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SS24: Auf der Messe Curve ist Bademode Gold wert

Von Florence Julienne

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Messen|In Bildern
Goldbergh Badeanzug Foto: Curve

Branchenexpert:innen sind sich einig, der Markt für Bademode boomt. Die Fachmesse Curve Paris, auf der die Bademoden- und Resort-Kollektionen für Frühjahr/Sommer 2024 vorgestellt werden, und die Interfilière, auf der die Stoffe und Accessoires für Herbst/Winter 2024/2025 sowie die Restposten für Frühjahr/Sommer gezeigt werden, sind dafür der beste Beweis.

Les Waves BadeanzugFoto: Curve

Im Juli 2023 waren auf der Curve und der Messe Interfilière 37 Prozent der Aussteller:innen im Bereich Bademode, Beachwear und Resortwear vertreten, während 36 Prozent auf Dessous und 27 Prozent auf Accessoires entfielen. Im Januar lag der Anteil der Bademode noch bei 10 Prozent. „Mit 15.000 Besucher:innen war die Januar-Ausgabe, die zu 90 Prozent der Unterwäsche gewidmet war, der Maßstab für die internationale Branche", bestätigt der Direktor der Messe, Matthieu Pinet. Es gibt keine andere Messe außer der Curve New York, die ebenfalls zu WSN Développement gehört."

„Im Bereich der Wäsche sehen wir uns nicht herausgefordert, im Gegensatz zur Bademode, für die es weltweit andere Messen gibt: Miami Swim Week, Cabana Miami Beach und Mare di Moda. Dieser Sektor ist wettbewerbsintensiv, denn in der Praxis ist es nicht sehr schwierig, Bademode zu entwerfen“, so der Experte. Früher gab es für jede Sparte spezielle Akteur:innen. Heute ist er davon überzeugt, dass der Anteil der Swimwear am Angebot der großen Lingeriemarken steigen wird.

Der Markt für Bade-, Strand- und Resortmode nimmt Fahrt auf

Curve Juli 2023. Foto: Florence Julienne

Analyst:innen von ResearchandMarkets.com zufolge wird der internationale Markt für Bademode von 22,6 Milliarden US-Dollar in 2022 auf 28,84 Milliarden US-Dollar in 2027 wachsen. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 6,38 Prozent. Genug, um die Begeisterung der wichtigsten Lingerieanbieter:innen zu wecken, die derzeit nur zwei bis acht Prozent ihres Geschäfts auf Bademode verwenden, wie aus Informationen von Fachmessen hervorgeht.

Für diesen Boom gibt es viele Gründe. Zum einen liegt Wellness im Trend. Laut dem Outdoor Participation Report entschieden sich 2018 in den USA rund 27,58 Millionen Menschen für Schwimmen als Fitness-Routine, was wiederum den Absatz von Sport-Badebekleidung ankurbelte. Der chinesische Markt wird von der riesigen Bevölkerung angetrieben, die sich für Wassersport begeistert, der in China als die beste Form der körperlichen Betätigung gilt.

Analina BademodeFoto: Curve

Auf der anderen Seite ist die ganze Welt nach zwei Jahren Lockdown reisefreudig. Die Reisebüros machen Rekordumsätze, die Flugzeuge sind zum Bersten voll und der Markt für Bademode hebt mit ihnen ab. Nach Angaben des Dienstanbieters Kantar verzeichnen die französischen Marken zweistellige Zuwachsraten, mit einem Umsatz von 232 Millionen Euro bei den weltweit verkauften Artikeln für Frauen im Jahr 2022 (+13,1 Prozent gegenüber 2021) und 83,5 Millionen Euro bei den Artikeln für Männer (+25,4 Prozent gegenüber 2021). Diese Prozentsätze sind zu relativieren, wenn man bedenkt, dass 2021 der Reiseverkehr noch begrenzt war.

Zu guter Letzt gewinnt die "Resort Wear", die oft als "Bikini Apéritivo" bezeichnet wird, also die für Strandpartys geeignete Strandbekleidung im Stil von Miami, Ibiza, Portofino Riviera oder dem Jet-Set Saint-Tropez, einen Platz an der Sonne. Dieser von Luxusmarken und ihren Resort-Kollektionen populär gemachte Kleidungsstil entspricht den Erwartungen einer Kundschaft, die nicht immer baden gehen möchte, hat aber auch noch einen anderen Vorteil: Die Preise sind höher und die Gewinnspannen daher größer, ähnlich wie bei Loungewear oder Activewear.

Stand von Lunab, Curve Juli 2023 Foto: Florence Julienne

Eine Messe mit einem erweiterten Angebot, das die Einkäufer:innen von Concept Stores anspricht

Höhere Gewinnspannen reichen aus, um neue Vertriebspartner:innen anzulocken, zumal die Fachgeschäfte für Wäsche in Frankreich seit einigen Jahren leiden. Die Entwicklung der Verbraucher:innen und die Hinterfragung der Geschlechter laden dazu ein, die traditionellen Muster zu überdenken und sich neue Geschäfte vorzustellen.

Die Organisator:innen setzen auf das gleiche Credo wie bei der Who's Next, für die sie ebenfalls verantwortlich sind: Das Angebot muss erweitert werden, um es für Läden mit einem konzeptionellen Umfeld für Wäsche oder Bademode attraktiv zu machen. Infolgedessen stellen verwandte Accessoire-Marken unter anderem Schuhe, Schmuck und Hüte aus, um diese neuen Perspektiven zu bieten.

Hypnochic Foto: Curve
23 Degrés Foto: Courtesy of Curve

„30 Prozent der neuen Besucher:innen kommen aus den Datenbanken der Who's Next“, so der Direktor. „Diese Entwicklungen bedeuteten, dass wir die Juli-Veranstaltung neu gestalten und ihr eine neue Dynamik verleihen mussten. Die Marken waren ein wenig verärgert, dass die Januar-Ausgabe bis Juli 2022 verschoben wurde. Ich bin zu ihnen gegangen und habe ihnen gesagt, dass wir uns gegenseitig brauchen. Wenn diese Messe verschwinden würde, wäre die gesamte Branche bedroht.“

Das Resultat ist ein Anstieg der Besucher:innenregistrierung um 35 Prozent und schon am ersten halben Tag eine Besucher:innenmenge, die der des ersten Messetages im Juni 2022 entspricht. Das bedeutet geschätzte 5.000 bis 6.000 Besucher:innen für 135 Ausstellende bei Curve und Aussteller:innen auf der Interfilière.

Frühjahr/Sommer-Trends 2024: Hauptsache es glänzt

Flowher Foto: Curve

Pamela Anderson kann ihren roten Einteiler weglegen, und Frauen können ihre zeitlosen schwarzen Badeanzüge tauschen – Bikinis machen mehr als zwei Drittel des Umsatzes aus –, denn die Trends für den Sommer 2024 zeigen eine Tendenz zu bunten Drucken, Tier- oder Blumenmotiven und glitzernden Stücken aus goldenem oder silbernem Lurex. "Wir haben schon immer auffällige Prints und Pailletten verwendet, aber in dieser Saison schwimmen wir mit dem Strom", sagt Annalisa Cristiani am belebten Lior-Stand auf der Interfilière. "Früher haben wir Dessous hergestellt, aber in diesem Bereich gibt es immer weniger Prints." Mit einer Breite von 145 Zentimetern und Preisen von etwa 15 bis 16 Euro pro Meter, abhängig von der Menge, spricht Lior vor allem Luxusmarken und den russischen Markt an, für die das Unternehmen exklusive Designs anbietet.

Stand von Lior, Curve Juli 2023 Foto: Florence Julienne

Zu den führenden Labels auf der Messe gehörten Goldbergh. Die Marke präsentierte einen skulpturalen einteiligen Badeanzug aus Gold. Auch Melissa Odabash mit einer Reihe von Resort-Kleidung und Accessoires, darunter Flip-Flops, Slipper, Hüte und Clutches zählt zu den beliebtesten Labels.

Stand von Goldbergh, Curve Juli 2023 Foto: Florence Julienne
Stand von Melissa Odabash, Curve Juli 2023 Foto: Florence Julienne

Und dann ist da noch Lenny Niemeyer. Vor 30 Jahren von der Frau des Neffen des verstorbenen Architekten Oscar Niemeyer gegründet, ist Lenny Niemeyer die führende Marke in Brasilien. Das Unternehmen wurde sogar damit beauftragt, die Trikots der Nationalmannschaft für die Olympischen Spiele 2024 zu entwerfen. Mit Preisen um die 300 Euro ist diese Marke besonders für den südeuropäischen Markt, darunter Griechenland, Türkei, Italien und Spanien, interessant.

Lenny Niemeyer Credits: Courtesy of Curve

Erwähnenswert ist auch die Chantelle-Gruppe, die mit einem originellen Konzept, das auf der Curve vorgestellt wurde, in integrative Mode investiert und an den Erfolg der meistverkauften Unterhosenlinie SoftStrecht anknüpfen möchte. Chantelle Pulp ist eine Bademodenlinie aus Polyester, die sich an alle Körperformen anpasst und in vier Farben, orange, grün, blau und schwarz, erhältlich ist.

Stand von Chantelle, Curve Juli 2023 Foto: Florence Julienne
Foto: Chantelle Pulp

Bademode aus synthetischen Materialien wirft die Frage nach nachhaltiger Strandbekleidung auf

Kann sich Strandmode mit Drucken auf Stretch-Polyamid, geprägtem und laminiertem Polyester an die veränderte Nachfrage nach ökologischen Materialien anpassen? Diese Frage ist hochaktuell. Hoffentlich ist die Technologie in der Lage, die auf der Messe vertretenen Marken wie Peulh Fulani zu bedienen, die für ihre Bademode bereits recyceltes Polyester aus Meeresabfällen verwenden.

Auch wenn leider nur zehn Prozent aller Fasern aus diesen berühmten Kunststoffen bestehen, die im Meer oder an Stränden gesammelt werden, verdient diese Initiative Erwähnung.

Stand von Peulh Fulani, Curve Juli 2023 Foto: Florence Julienne

Dieser übersetzte und bearbeitete Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.fr.

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