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Beyonces Ivy Park: Sweatshop-Bedingungen bei der Herstellung?

Von Simone Preuss

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Kaum gelauncht, schon in den Schlagzeilen: Beyonce's neue Sportkollektion für Topshop, Ivy Park, die der Sängerin sehr am Herzen liegt, muss sich jetzt Vorwürfen stellen, unter Sweatshop-Bedingungen hergestellt zu werden. Laut der britischen Sonntagszeitung Sun on Sunday sollen Näherinnen der Fabrik MAS Holding in Sri Lanka, wo die Sportbekleidung hergestellt wird, nur 44 Pence (56 Cent) beziehungsweise 4,30 Pfund (5,50 Euro) am Tag verdienen, was zwar gerade dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn entspricht, aber weit unter dem Existenzminimum liegt.

Ironischerweise baut Ivy Park gerade auf der Idee von Selbstakzeptanz und Solidarität von Frauen auf: "Es ist die Essenz, jede Frau zu feiern und jeden Körper, in dem sie ist, während sie danach strebt, immer besser zu werden", schwärmte Beyonce bei der Einführung der 200-teiligen Kollektion im April.

Die Näherinnen werden davon wenig spüren: "Wenn sie von Frauen und Empowerment reden, dann ist das nur für die Ausländer. Sie wollen, dass Ausländer denken, dass alles okay ist", sagte eine Arbeiterin gegenüber der Sun on Sunday.

Näherinnen erhalten nur 5,50 Euro pro Tag

Angesichts des gezahlten Monatslohns von 13.500 Rupien (rund 81,50 Euro) müsste eine Arbeiterin auch mehr als einen Monat arbeiten, um sich eine Ivy Park-Leggings für 100 Euro leisten zu können. Rein hypothetisch, denn wer rund 43.000 Rupien (rund 260 Euro) im Monat brauchen würde, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, wird an Markenware noch nicht einmal denken. Es sei denn, wenn es um ihre Herstellung geht.

"Dies ist eine Form von Sweatshop-Sklaverei. Es gibt eine Reihe von Anzeichen, die darauf hindeuten: die geringe Bezahlung, wenig Bewegungsfreiheit der Frauen und sie in der Nacht einzusperren", kommentierte Jakub Sobik von der Organisation Anti-Slavery International gegenüber der Zeitung.

Für ihn liegt die Verantwortung bei den Marken und Einzelhändlern: “Unternehmen wie Topshop sind verpflichtet herauszufinden, dass diese Dinge geschehen und es hat sich schon lange gezeigt, dass die ethischen Inspektionen dieser Unternehmen unzureichend sind. Sie sollten durch unabhängige Prüfungen ersetzt werden.”

Eine Topshop-Sprecherin äußerte sich inzwischen zu den Vorwürfen: “Ivy Park hat eine rigorose ethische Handelsauffassung. Wir sind stolz auf unsere anhaltenden Bemühungen, was Fabrikinspektionen und Betriebsprüfungen angeht und unsere Teams weltweit arbeiten sehr eng mit unseren Zulieferern und ihren Fabriken zusammen, um die Einhaltung zu gewährleisten. Wir erwarten von unseren Zulieferern, dass sie unseren Ethik- und Verhaltenskodex befolgen und wir unterstützen sie dabei, diese Auflagen zu erfüllen." Von der Sängerin selbst erfolgte bis jetzt kein Kommentar.

Foto: Ivy Park Website
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