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50. Jahrestag der „Schlacht von Versailles“ auf Pariser Modewoche mit Kunst, Design und Film gefeiert

Von Jackie Mallon

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Mode
Art und Design treffen auf der Paris Fashion Week zusammen, um den 50. Jahrestag der „Schlacht von Versailles“ zu feiern Credits: Fida

Die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der „Schlacht von Versailles“, die 1973 in Paris stattfand, sind angelaufen. Bei diesem historischen Ereignis traten die französischen Designer Yves Saint Laurent, Emmanuel Ungaro, Pierre Cardin, Marc Bohan und Hubert de Givenchy gegen das amerikanische Kontingent von Oscar de la Renta, Stephen Burrows, Halston, Bill Blass und Anne Klein an, deren junge Assistentin mit Pferdeschwanz, Donna Karan, ebenfalls in der riesigen ehemaligen königlichen Residenz mit 2300 Zimmern herumlief und bei den Vorbereitungen für die Modenschauen half. In den kommenden Wochen wird viel über diesen berühmtesten Laufsteg-Showdown geschrieben werden, der am 28. November stattfand und ursprünglich dazu gedacht war, Geld für die Restaurierung des Schlosses von Versailles zu sammeln. Aber es ging weit darüber hinaus, nämlich um das Image der amerikanischen Mode in den Augen der Welt zu verbessern.

Poster zum 50. Jahrestag der „Schlacht von Versailles“ Credits: Fida
Während der Pariser Modewoche kamen das Haus Ungaro, die With Love Halston Foundation, das Istituto Marangoni Paris, Fida und Coffee Bluff Pictures, Produzent des Modefilms „Versailles '73: American Runway Revolution“, zu einer mehrtägigen Veranstaltung zusammen, die eine Hommage an jene Moderevolutionär:innen darstellte, die mit einer einzigen Modenschau die Mode zu dem gemacht haben, was sie heute ist.

Was genau geschah bei der „Schlacht von Versailles“?

Auf dem Laufsteg zeigte jeder der zehn Designer:innen acht Looks vor einem Publikum aus Berühmtheiten wie Andy Warhol, Rudolf Nurejew, Josephine Baker und Prinzessin Grace von Monaco. Die US-Designer:innen setzten elf schwarze Models ein, darunter Pat Cleveland und Alva Chinn, und banden Musik und Tanz sowie eine Aufführung von „Bonjour Paris“ von Lisa Minelli in ihre Präsentation ein, während die französischen Designer an einem traditionellen Laufstegformat festhielten, das im Gegensatz dazu als altbacken und altmodisch beurteilt wurde.

Es ist am besten, wenn diejenigen, die dabei waren, die Atmosphäre beschreiben. Pat Cleveland, die letzten Monat auf einer Podiumsdiskussion auf der NYFW: The Talks mit dem Titel „Battle of Versailles 50: The Making of Fashion History“ sprach, erzählte dem Publikum mit atemloser Stimme: „Wir kamen in Versailles an, eine Busladung Mädchen von der Seventh Avenue, alle schwatzend, gerade aus dem Flugzeug, das voller Designerkleider war. Es schneite und wir mussten uns alle ein Zimmer teilen, aber das war uns egal und niemand konnte Französisch. Denn es war Versailles und Fantasie und Marie Antoinette, und obwohl der Raum kalt war, weil er nicht beheizt war, legte man diese Musik auf, und wir Mädels von der Seventh Avenue waren hin und weg. Es ging nur um den Rhythmus und die schönen Kleider.“

Doch die „Schlacht“ hatte bereits während der Vorbereitungen zur Show begonnen, als es laut Cleveland nicht genug Zeit für die Anproben der amerikanischen Designer:innen gab. „Das französische Kontingent hatten so viel Zeug und wollte Kulissen auf die Bühne stellen, Kürbisse und Elefanten, Kutschen und Ballerinas, und das alles auf knarrenden Rädern heranrollen. Wir verwandelten uns durch die Warterei selbst in Kürbisse!“

Models Pat Cleveland, (zweite von links), Alva Chinn (zweite von rechts) und Designer Stephen Burrows Credits: Bryan Bedder/Getty Images für IMG Fashion

Die Amerikaner:innen hingegen kamen mit nichts als den Kleidern und einer Kassette an, die die Französ:innen „Musik aus der Konserve“ nannten. Na ja, und Liza Minelli. Die amerikanische Präsentation stand für den Beginn einer neuen Ära der Konfektionskleidung; Kleidung für jedermann, im Gegensatz zur Couture der französischen Designer:innen, die Kleidung für wenige darstellte. Niemand ahnte, dass dieses Ereignis in dem halben Jahrhundert, das seither vergangen ist, eine solche Bedeutung erlangen würde. Stephen Burrows, der einzige überlebende Designer, der an der Show teilgenommen hat und der auch auf dem NYFW-Vortrag sprach, sagte: „Wenn man Geschichte schreibt, weiß man gar nicht, dass man Geschichte schreibt. Ich glaube nicht, dass das heute noch möglich wäre. Es war, bevor es die Brücke zwischen Europa und Amerika gab.“

Studierende und Künstler:innen gedenken der „Schlacht von Versailles“ auf der PFW

Halstons Nichte, Lesley Frowick, Mitbegründerin der gemeinnützigen Organisation With Love Halston, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Erbe Halstons zu ehren und gleichzeitig die nächste Generation großer amerikanischer Designer:innen durch Stipendien zu unterstützen. „Es war nicht nur der minimalistische Hintergrund, sondern auch die weiche, fließende und leichte Art, in der die Models mit solcher Freiheit zu zeitgenössischer Musik über die Bühne glitten und wirbelten. Der Auftritt von Liza Minnelli hat sicherlich dazu beigetragen, die Aufmerksamkeit auf diesen einzigartigen amerikanischen Stil zu lenken“, erklärte Frowick gegenüber FashionUnited.

Zwei Fida-Kunstwerke feiern den 50. Jahrestag der „Schlacht von Versailles“ Credits: Fida

Fünfzig Jahre später machte sich eine Gruppe von Designstudierenden des Istituto Marangoni Paris daran, diese Aufregung, Kreativität und berauschende Energie in der „Halston Battle of Versailles Design Challenge“ einzufangen. Die acht Finalist:innen wurden von Audrey Schilt, einer früheren Illustratorin für Halston und Ralph Lauren, und Fida-Gründer Patrick Morgan ausgewählt. Sie erhielten von Kreativdirektor Ken Downing einen Einblick in die Marke Halston, bevor sie ihre moderne Interpretation von Halston bei einer Preisverleihung im House of Ungaro präsentierten. Kobi Halperin, der seit Resort 21, die Damenkollektionen von Ungaro, kreativ leitet, war bei der Zeremonie anwesend.

Gleichzeitig hatte sich eine Gruppe internationaler Künstler:innen von Fida, Fashion Illustration Drawing Awards, mit der „Schlacht von Versailles“ befasst und individuelle Kunstwerke angefertigt. Auf der Grundlage eines Briefings von Morgan wurden sie gebeten, ein Poster zu entwerfen, das die Essenz der verschiedenen Pariser Marken einfängt, die am französisch-amerikanischen Showdown von 1973 beteiligt waren, und das im Istituto Marangoni Paris ausgestellt wurde. „Halston glaubte an die Zeichnung als Teil des Modesystems“, erklärte Morgan gegenüber FashionUnited. „Die von Fida entworfenen Plakate für die Veranstaltung enthielten Illustrationen von Stephen Sprouse, dem Illustrator von Halston für die Veranstaltung Versailles 73. Mode-Illustration und Kunst ist und wird immer ein Teil der Modepartnerschaft und der Visionssprache sein.“

Zu den Auszeichnungen der With Love Halston Foundation gehören spezielle Stipendien, die durch die Nando und Elsa Peretti Foundation bereitgestellt wurden, Auszeichnungen von Tiffany & Co. und die Möglichkeit für Künstler:innen, ihre Modeillustrationen in FIDA: The Fashion Arts & Illustration Magazine zu veröffentlichen. Zum Abschluss der Pariser Modewoche fand eine Sondervorführung des preisgekrönten Modedokumentarfilms „Versailles '73 (50th Anniversary Director's Cut): American Runway Revolution“ am 29. September im legendären Pariser Grand Rex Cinema statt, gefolgt von einem Gespräch mit den Darsteller:innen und der Regisseurin Deborah Riley Draper.

„Als stolzer Amerikaner, der er war, wäre Halston sicherlich erfreut zu wissen, dass sein Vermächtnis zwei Generationen später weiterlebt und dass er und das Ereignis von Versailles weiterhin realisierbar sind, so wie sie jetzt gefeiert werden“, sagte Frowick gegenüber FashionUnited.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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