Berliner Modewoche: Modulare Kleider und Besuch aus Gran Canaria
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Die Berliner Modewoche wurde mit einer Show der finnischen Designerin Sofia Ilmonen eröffnet. Parallel luden die Installationen des Berliner Salons dazu ein, in die Welt der deutschen Mode einzutauchen. Die Platte.Berlin feierte die Inklusivtät der Mode.
Die modulare Welt von Sofia Ilmonen
Sofia Ilmonen gewann den von Mercedes Benz gestifteten Nachhaltigkeitspreis beim vergangenen Mode-Festival in Hyères und begann daraufhin die Arbeit an ihrer eigenen Marke, deren Entwürfe sie am Montag in Berlin vorstellte. All ihre Kleider zeichnen sich durch ein ausgeklügeltes, inhärentes System aus.
Was auf dem ersten Blick nach Zierelementen aus Schnürungen mit Bändern und Holzperlen aussieht, hält quadratische Module zusammen, die wie Bausteine endlose Änderungsmöglichkeiten ohne Nähen zulassen. Mit nur einer Knopfbewegung kann die Form der Kleidungsstücke verändert werden.
Berliner Salon mit neuen und alten Gesichtern
Der Berlin Salon im Kraftwerk gab am Montag einen Einblick in das vielfältige Schaffen von Modedesigner:innen aus Deutschland gab.
„Es gibt keinen Berliner Stil, es gibt keinen deutschen Stil“, erklärte Christiane Arp, die Vorstandsvorsitzende des Fashion Council Germany und ehemalige Chefredakteurin der Vogue Deutschland. Sie unterstrich, wie vielfätig Mode aus Deutschland sein kann und dass es viele Labels gibt, die es zu kennen lohnt.
Diese Ausgabe des Salons umfasste 31 Modelabels, beispielsweise den Frankfurter Designer René Storck, der bereits von Anfang an dabei war. Newcomer und Upcycling-Label Avenir brachte frischen Wind mit dekonstruiertem Denim in den Salon. Während der Pandemie wurde das Label mit selbstgemachten Masken bekannt, mittlerweile hat Avenir eine eigene Kollektion und will den Verkauf über Stores und den Wholesale ausloten.
Die Münchner Designerin Anna Heinrichs zeigt die Kollektion ihres Labels Horror Vacui sonst immer auf der Pariser Modewoche, für den Berliner Salon hat sie zwei Entwürfe mitgebracht deren Liberty-Prints die Fröhlichkeit ihres femininen Labels verkörpern.
Laufsteg im Schaufenster
Die Schaufenster der Platte.Berlin wurden am Montagnachmittag zum Laufsteg. Der Laden bietet vielen Berliner Labels eine Heimat und einen Verkaufspunkt mitten in der Hauptstadt.
Die Models stiegen auf Laufbänder in den Schaufenstern und trugen genderfluide Outfits, die nach der Show im Store gekauft werden konnten. Der Cast der Models war divers und inklusiv, sie wählten selbst ihren Look aus den aktuellen Kollektionen der teilnehmenden Labels wie #Damur, Lu La Loop, Louise Zücker und vielen mehr aus.
Besuch aus Gran Canaria
Die kanarische Regierung und Schirmherrin von Europas größter Bademodemesse Gran Canaria Swim Week luden mit dem Modeverband Fashion Council Germany am Montagabend zu einer Installation mit anschließendem Abendessen ein.
Bei den Mode-Installationen wurden sechs deutsche und sechs kanarische Labels gezeigt. Teilnehmende deutsche Labels waren beispielsweise Hien Le und Working Title. Urlaubsgefühle kamen beim Anblick der Labels Aurelia Gil und Pedro Palmas auf, die von kanarischer Seite aus teilnahmen.
„Die meisten unserer Designer:innen sind auf Bademode spezialisiert und eng mit Gran Canaria verbunden, einem Reiseziel mit Sonne, Stränden und Bergen", erklärte Araceli Diaz, Vertreterin des Cabildo de Gran Canaria, am Montag.
Die Berliner Modewoche läuft noch bis zum Samstag mit Schauen von alteingesessenen Modeschaffenden wie William Fan und Esther Perbandt sowie Newcomern wie SF10G und Bondy – und dem ukrainischen Designer Jean Grisfeld.