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​Achtung Roboter: Die Faszination von Technik auf dem Laufsteg

Von Weixin Zha

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Mode

Die Mode ist eine Industrie, die davon lebt, in die Zukunft zu blicken. Oft gelingt ihr das, indem sie sich Inspiration aus der Vergangenheit sucht. Dann wird sie meist dafür kritisiert, zu rückwärtsgewandt zu sein. Manchmal aber, schaut sie tatsächlich in die Kristallkugel und findet dort Trends, die für das Jetzt und die nähere Zukunft wichtig sind.

Ganz selten geht es um den Blick in die fernere Zukunft - die Mode ist eben nur ein paar Saisons voraus. Doch gerade wenn es um Megatrends wie 'Robotics' geht, vermischen sich Präsens und Futur. Auf dem Catwalk in London soll jetzt ein Roboter die neueste Mode präsentieren. Der von den OhmniLabs des Silicon Valley entwickelte Roboter Ohmni wird in Zusammenarbeit mit dem House of Ikons erstmals den Laufsteg betreten.

Ziel der Zusammenarbeit ist es, "Mode, Kultur und Technologie zu einem harmonischen Gleichgewicht zu verbinden", so die Designerin von Honee, deren Kreationen präsentiert werden.

Die Ohmni-Roboter sollen am 15. und 16. September ihr Debüt auf der London Fashion Week neben menschlichen Models im Millennium Gloucester London Hotel im Rahmen von Honees Modenschau haben.

Roboter präsentieren zu Honee’s Schau wohl zum ersten Mal eine Modekollektion auf dem Laufsteg. Aber die Möglichkeiten der Robotik innerhalb der Grenzen der Mode auszuloten, fasziniert Designer schon länger. Sei es, um die der Kleidung innewohnenden Ausdrucksgrenzen zu erweitern oder um eine extravagante Show mit Erinnerungswert zu kreieren.

Roboter auf dem Laufsteg können bis zur Kollektion Frühjahr/Sommer 1999 des Designers Alexander McQueen zurückverfolgt werden. Am Ende der mitreißenden Schau, die mehr an Performance grenzte, erschien Model Shalom Harlow auf einer sich drehenden Scheibe. Zwei Industrieroboter, die sonst Autos besprühen, spritzen schwarze und gelbe Farbe auf ihr halterloses weißes Kleid, während sie um sich selbst rotierend ihre Choreografie aufführt.

Über die letzten die letzten Jahre spielte auch der deutsche Designer Philipp Plein mit den atemberaubenden Effekten der Mechanik. Während der Mailänder Modewoche liefen Models zu seiner Kollektion für Frühjahr/Sommer 2016 über einen Laufsteg, der als Fließband ausgelegt war. Roboter auf beiden Seiten statteten die Models mit finalen Accessoires wie Brillen aus. Pleins Herbst/Winter 2018/19 Schau begann mit Model Irina Shayk, die einen Roboter an der Hand führend, über den Laufsteg schritt.

Sogar Karl Lagerfeld ließ Models als Roboter in seiner Frühjahr/Sommer 2017 Kollektion für Chanel über den Laufsteg schreiten. “Der Roboter - das ist meine Idee vom ikonischsten Kostüm der Schau auf einer Kreatur aus einer unbekannten Zukunft - was bedeutet das Chanel zeitlos ist”, sagte Lagerfeld in einem Video auf der Website des französischen Modehauses. “Auch wenn Sie die Idee nicht mögen: Technologie beherrscht die Welt. Sie hat vieles erleichtert.”

Roboter in der Modewelt

Drohnen schwirrten bei der Herbst/Winter 2014 Kollektion über den Laufsteg, um die Modenschau von Fendi live zu übertragen. Das ebenfalls italienische Modehaus Dolce und Gabbana nutzte Drohnen bei seine Schau für Herbst/Winter 2018/19 um seine neuesten Taschenmodelle über den Catwalk fliegen zu lassen.

Doch die Ästhetik der Roboter ist keineswegs nur auf die Laufstege dieser Welt beschränkt. Als ein Trend für die Saison Herbst/Winter nächsten Jahres, sickert sie bereits in unsere Alltagskleidung hinein.

"Die Grenzen zwischen virtueller Realität und unserer eigenen Alltagsrealität werden weiter verschmelzen", sagte Trendforscherin Christine Boland anlässlich der Eröffnung ihres von Appletizer organisierten Seminars "Mixed Realities", das Ende Mai in Amsterdam stattfand. Es klingt vielleicht wie eine Vorhersage für eine weit entfernte Zukunft, aber sie bezog sich tatsächlich auf den Winter 2020. „Mensch und Maschine sind keine Gegensätze mehr. Stattdessen wachsen sie immer mehr zusammen. In dieser Grauzone, in der sich Technologie, künstliche Intelligenz, Fantasie und Kreativität vermengen, wird sich eine neue Designsprache mit eigenem Vokabular entwickeln.“

​Achtung Roboter: Die Faszination von Technik auf dem Laufsteg

Dieser Bericht wurde mithilfe von Barbara Russ, Marjolein Stormezand und Caitlyn Terra geschrieben.

Foto: FashionUnited
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