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aifora CEO Thomas Jesewski: „Wir bieten Händlern die Möglichkeit, mit Hilfe von Daten die Zukunft zu prognostizieren“

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Mode

Künstliche Intelligenz (zu englisch Artificial Intelligence, AI) hat das Potenzial, den Modehandel noch nachhaltiger zu verändern als das Internet. Nach einer aktuellen Studie von PwC und dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Kantar EMNID, wird AI im Jahr 2030 15,7 Billionen US-Dollar (12,35 Billionen Euro) zur globalen Wirtschaft beitragen. Im Vergleich zu Ländern wie China und den USA hinken deutsche Unternehmen beim Thema AI allerdings noch deutlich hinterher. FashionUnited sprach mit Thomas Jesewski, dem CEO von aifora, der führenden Plattform für Retail Automation, über die Möglichkeiten der AI im Modehandel. 

Herr Jesewski, was kann aiforas AI für Händler und Marken leisten?

Ganz generell gesagt, bieten wir Händlern die Möglichkeit, mit Hilfe von Daten die Zukunft zu prognostizieren. Mit Daten übrigens, die jeder Händler ohnehin in seinen Warenwirtschaftssystemen sammelt. Externe Daten, wie beispielsweise Wetterdaten, lassen sich dann zusätzlich beschaffen. So lässt sich ein einheitliches Pricing auf allen Kanälen im Omnichannel erzielen, oder berechnen, wann der beste Zeitpunkt für Rabattierungen gekommen ist. Wir bieten Antworten auf Fragen wie: Wie kann man Margen aufrecht erhalten und trotzdem eine hohe Abverkaufsquote generieren? Wie kann man Werbeaktionen proaktiver gestalten? Wie kann man Warenbestände so lange wie möglich so flexibel wie möglich halten, sodass die Produkte dem Kunden vorliegen, wenn er sie möchte? Wie geht man mit dem Inventar um, das sich nicht verkauft - ist eine andere Filiale besser geeignet? Und woher weiß man, welcher Standort das ist? Ist vielleicht der Transfer der Waren dann schon zu teuer? 

In welchen Bereichen kann Ihre AI eingesetzt werden?

Wir decken die Bereiche Initiale Preisfindung, Allokation, Dynamic Pricing, Abschriftenoptimierung, Promotion-Planung, Umlagerung und  Replenishment ab, also alles innerhalb der Saison, ab der Auslieferung des Produkts.

Wenn ich die Nachfrage prognostizieren kann, dann kann ich sie auch beeinflussen, je nachdem, was meine Ziele sind: Ob man möglichst vollständig abverkaufen will, oder eher die Nachfrage immer bedienen können möchte.  Das lässt sich Unternehmensindividuell einstellen, abhängig davon, welche Parameter man optimieren will, Absatz, Marge, oder Profitabilität. Das berücksichtigt der Algorithmus. Wenn sich die Nachfrage nicht so entwickelt, wie der Händler es geplant hat, muss korrigierend eingegriffen werden, sodass am Ende der Saison Platz für die neue Kollektion ist. Diesen gesamten Prozess decken wir mit unserer AI ab.

Wie kann die AI helfen, die Brache krisensicherer zu machen?

Die AI simuliert Szenarien. Beispielsweise kann der beste, der schlechteste oder der wahrscheinlichste Fall simuliert werden. Durch die Einbeziehung komplexer Datensätze können verschiedene Szenarien abgebildet werden. Diese können in unterschiedlichem Maße durch die Anwendung unterschiedlicher Geschäftsregeln oder durch die Implementierung einer anderen Strategie gestaltet werden.

Die Abschätzung der Folgen dieser Szenarien ist die Voraussetzung für reflektierte, fundierte und vorausschauende Entscheidungen. Ein Dashboard visualisiert und interpretiert dann Daten aus komplexen Simulationen und stellt die Ergebnisse übersichtlich dar, so dass sie für das menschliche Auge leichter zu erfassen sind.

Auch wenn selbst die beste Simulation nicht immer zu 100 Prozent richtig sein mag, ist die datengestützte Entscheidungsfindung immer objektiver und effektiver als jede andere Methode. Mit aifora können Einzelhändler ihre Daten nutzen und eine genaue Prognose der Verkäufe, Gewinne und Margen erstellen – bei gleichzeitiger Risikominimierung und Eliminierung böser Überraschungen.

Haben ihre Kunden eine Hemmschwelle, Unternehmensentscheidungen in die Hand der AI zu legen? Was entgegnen Sie diesen?

Noch vor einigen Jahren sagte mir der Geschäftsführer eines großen Multi-Label-Händlers zu mir: „Das wird es bei uns nicht geben“. Diese strikte Abwehrhaltung hat sich mittlerweile fast überall geändert. Das Feindbild ist heute ein anderes und die Handlungsnotwendigkeit in der „Retail-Apokalypse“ der letzten Jahre hat stark zugenommen. Auf Dauer bekommt man die beste Optimierung nur so hin.

Man muss seine Daten aber nicht teilen. Keiner wird dazu gezwungen. Man kann auch erst einmal nur mit seinen eigenen Daten arbeiten und die Prozesse optimieren. Das ist auch schon viel besser, als es gar nicht zu tun. 

Da ist sicherlich noch an vielen Stellen Überzeugungsarbeit zu leisten. Aber die Offenheit gegenüber diesem Thema wächst. Wir glauben an eine Data-Sharing Economy.

Was spricht für einen transparenten Austausch von Handelsdaten zwischen Unternehmen?

Wenn der Handel sich zusammentut und auf der Datenebene einen Schulterschluss trifft, dann ist er auf Dauer wettbewerbsfähig. Das war auch der Grund, warum wir aifora gegründet haben. Insbesondere kleine Händler könnten sonst in Zukunft gar nicht überleben, weil sie einfach nicht die gleiche Datenmenge haben wie ihre Wettbewerber und damit unfair benachteiligt wären. Wenn sie aber auf einen geteilten Datenpool zugreifen können, dann sind sie wieder wettbewerbsfähig. Zu diesem Datenpool steuern die kleinen Händler dann auch ihre Daten bei - natürlich anonymisiert.

Was ist ihre Hoffnung für die AI im Handel?

Ich habe die Hoffnung, dass wir dazu beitragen können, dass im Modehandel die Diversität und Vielfalt bestehen bleibt. Der Mensch, der Kunde, möchte etwas erleben, überrascht und inspiriert werden. Das können die Maschinen nicht. Dazu braucht es Kreativität, egal ob im Design oder im Handel.  Aber die Maschine kann helfen, dass das weiterhin möglich ist, und dass sich die Unternehmen darauf konzentrieren können, wofür sie eigentlich da sind: emotionale Erlebnisse zu schaffen, tolle Produkte zu designen, kreativ zu sein. Und die AI kümmert sich um den operativen Teil. Ich will vermeiden, dass die Innenstädte veröden und kleine Händler aufgeben.

Über aifora 

aifora ist ein SaaS-Anbieter für Lösungen zur Preisgestaltung und Bestands-Automatisierung, spezialisiert auf Tools für Mode- und Lifestyle-Händler. aifora hilft seinen Kunden, vorhandene Daten zu nutzen, um bestehende Prozesse vorherzusagen, zu automatisieren und zu optimieren. Alle weiteren Informationen finden Sie unter: www.aifora.com

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Thomas Jesewski