Who’s Next und sein neuer Inkubator Lab.Scene fördern junge Modeschöpfer
Wird geladen...
Who’s Next, das Top-Event der internationalen Modeszene, konsolidiert sich weiter und wird zu einem echten Bindeglied aller WSN-Events. Neu ist 2020, dass sich Traffic, die Messe des französischen Damenmodeverbands, im September mit Who’s Next zusammentun wird, um durch gemeinsamen Austausch und Markenaufbau Lösungen für den Einzelhandel bereitzustellen. Impact wird zur nächsten Auflage vom 17. bis zum 20. Januar 2020 in Paris Porte-de-Versailles bereits zum zweiten Mal als Raum für ethische und verantwortliche Mode dabei sein und vorerst B2B mit Ausstellern und einer Online-Plattform präsent sein, die im kommenden September für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Zusammen mit dem Istituto Marangoni kündigt Who’s Next zudem den neuen Wettbewerb Lab.Scene an, an dem sich Projekte junger Designer aus allen Ländern beteiligen können, und der die Kreativität wieder ins Zentrum der Branche stellt. Frédéric Maus, Geschäftsführer von WSN Development, erklärt uns genau, was diesen neuen Talent-Inkubator ausmacht.
Who’s Next hat junge Modeschöpfer schon immer unterstützt. Zu diesem Zweck starten Sie den Inkubator Lab.Scene im Januar. Worum geht es da?
Lab.Scene ist gemeinsam mit dem Istituto Marangoni entstanden. Der Wettbewerb soll jungen Talenten als Inkubator dienen und so ihren Kreationen eine Plattform bieten, um sie zu profitablen Marken von Morgen zu machen. Dieses Jahr sind wir damit im September gestartet und 2020 werden wir ab Juni darüber berichten.
Die Wahl fiel auf „Lab“ als Kreativ-Labor, wo Designer die Chance haben, ihre Kollektion von Profis beurteilen zu lassen und sich an den Aufbau eines Modeunternehmens heranzutasten. „Scene“ steht für die Präsentation junger Talente inmitten der Events Who’s Next und Première Classe.
Lab.Scene leistet den drei jungen Modeschöpfern ein Jahr lang umfassende Unterstützung bei Strategie und Vermarktung ihrer Marke. Natürlich gibt es in Paris bereits Wettbewerbe für junge Modeschöpfer, aber normalerweise werden sie nach der Preisverleihung nicht bis zur Vermarktung ihrer Produkte begleitet. Wir hingegen verpflichten uns dazu, sie bei ihrer Entwicklung zu leiten.
Welche Teilnahmebedingungen gelten für den Wettbewerb?
Jeder Kandidat muss zunächst sieben Jahre Erfahrung und mindestens zwei Kollektionen an Konfektionsware und Accessoires vorweisen können. Zudem muss die Marke stark positioniert, originell und zweckmäßig sein. Schließlich muss jeder Kandidat dazu bereit sein, seine Marke zu produzieren und auf den Markt zu bringen.
Wer sitzt in der Jury von Lab.Scene?
Die Jury von Lab.Scene ist eine bunte Mischung leidenschaftlicher und professioneller Modeexperten. Für diese Erstauflage setzt sie sich aus Käufern, Kreativdirektoren, Handelsagenten, Visual Merchandisern, Stilisten und anderen Profis zusammen, die viel für junge Kreativität übrighaben und sich gemeinsam an der Markteinführung junger Marken und Unternehmen beteiligen.
Wer sind die 3 Finalisten und wovon profitieren sie?
Martin Luttecke, Voir(e) und Salut Beauté, die drei Finalisten des Lab.Scene-Inkubators, unterscheiden sich stark voneinander.
Martin Luttecke ist Chilene und seine Kollektion mit Namen Pensamientos Violentos wurde von der internationalen Presse gelobt. Seine Welt ist retro-futuristisch und auf die lateinamerikanische Jugend ausgerichtet. Voir(e) bezieht seine Inspiration von woanders, was zum Reisen einlädt, und nähert sich den Klassikern der Damen- und Herrenkollektion in anderer, poetischer Weise. Was Salut Beauté anbelangt, so haben die beiden französischen Gründerinnen Brenda & Brenda sich entschieden, Frauen mit einer bequemen und ausgefeilten Garderobe Zeit zu verschaffen und dabei mehr auf Umweltverträglichkeit zu achten.
Die Gewinner des Wettbewerbs Lab.Scene bekommen in Coaching-Sessions die besten Tipps der Modeexperten. Sie können auch an der MasterClass teilnehmen und haben Zugang zu den besten Hilfsmitteln sowie zum Fotostudio und Archiv des Istituto Marangoni. Schließlich werden die Kandidaten zu Who’s Next und Première Classe eingeladen, wo sie ihre Kollektion in eigens vorgesehenen Räumen präsentieren und vermarkten können.
Was fällt Ihnen bei der jungen Generation der Designer besonders auf? Ich finde, sie haben bei der Markenentwicklung echten Weitblick. Sie wollen nicht unnötig groß werden und Umsatz machen, sondern einzigartige und sinnvolle Kleidungsstücke entwerfen. Sie setzen den Schwerpunkt anders, denn neue Label und große Marken sind dabei aufzuwachen.
Neue Marken müssen nicht mehr massenhaft Kleider auf dieselbe Weise herstellen, sondern Kleider machen, die es Menschen ermöglichen, ihre Persönlichkeit zu zeigen. Sprich, Marken sind heute auf Individualität ausgerichtet. Zudem gibt es nicht nur eine Generation junger Designer. Es gibt auch Leute in gewissem Alter, die sich beruflich neu orientieren, selbst im Alter von 50 bis 60 Jahren. Sie lassen sich auf das Wagnis ein, manchmal im Rahmen einer beruflichen Umschulung, und verstehen es, ihre Marke im Internet und in den sozialen Medien perfekt zu bewerben.
Diese ganze Dynamik mischt nicht nur die Modemarken auf und bereichert sie, sondern auch die Verkaufsstellen. Überall kommen neue Gedanken und ein gegenseitiger Austausch auf, und deshalb setzen wir uns an die Spitze dieses Branchentrends. Wie der Visionär Andy Warhol schon zu seiner Zeit treffend bemerkte: „Museen werden bald zu großen Kaufhäusern und große Kaufhäuser bald zu Museen...“
Fotos: Frédéric Maus, Ankündigung von Who’s Next, Voir(e), Salut Beauté und Martin Luttecke