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Blogs in Business: Bekleidet

Von Barbara Russ

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Mode |INTERVIEW

Blogger sind mittlerweile zu einem essenziellen Teil der Modeindustrie geworden. Das Bloggen hat sich zum Vollzeitjob gemausert, der eine Mischung von Content, Branding und Strategie erfordert. Modelabels haben den Einfluss der Modeblogger und ihren Wert für ihre Marken erkannt, und kooperieren mit ihnen. Wie genau sieht das tägliche Business der Blogger konkret aus? Fashionunted.de hat sie gefragt. In der vierten Folge: Jana Wind mit ihrem Blog bekleidet.

Kannst Du die bisherige Geschichte von bekleidet in ein paar Sätzen umreißen, bitte?

Ich habe einen Bachelor in Freiraumplanung. Das hat gar nichts mit Mode zutun und dennoch habe ich in der Zeit immer mehr Interesse für Kleidung und Stil entwickelt. Über diverse Modeforen bin ich dann auf Blogs aufmerksam geworden und habe in den Semesterferien spontan selbst einen erstellt. Dass man damit Geld verdienen kann war mir überhaupt nicht klar.

Wie hat sich die deutsche Bloggerlandschaft verändert, seit Du mit dem Bloggen angefangen hast?

Zu meinen Anfangszeiten gab es schon eine große Anzahl an Fashionblogs, jedoch lange nicht so viele wie heute. Ich glaube, dass man insgesamt offener war und sich gegenseitig verlinkt hat. Fast jeder Blog hatte eine Blogroll. Mittlerweile haben sich klare Cliquen herausgestellt und selbst in den engsten Kreisen verlinkt man sich nicht zwingend. Blogrolls sind quasi ausgestorben.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus?

Typische Arbeitstage bestehen meist aus viel mehr PC Arbeit, als man denkt. Man muss eine Menge Emails beantworten, Rechnungen schreiben, Quittungen sortieren - alles Dinge, die nicht unbedingt zu der glamourösen Außenerscheinung eines Bloggers passen. Aber man hat auch die Möglichkeit zu reisen und viel von der Welt zu sehen, wofür ich sehr dankbar bin.

Du berätst auch Unternehmen zu Bloggerrelations und Social Media sowie Internetauftritten. Für viele deutsche Unternehmen sind diese Bereiche nach wie vor Neuland, oder zumindest relativ unbekannte Gebiete. Was sind die Dinge, die Du am häufigsten rätst, oder wo es teils noch hapert?

Auch wenn viele Marketingleute und Chefetagen davon träumen: Bloggerrelations kann man nicht einfach an Zahlen messen und nicht jeder Blogger passt zu jedem Brand. Ein Advertorial in einem Blog kann man schlecht mit einem Advertorial in einem Magazin vergleichen. Während man schlechte Werbung in einer Zeitschrift gerne mal einfach weiterblättert und nach 2 Minuten vergessen hat, steht der Blogger für den Inhalt, der auf seiner Seite gezeigt wird mit seiner Person ein. Ein Blog ist viel persönlicher und emotionaler und wirkt damit auch auf Leser authentischer. Um den besten Erfolg einer Kampagne zu garantieren, ist es also sehr wichtig, die Zielgruppe des Bloggers mit dem des Produkts zu vergleichen und auf dieser Grundlage eine Zusammenarbeit abzuwägen. Es gibt Blogger, die vor allem unter Influencern sehr bekannt sind und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass das Produkt besonders bei Menschen Gefallen findet, die ebenfalls ein Publikum haben und es gibt Blogger, die vielleicht durch TV-Auftritte Leser haben, die nicht sehr weit vernetzt sind und damit nicht vergleichbar attraktiv für den Auftraggeber. So eine Beurteilung ist meiner Meinung nach ohne gute Grundkenntnisse der Blogosphäre nicht möglich.

Als Blogger steht man finanziell meist nicht nur auf einem Standbein. Wie verteilen sich Deine Einnahmequellen prozentuell?

Meine Haupteinnahmequelle sind Advertorials. Bannerwerbung biete ich nicht an, einen kleineren Teil nehme ich durch Affiliate-Einnahmen ein.

Gibt es Marken, mit denen Du regelmäßig zusammenarbeitest?

Zur Zeit arbeite ich zum Beispiel mit Guess, Edited und Sarenza zusammen und habe wöchentlich wechselnde Kooperationspartner.

Wie viele Follower hast du aktuell auf den verschiedenen Social Media Kanälen?

Auf Instagram sind es momentan 78800, auf Twitter 4600 und auf Facebook 14400.

Welcher Kanal macht Dir am meisten Spaß und wie passt Du die Inhalte jeweils an die unterschiedlichen Kanäle an?

Mein Blog ist und wird immer mein wichtigstes Medium bleiben. Hier kann ich alles genauso gestalten, wie ich es will, ohne dass ich Änderungen, wie zum Beispiel in Communities befürchten muss. Instagram mag ich gerade auch sehr gerne aufgrund der vielen schönen Bilder und ich schaue immer gerne bei Snapchat rein, weil es so schön authentisch ist.

Wie groß ist das bekleidet-Team? Hast Du feste Angestellte, Praktikanten, freie Fotografen etc.?

Von den Texten über Bildbearbeitung bis zur Übersetzung mache ich alles ganz alleine. Ich habe einen Programmierer, der meine Blogdesigns in die Realität umsetzt und eine Steuerberaterin, die mir mit der Verwaltung hilft. Mein Freund fotografiert häufig meine Outfits.

Was sind Deine Ziele für die Zukunft?

Ich würde gerne mal eine eigene kleine Kollektion entwerfen oder eine zeit lang in einem anderen Land leben. Aber im Grunde schaue ich einfach, was auf mich zukommt


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