmen, die bereits Vereinbarungen mit Cone Denim getroffen haben, auch eine sehr klare Vorstellung davon haben, was sie kaufen möchten.

Einer der kreativsten Stände war der von B210 by Calik Denim - ein neuer biologisch abbaubarer Stoff. Foto: FashionUnited/Caitlyn Terra

Kingpins Amsterdam so gut besucht wie vor der Pandemie

Im Vergleich zum April war die Messe nicht nur stärker besucht, sondern es gab auch mehr Teilnehmer:innen. Im vergangenen April waren es 80 Aussteller:innen, jetzt sind es fast 100. Um dem gerecht zu werden, hat Kingpins in der Industriehalle zusätzliche Fläche in Anspruch genommen, wobei auch die Gestaltung der Ausstellungsfläche berücksichtigt wurde. Aufmerksamen Besucher:innen wird aufgefallen sein, dass es auf dem Ausstellungsgelände mehr Inspirationen gab und dass mehr Sitzgelegenheiten aufgestellt wurden. Dieser zusätzliche Platz vermittelte der Messe eine weitläufigere Atmosphäre, was sich auch auf die Besucherzahlen positiv auswirkte.

Das ist aber nicht das einzige, was sich verändert hat. Kingpins scheint das Konzept von SugarCity weiter optimiert zu haben. Jede Person, die die Messe am Westergasterrein besucht hat, wird sich wahrscheinlich daran erinnern, wie einfach die Messe zu navigieren war. Die meisten Marken befanden sich in der runden Haupthalle des ehemaligen Gaswerksgebäudes, sodass man alle Aussteller:innen schnell sehen konnte. In der SugarCity erwies sich dies aufgrund der verschiedenen Ebenen des Gebäudes und der zahlreichen Abkürzungen als schwieriger. Während bei der April-Ausgabe nur Schilder mit den Namen der Aussteller:innen vorhanden waren, enthielt diese Ausgabe auch Nummern und einen Farbcode, was es erleichterte, zu dem Unternehmen zu gelangen, mit dem man einen Termin vereinbart hatte.

Eine kleine Verbesserung gab es auch beim Veranstaltungsprogramm. Im vergangenen April konnten die Vorträge nur über Kopfhörer verfolgt werden, die auf den Stühlen im Saal platziert waren. Aufgrund der geringen Besucherzahl war dies kein großes Problem, aber wenn jemand zu spät zu einem Vortrag kam, waren die Kopfhörer oft schon weg. Für diese Ausgabe entschied man sich, mit einem normalen Soundsystem zu arbeiten, das von den vielen Interessenten, die zum halbjährlichen Trendtalk von Denim Dudes kamen, eifrig genutzt wurde. Aufgrund der begrenzten Sitzplätze standen oder saßen die Leute auf dem Boden und füllten den gesamten Raum und bei jeder neuen Folie gingen unzählige Handys in die Höhe, um die Informationen zu fotografieren.

An verschiedenen Ständen waren auch spezielle Denim-Artikel zu finden. Foto: FashionUnited/Caitlyn Terra
Einer der Looks, die Kingpins als Inspiration für verschiedene Kleidungsstücke anbietet. Foto: FashionUnited/Caitlyn Terra

Neuheiten bei der Kingpins

Der Trubel auf dem Handelsparkett lässt fast vergessen, dass sowohl die Mode- als auch die Jeansbranche derzeit mit Inflation und hohen Preisen zu kämpfen haben. Dazu kommen noch die Probleme in der Lieferkette, die die Unternehmen bereits während der Pandemie zu spüren bekamen. Das sind Probleme, die alle Messebesucher:innen kennt, aber das Thema kommt in den Unterhaltungen nur selten zur Sprache. Vielleicht ein gutes Zeichen, denn die Menschen wollen immer noch Geschäfte machen.

Darüber hinaus ist Kingpins natürlich auch ein Ort, um zu zeigen, was es Neues im Sortiment gibt. YKK zeigte etwa einen abnehmbaren Knopf und eine Niete, von denen es verschiedene Formen gab – einen Knopf, der angeschraubt wird, und einen Knopf aus Monomaterial, der mit einem handlichen Werkzeug von der Hose entfernt werden kann. Die abnehmbaren Knöpfe und Nieten ermöglichen es, Hosen leichter zu recyceln. Das bedeutet, dass der obere Teil einer Hose nicht mehr abgeschnitten werden muss, sondern das gesamte Kleidungsstück wiederverwendet werden kann, sobald die Knöpfe und Nieten entfernt sind. Die Nachfrage nach dieser Art von Designdetails ist bereits auf dem Markt vorhanden, und jetzt, da die Nachfrage steigt, ist YKK bereit, diese Produkte entsprechend zu liefern.

Bei Kilim Denim wollte das Denim-Unternehmen ebenfalls zeigen, wozu es imstande ist. Das Unternehmen, das vor allem für seine verschiedenen Waschungen bekannt ist, kann zum Beispiel auch Denim-Jacquard-Gewebe liefern, wie es am Messestand zeigte. Kilim Denim hatte daher bereits mehrere Termine mit potenziellen Kund:innen vereinbart, die die Messe besuchten.

Für die begeisterten Kingpins-Besucher:innen schien es, als hätte die Messe ihren festen Platz in der imposanten Umgebung von SugarCity eingenommen. Während die Location, die Veranstaltung im April noch etwas in den Schatten stellte, hat Kingpins sie nun wieder fest im Griff.

Einer der Looks, die Kingpins als Inspiration für verschiedene Kleidungsstücke anbietet. Foto: Caitlyn Terra

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl.

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