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Texworld: Chinas Rückkehr auf die europäische Messelandschaft

Von Odile Mopin

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Messe Frankfurt France

China hat die Spitzenposition auf der weltweiten Stoff- und Bekleidungsmesse zurückerobert. Das ist die erste Beobachtung, die man aus dieser jüngsten Ausgabe der Messe Texworld ziehen kann. Die Aufhebung der Null-Covid-Politik der chinesischen Regierung am Ende des vergangenen Jahres hat zu einer starken Rückkehr der Industrie des Landes geführt, das mit 33 Prozent der weltweiten Exporte die "Fabrik der Welt" bleibt.

Von den 460 Ausstellenden im Stoffbereich der Texworld kamen 220 aus China. Dieser Trend wurde im Bereich Apparel Sourcing mit 210 chinesischen Herstellungsbetrieben aus einem Angebot von 270 Ausstellenden fortgesetzt. „Die europäischen Unternehmen, die chinesische Produkte importieren, nehmen ihre normalen Aktivitäten wieder auf. Die Lieferkette erholt sich“, betonte Frédéric Bougeard, der Präsident der Messe Frankfurt France auf der Eröffnungspressekonferenz. Das bedeutet letztendlich, dass die Unternehmen aus China in derSommersaison 2023/2024 fast auf das Niveau vor der Pandemie zurückgekehrt sind, und zwar mit einer Exportquote, die immer noch bei 1,5 Prozent liegt. Diese Exportquote soll steigen: + 2,5 Prozent im Vergleich zu 2021 für Bekleidung und Textilien.

Bild: Messe Frankfurt France

Die Texworld Evolution Paris hingegen versucht noch ihre frühere Größe wiederzufinden. Insgesamt versammelte sie 750 Ausstellende in allen Bereichen gegenüber etwa 1.500 vor der Pandemie. Diese Zahlen zeugen von einem geopolitisch und wirtschaftlich schwierigen Umfeld, aber auch von der Widerstandsfähigkeit der weltweiten Textil- und Bekleidungsindustrie. Frédéric Bougeard erwartet, dass die Ausgabe im Juli (die das 25-jährige Jubiläum der Messe markiert) mit 1.300 Ausstellern glänzen wird.

Außer China waren etwa 20 weitere Länder vertreten: darunter Thailand mit einem sehr hochwertigen Angebot an Stickereien, Indonesien, Indien mit sehr auffällige Stickereien und Draperie, Bangladesch und Korea. 122 Ausstellende waren außerdem aus der Türkei angereist.

Aufwertung des afrikanischen Angebots

Außerdem wurden in dieser Saison Produktionsländer in Afrika hervorgehoben, beginnend mit der Elfenbeinküste, Senegal, Kenia und Ghana. „Die Krise hat neue Bereiche und neue Perspektiven außerhalb Asiens eröffnet und vertieft, insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent, dessen Nähe zu Europa ein Vorteil ist“, so Frédéric Bougeard. Das FAN (Fashion Africa Network), eine Plattform für die Entwicklung afrikanischer Marken und Stoffe, hatte dieses Projekt ins Leben gerufen, um das Angebot von acht afrikanischen Ländern mit der europäischen Nachfrage zu verbinden.

Vorgestellt wurde auch ein neuer Leitfaden für Besuchende, der „rote Faden“, der die wichtigsten Punkte miteinander verband. Gäste wurden vom Eingang aus zum Trendforum und zum Forum des ‚Espace Elite‘ – die größten Industrieausstellenden – geleitet. Von dort aus ging es zum Jeansdorf mit um die 20 Ausstellende, vorbei an den verschiedenen nationalen Pavillons und der ‚Agora‘, den Ort der Konferenzen. Erwähnenswert ist auch, dass der Bereich für nachhaltiges Sourcing neu gestaltet wurde und nunmehr 100 Unternehmen – Tendenz steigend – berücksichtigt werden, die CSR-Maßnahmen umgesetzt haben. Außerdem wurde ein weiterer Bereich zum Thema ‚lleine Mengen‘ eingeführt. Dieser widemet sich kleinen und mittelgroßen Labels sowie Kapselkollektionen. Hier wird auch der Bereich ‚Handwerk‘ und das Know-How von Kunsthandwerker:innen hervorgehoben.

Bild: Messe Frankfurt France

Eine bemerkenswerte Entwicklung auch in der Strategie der Texworld und zugleich ein Zeichen der aktuellen inflationären Zeit: Die Messen Avantex Paris (Fashion Tech) und Leatherworld Paris (Leder), werden künftig jährlich stattfinden. Diese Satellitenmessen der Texworld Evolution werden erst im Juli 2023 wieder stattfinden, da siean die Porte de Versailles verlegt wurden. Der bisherige Standort, Le Bourget wurde als Medienzentrum für die Olympischen Spiele ‚beschlagnahmt‘. Ein echter Vorteil für die Veranstaltung der Messe Frankfurt France, die dadurch für europäische Besuchende viel zugänglicher wird.

Dieser Artikel wurde ähnlich auf FashionUnited.fr veröffentlicht. Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung: Barbara Russ

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