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Trends von der Première Vision in Paris für FS2021

Von AFP

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Wenn Sie in 18 Monaten himmelblau tragen, wird das kein Zufäll sein. Spezialisten aus aller Welt haben bereits die Zeichen der Zeit für Sie eingefangen und die Modemaschinerie ist angelaufen.

Das Eintauchen in diesen blau-grauen Farbton ist bei der Stoffmesse Première Vision sofort möglich. Diese zweimal im Jahr stattfindende, tonangebende Messe der Modeindustrie fand vom 11. bis 13. Februar in Villepinte, nördlich von Paris, statt und begrüßte mehr als 1.700 Aussteller und 55.000 Besucher.

Von der Farbe der Wände und des Teppichs, über das Band, an dem die Besucherausweise aufgehängt werden, bis hin zu den Blumen, die die Nuancen noch besser zur Geltung bringen: Dieses faszinierende Blau darf bei dieser Veranstaltung, die Hersteller und Designer zusammenbringt, nicht fehlen.

Kollektive, internationale Intelligenz

„Geschichtlich gesehen hat Première Vision an kollektiver Intelligenz gearbeitet, lange bevor sie in Mode kam“, sagt Pascaline Wilhelm, Fashion Director der Messe, die vor 45 Jahren von einer Handvoll Weber in Lyon ins Leben gerufen wurde und sich zu einem internationalen Ereignis entwickelt hat, gegenüber der AFP.

Die auf der Messe vorgestellte Farbpalette für den Sommer 2021 ist das Ergebnis mehrerer Konsultationen, die im Vorfeld dieser internationalen Veranstaltung in Paris organisiert wurden.

„Wir sind etwa fünfzehn Teilnehmer, die Farben in Brasilien sind nicht die gleichen wie in England, Japan hat nicht die gleiche Wahrnehmung wie Italien und auch Portugal hat sein Wörtchen mitzureden“, sagt Pascaline Wilhelm.

Die Idee dieses Blaus ist die der „Frische und Porosität.“ Sie verkörpert den Intellekt, das Heilige (...) den Begriff der ökologischen Verantwortung, der Bewegung, des Seins sowohl im Wasser als auch in der Luft", sagt sie.

Neben „DER Farbe“ können die Besucher für 170 Euro eine Palette von 22 weiteren hellen und fröhlichen Farbtönen mit klingenden Namen wie „Psychogrün“, „Kunststoffviolett“, „Botox-Himbeere“, „Melonenbrause“, „Post-Koralle“ oder „peroxidierte Zitrone“ erwerben.

Jedes Foto ist strengstens verboten, ebenso wie Skizzen, die die Wachen konfiszieren: Farben und Muster erblicken sechs bis achtzehn Monate lang nicht das Licht der Welt, bevor sie auf den der Laufstegen der Modemacher und auf der Straße zu sehen sind, und einige werden ausschließlich von den großen Luxusmarken übernommen.

Der Ansatz der Ausstellung ist sehr speziell. „Es ist nicht möglich, einen analytischen Blick darauf zu werfen, wir versuchen nicht zu verstehen, sondern den Zeitgeist einzufangen“, sagte Gilles Lasbordes, Geschäftsführer von Première Vision, gegenüber AFP.

XXL ist vorbei

„Die erste Vision ist der Beginn der Geschichte einer Kreation“, betont Jean-Pierre Blanc, Gründer des Internationalen Festivals von Hyères, einem Sprungbrett für die junge Modemacher.

Die Finalisten des Festivals, dessen 35. Ausgabe Ende April stattfinden wird, sowie berühmte Designer, durchstreifen die Ausstellung auf der Suche nach Materialien für ihre nächste Kollektion. Die Aussteller sind handverlesen, wobei die Kriterien Kreativität und ständige Innovation sind.

Fließende Materialien, wie Seide oder "Hybrid"-Leinen, weisen auf die kommenden Silhouetten hin.

„Wir setzen auf Materialien, die aktuelle Veränderungen mit fließendem Fall und Leichtigkeit begleiten werden. Wahrscheinlich werden wir nach Jahren des Verdeckens, des Layerings mit XXL und Oversize-Silhouetten, wieder sexier, näher am Körper, arbeiten“, prophezeit Pascaline Wilhelm.

Leinen, bei dem Frankreich der weltweit führende Produzent ist, erlebt ein starkes Comeback. Leinen erfüllt die gesellschaftlichen Erwartungen an ein Produkt, das mehr im Einklang mit der Natur und ökologisch verantwortungsvoll ist“, so Marie-Emmanuelle Belzung, Geschäftsführerin des Europäischen Leinen und Hanfverbandes, gegenüber AFP.

Die natürlich, entspannt und hybrid aussehende Faser, hat heute nicht mehr das Aussehen und den Griff eines Stoffes, „der aus dem Schrank der Großmutter kommt“. Knitwear hat das Material demokratisiert und aus dem Zyklus der Jahreszeiten herausgenommen. Leinen, das mit allen jetzt möglichen Veredelungen gewaschen wird, ist nicht mehr steif oder knitterig.

Die Neuheit der Saison ist eine Leinenmischung „nicht um günstiger zu sein, sondern um zu überraschen“: mit Tencel (einer Faser auf Zellulosebasis) für einen Stretch-Effekt oder „glamourös und feminin“ mit Goldfäden, „kann das Material sogar in Abendkleidern verwendet werden"(AFP)

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

Foto: Première Vision

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