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Bio-Baumwolle: Tchibo rückt zur Weltspitze auf

Von Reinhold Koehler

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Dass sich Tchibo längst von seinem ehemaligen Kerngeschäft, der Kaffeeproduktion, verabschiedet und sich zum Gemischtwarenhändler entwickelt hat, ist längst bekannt. Dass sich das Hamburger Unternehmen jedoch einmal in der Weltspitze der Bio-Baumwollanbieter etablieren würde, hatte wohl kaum jemand auf der Rechnung. Wie die gemeinnützige Organisation Textile Exchange in ihrem gestern veröffentlichten „Organic Cotton Market Report“ bestätigt, belegt Tchibo nämlich bereits Platz drei der weltweit größten Anbieter von Bio-Baumwolle.

Auch im Bereich der am schnellsten von herkömmlicher auf Bio-Baumwolle umstellenden Unternehmen, den sogenannten „Race to the Top“, belegt der Handelskonzern Platz vier im globalen Ranking. In der Tat baute Tchibo seinen Absatz von Textilien mit nachhaltig angebauter Baumwolle von 40 Prozent im Jahr 2013 auf gut 80 Prozent im Jahr 2015 aus. So seien allein im vergangenen Jahr knapp 6.000 Tonnen Bio-Baumwolle in Tchibo Kleidung verwoben worden, lässt das Unternehmen wissen.

Alles Bio oder was?

Dabei kooperieren die Hamburger im Bereich nachhaltiger Baumwolle insbesondere mit den Siegeln der gemeinnützigen Organisation Textile Exchange sowie mit Cotton made in Africa (CMiA) der Aid by Trade Foundation. Ziel sei es, schnellstmöglich 100 Prozent der Baumwolle aus nachhaltigen Quellen zu beziehen, so Sven Groos, Tchibo Geschäftsführer Non Food. Baumwolle gehöre schließlich neben Kaffee und Holz zu den wichtigsten Rohstoffen im hauseigenen Sortiment.

Ein wesentlicher Fokus liege dabei auf Bio-Baumwolle. Da diese aktuell nur eingeschränkt am Markt verfügbar sei, konzentriere man sich darauf, die Nachfrage zu erhöhen und damit den biologischen Anbau zu fördern. „Wir hoffen mit der steigenden Abnahme mehr Motivation für die Umstellung zu schaffen", so Groos weiter. Denn die Umstellung auf Bio-Anbau brauche Zeit, Durchhaltevermögen und Kapital. Nicht zuletzt benötigten die Farmer Wissenstransfer und entsprechendes Saatgut.

Obwohl Bio-Baumwolle teurer ist als konventionelle Baumwolle, gebe man den höheren Einkaufspreis „in der Regel nicht 1:1 an die Kunden weiter“, heißt es. Gleichzeitig unterstütze man über verschiedene gemeinsame Projekte die Organisation Textile Exchange dabei, förderliche Strukturen in der globalen Lieferkette für Bio-Baumwolle zu schaffen.

Um seine Ambitionen zu untermauern, wird Tchibo im Juli wie im vergangenen Jahr eine komplette Wäschekollektion anbieten, deren Baumwolle zu 100 Prozent aus kontrolliert biologischem Anbau stammt und nach den Standards OCS 100 und OCS Blended von Textile Exchange zertifiziert ist. Wann die Komplettumstellung abgeschlossen sein soll, ließ Groos jedoch offen.

Foto: Tchibo

Tchibo