Seek: Alles beim Alten und neue Pläne
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In dieser Woche präsentierte auch die Premium Group parallel zur Berliner Modewoche wieder ihre letzte verbleibende Messe. Die auf Streetwear-Marken und nachhaltig-orientierte Brands spezialisierte Seek zeigte an zwei Messetagen eine Auswahl an altbekannten Marken wie Lyle & Scott und Veja sowie einige Neulinge. Diese bekamen neben nationalen Gästen auch Besuch von internationalen Buyern – darunter Modehändler wie End Clothing, Browns und HBX by Hypebeast.
Großteil der Besuchenden aus DACH-Region
Nachdem die Seek im Januar ihr Solodebüt nach dem Aus der Schwester-Messe Premium gab, schien bei dieser Ausgabe die Normalität wieder eingekehrt zu sein. Die kompakte Messe mit mehr als 100 Marken und Agenturen war wie gewohnt in der Veranstaltungslocation „The Station“ vertreten, einer historischen Hallen des früheren Postgüterbahnhofs am Gleisdreieck. Im Kühlhaus nebenan war wie auch schon im Januar das Showroom-Konzept „The Junction“ mit dem Union-Showroom zu finden.
Bei der Seek teilten sich Modemarken teils Stände mit Lifestyle-Produkten. Der Docker Mützen-Anbieter Béton Ciré präsentierte sich zum Beispiel nur auf einem kleinen Podest auf der Fläche einer anderen Marke. Mehr als 40 Prozent der vertretenen Marken waren Teil des nachhaltig-orientierten Konzepts „Conscious Club“, die bei vergangenen Ausgaben etwa die Hälfte der Ausstellenden ausmachten.
Insgesamt verbuchte die Messe rund 4.000 Besucher:innen, wovon 70 Prozent aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) kamen.
„Es ist ein bisschen zu einfach, die Seek nach der Größe, der Anzahl der Ausstellenden und Besucher:innen zu beurteilen“, sagte Marie-Luise Patzelt, Show Director bei Seek Exhibitions, am Donnerstag in einer Pressemitteilung. „All die vergangenen Veränderungen sind auch eine große Chance und Möglichkeit. Wir rücken alle enger zusammen“, sagte Marie-Luise Patzelt, Show Director bei Seek Exhibitions.
Neue und alte Gesichter
Mit acht Jahren Messebeteiligung zählt Unfair zu den alten Hasen der Seek. Die Münchner Streetwear-Marke kommt nach wie vor gerne her, um neue Kontakte zu knüpfen und Ordern zu schreiben, erklärte Dennis Forster von der Utex GmbH, dem Unternehmen hinter der Marke. Er sieht sogar eine Verbesserung zur vergangenen Ausgabe, da er bereits am ersten Messetag einen “besseren Durchlauf der Besuchenden” wahrgenommen hat.
Auch für Bash in the Sun ist es nicht die erste Seek. Die französische Marke, die neben dem Heimatmarkt auch in Märkten wie Deutschland, den Niederlanden, Spanien und den USA mit rund 200 Handelspartner:innen aktiv ist, zeigt sich ebenfalls begeistert. Es ist das vierte Mal und diese Saison sogar mit einer großen Fläche direkt gegenüber dem Eingang, die mit ihren sommerlichen Farben und Prints von Künstler:innen direkt ins Auge springt. Unterstützung bekommt die Menswear-Marke, die im Norden Portugals Stücke aus Baumwolle und Leinen fertigen lässt, von einer deutschen Agentur. Dadurch fühlt sich Marketing-Chef François Verdet sehr wohl.
Ebenfalls mit Künstler:innen arbeitet die Hannoveraner Marke Klotzbach, die allerdings ganz neu im Geschäft ist. Gründerin Silke Klotzbach sieht in der Seek die perfekte Gelegenheit, sich mit ihrer neuen Marke erstmals zu präsentieren, auch wenn sie mit einem Mantel für 1600 Euro gegenüber den anderen Ausstellenden “etwas aus dem Rahmen fällt”, sagte die Designerin. Dafür biete sie allerdings saisonunabhängige Pieces, die durch die kostspielige Künstler:innen-Lizenz etwas ganz besonderes sind.
Lendgolf präsentiert sich zwar nicht zum ersten Mal auf einer Modemesse – war die Marke aus dem niederländischen Utrecht doch bereits im Heimatmarkt bei der Preview vertreten — machte aber mit der Seek sein internationales Debüt. Nun will die Golfmarke mit modischem Touch sich europäischen Händler:innen öffnen. Lend-Mitgründerin Laurien Engelman gefällt der Vibe und Aufbau der Messe, erklärt sie.
Mit dem Aufbau gab es beim Messeneuling Vicinity ein paar Komplikationen. Die Streetwear-Marke aus dem baden-württembergischen Böblingen kritisierte den Messeveranstalter für den Umgang mit der Ausstellerin. Man habe am Ende des Aufbautages Elemente wie Rollups, die zu hoch positioniert wurden, neu positionieren müssen. Dies hätten die Verantwortlichen der Seek allerdings auf eine Art und Weise kommuniziert, die die Marke nun hinterfragen lässt, ob sie in der kommenden Saison zurückkehren, so CEO Berkan Yildiz. Vom gemischten Publikum aus Einkäufer:innen, Presse und Models, die ihren Stand besuchten, waren er und sein Team allerdings begeistert.
Blick in die Zukunft: Andere Location und neues Konzept
Die Seek will bald ein neues Konzept und einen neuen Standort präsentieren. Dadurch soll den Marken und Agenturen individuelle Räume, Einrichtungen und Verkaufszeiten geboten werden, heißt es aus Berlin. Die Messe reagiere so auf die engen internationalen Zeitpläne, Produktions- und Vertriebszyklen und Fristen sowie die verschiedenen Verkaufsagenden und -strategien.
„Die direkten, regelmäßigen, ehrlichen und freundlichen, unkomplizierten Gespräche sind und waren schon immer das Alleinstellungsmerkmal der Seek“, so Patzelt. „Es gibt keine Einheitslösung. Die Anforderungen und Bedürfnisse unserer Kund:innen sind sehr unterschiedlich. Die Zukunft von Seek muss realistisch, hochflexibel, lösungsorientiert und kreativ sein.“
Dieser Beitrag wurde am 8. Juli um 11.30 Uhr mit Zahlen der Seek aktualisiert.