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OutDoor by Ispo: Gelungene Premiere in München

Von Regina Henkel

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Vier Tage lang stand die Messe München und mit ihr die ganze Stadt unter dem Motto Outdoor. Fazit der ersten OutDoor by Ispo: Outdoor ist mehr als nur Bergsport.

Offenere Definition von Outdoor

Wer hoffte, in München eine ähnliche Veranstaltung wie in Friedrichshafen vorzufinden, wo die OutDoor Messe die letzten 25 Jahre stattgefunden hatte, war vermutlich enttäuscht. Die Messe München wollte das Thema Outdoor moderner interpretieren und auch so darstellen. So gehörten zum Ausstellerkreis jetzt auch andere Marken. Beispielsweise solche, die Outdoor urbaner interpretieren, wie die japanische urban Outdoor Brand And Wander oder Woolrich mit seinen Designer-Kollaborationen. Auch Goldwin, eine japanische Skimarke, zeigte auf der Messe die erste Sommerkollektion. Eine Neuheit kam auch von Adidas Terrex in Kooperation mit Byborré, die eine ungefärbte, naturweiße Kollektion zeigten – völlig untypisch für Outdoor. Erstmals wagte sich mit Billabong auch eine Marke aus dem Bereich Surfwear ins Outdoor-Umfeld. Outdoor ist längst nicht nur Bergsport, sondern alles, was draußen stattfindet, bis hin zu Stand Up Paddeling. Selbst die klassische Outdoor Sportart Bouldern erlebt gerade eine urbane Transformation, die sich auch an den Marken und Produkten widerspiegelt. Die Bouldermarken Snap (Frankreich) oder So iLL (USA) präsentieren junge, Design-orientierte Kollektionen. Snap präsentierte eine limitierte Bekleidungslinie, die zusammen mit einer Grafikkünstlerin entwickelt wurde, mit unverwechselbaren Parallelen zum Boardsport und zur Streetwear. Klaus Haas, CEO Maloja, über die Messe am ersten Messetag: „Ich bin ein großer Fan von Messen. Die Branche braucht eine Erneuerung, deshalb ist es richtig, Outdoor breiter aufzustellen und Bereiche wie Beach oder Bike mitzudenken. Eine Messe ist dafür die beste Plattform. Ich glaube daran, dass es eine große Leitmesse auf der Welt geben kann und München hat das Potenzial dazu.“

Im Fokus: Nachhaltigkeit

Früher konkurrierten die technischen Outdoormarken um die beste Funktion, heute steht dagegen das Thema Nachhaltigkeit im Fokus aller Innovationen. Polartec, einer der größten Fleeceproduzenten der Welt, präsentierte mit Polartec Power Air eine neue Fleecekonstruktion, die fünfmal weniger Fasern verliert. PrimaLoft zeigte PrimaLoft Bio, ein Polyestermaterial, das biologisch abbaubar ist und bereits auf der Ispo Munich im Winter Premiere feierte. Schuhhersteller Ecco stellte eine neue, wasserarme Gerbetechnik vor und launchte zeitgleich ein besonders leichtes aber robustes Leder. Gore-Tex stellte eine Studie zum Verbrennungsverhalten von PTFE Membranen vor und gab damit eine Antwort auf Konkurrent Sympatex, der kurz vor der Messe mit der Nachricht schockierte, die Verbrennung im offenen Feuer von PTFE sei hochgiftig. Wie sich herausstellte, sprachen beide von ganz unterschiedlichen Verbrennungsmethoden: Während Sympatex die Verbrennung am offenen Feuer untersuchen ließ (basierend auf der Annahme, viel Textilmüll werde in Drittländern offen verbrannt), geht Gore-Tex davon aus, dass die Entsorgung von PTFE-Membranen in erster Linie in westlichen Ländern und dort in Verbrennungsanlagen oder geregelten Deponien erfolgt. Verbrennt man die Membran unter den Bedingungen einer typischen Verbrennungsanlage, entweichen keine giftigen Stoffe, so das Ergebnis der Gore-Studie. Großes Zukunftsthema für alle: „Die Suche nach biobasierten und regenerativen Kunstfasern“, sagt Jan van Leeuwen, General Manager von The North Face EMEA. Auch die Messe hat sich übrigens dem Fokus angeschlossen: Sie verzichtete auf den üblichen Teppichboden.

Mehr Aussteller, internationale Besucher

Das offene Hallenkonzept, die breiten Gänge und viele offene, urban gestaltete Messestände haben sofort deutlich gemacht, dass die Messe München eine neue Ära einleiten will. Das zeigte auch die Anzahl der Aussteller, die – verteilt auf neun Hallen – höher war als zuletzt in Friedrichshafen. 1.018 Aussteller präsentierten zur Premiere von OutDoor by Ispo ihre Produkte und Innovationen, etwa 900 waren es zuletzt in Friedrichshafen gewesen. Der internationale Anteil erreichte 84 Prozent. Zu den stärksten Ländern zählten Deutschland, UK, Italien, die Niederlande, China, Schweden und die USA. Bei der Anzahl der Fachbesucher hingegen hätte es durchaus noch mehr sein können: 22.000 Fachbesucher aus rund 90 Ländern besuchten die Messe, davon kamen rund zwei Drittel aus dem Ausland. Die besucherstärksten Länder waren (in dieser Reihenfolge) Deutschland, Italien, Österreich, Schweiz, UK, Frankreich und die Niederlande. Der Anteil der Entscheider betrug nach Angaben der Messeorganisatoren 85 Prozent.

Fotos: FashionUnited

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