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Angorawolle: Lacoste steigt ebenfalls aus

Von Martina Michalsky

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Mode

Das französische Modeunternehmen Lacoste verzichtet in Zukunft auf die Verwendung von Angorawolle und kommt somit den Forderungen der Tierrechtsorganisation Peta nach. Bereits einige andere Unternehmen, wie zum Beispiel H&M, Gerry Weber, C&A, Calvin Klein, Tom Tailor, Marc O’Polo, GAP und Tommy Hilfiger, haben sich in der Vergangenheit dazu bereit erklärt, die Wolle der sensiblen Angorakaninchen nicht mehr zu kaufen.

„Als Teil unserer unternehmerischen Sozialverantwortung bestätigen wir, dass Lacoste keine Pläne hat, Angorawolle in den kommenden Kollektionen zu verwenden”, ließ ein Lacoste-Sprecher wissen. Die Peta-Kampagne gegen Angorawolle ist zwar schon über ein Jahr alt, jedoch zeigen Unternehmen offenbar immer noch Interesse daran, ihre Produktion zu optimieren und endlich Verantwortung zu übernehmen.

In China gibt es keine Gesetze gegen Tierquälerei; 90 Prozent der Angorawolle kommt von dort

„Mit der Verpflichtung, den Vertrieb von Angora zu beenden und diese abscheulichen Produkte aus den Regalen und Websites zu verbannen, hat Lacoste das Richtige für die Tiere und Verbraucher getan”, sagt Peta-Director Mimi Bekhechi. Zudem fordert Peta die restlichen Labels, die immer noch Angora verwenden, darunter Benetton, sich Lacoste als Beispiel zu nehmen und der Tatsache bewusst zu werden, dass für Tierquälerei kein Platz ist. „Wir haben Lacoste eine Schachtel vegane Pralinen in ihren Hauptsitz nach Troyes geschickt, um ihnen für ihre mitfühlende Entscheidung zu danken.”

Die Wolle der Angorakaninchen stammt zu 90 Prozent aus China, wo die Tiere in kleinen Käfigen gehalten und alle drei Monate brutal enthaart werden. Ein Peta Ermittler filmte einen Arbeiter dabei, wie er das Fell aus der sensiblen Haut eines Kaninchens reißt, während das Tier vor Schmerzen schreit. Nach der Enthaarung verfallen die Tiere in eine Schockstarre und verkriechen sich in ihre Einzelkäfige, um drei Monate später die selbe Misshandlung über sich ergehen zu lassen. Nach zwei bis fünf Jahren werden die überlebenden Angorakaninchen kopfüber aufgehängt, ihre Kehle wird durchschnitten und ihr Körper anschließend verkauft.

„Kaninchen sind feinfühlige, sozial komplexe und intelligente Tier mit individuellen Persönlichkeiten, genau wie Hunde und Katzen”

Aber auch Kaninchen, denen das Fell abgeschnitten oder geschoren wird, ergeht es kaum besser. Sie werden wie auf einer Streckbank fixiert, indem man ihre Vorder- und Hinterbeine an die Enden eines Holzbrettes fesselt. Für Fluchttiere ist dies eine grausame Erfahrung, bei der sie sich winden und zappeln, um zu versuchen den Scheren und Schermaschinen zu entkommen.

Der Grund, weshalb 90 Prozent der Angorawolle aus China stammt liegt auf der Hand – dort existieren keine Gesetze für den Umgang mit Tieren, somit wird Tierquälerei nicht bestraft. „Kaninchen sind feinfühlige, sozial komplexe und intelligente Tier mit individuellen Persönlichkeiten, genau wie Hunde und Katzen. In ihrem natürlichen Lebensraum leben die Kaninchen in sehr sauberen Höhlen und verbringen die meiste Zeit auf der Suche nach frischen, blättrigen Essen und interagieren mit den Mitgliedern ihrer Familie”, erklärt Peta.

Die Tierrechtsorganisation fordert alle Verbraucher dazu auf, keine Bekleidung mit Angoraanteil zu kaufen. Meist ist Angora in Pullovern oder Accessoires enthalten, dies kann auf dem Bekleidungslabel an der Innenseite nachgelesen werden.

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