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Blogs in Business: Journelles

Von Barbara Russ

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Mode |INTERVIEW

Blogger sind mittlerweile zu einem essenziellen Teil der Modeindustrie geworden. Das Bloggen hat sich zum Vollzeitjob gemausert, der eine Mischung von Content, Branding und Strategie erfordert. Modelabels haben den Einfluss der Modeblogger und ihren Wert für ihre Marken erkannt, und kooperieren mit ihnen. Wie genau sieht das tägliche Business der Blogger konkret aus? Fashionunted.de hat sie gefragt. In der dritten Folge: Jessica Weiss von Journelles. Sie ist wohl so etwas wie die ‚Grande Dame’ des Mode-Bloggens in Deutschland, wenn man das von einer noch nicht einmal 30 Jahre alten Frau sagen kann. Jessie begann als eine der ersten 2007 mit dem Burda-gestützten Blog ‚Les Mads’, den sie bis 2011 führte. Seit Oktober 2012 leitet sie Ihr eigenes Mode-Blogazine ‚Journelles’, das es binnen kürzester Zeit geschafft hat, eine riesige Online-Gefolgschaft aufzubauen. Mittlerweile hatte sie auch ihre eigene Fernsehshow, führt ein Modelabel und beschäftigt feste Angestellte.

Kannst Du die bisherige Geschichte von Journelles in ein paar Sätzen umreißen, bitte?

Am 17.Oktober 2015 wird Journelles 3 Jahre alt - in diesem Zeitraum konnte sich Journelles als reichweitenstarkes deutschsprachiges Mode-Blogazine etablieren. Journelles ist die logische Konsequenz meines ersten Blogs LesMads, den ich 2007 gegründet habe. Heute berichte ich mit meinem Autorenteam tagtäglich über die schönste Mode, Einrichtung, Beauty und Reisen. Passend dazu gab es meine TV-Sendung „It’s Fashion“ auf EinsPlus und seit diesem Jahr gibt es Journelles in Textilform mit meinem eigenen Modelabel Jouur.

Wie hat sich die deutsche Bloggerlandschaft verändert, seit Du mit dem Bloggen angefangen hast?

Ich blogge seit 2007 und gehöre zu den ersten Modebloggern Deutschlands, insofern hat sich alles verändert. Erst mussten wir um Aufmerksamkeit ringen und viel erklären, heute sind Blogs etabliert und professionalisiert. Es ist ein völlig neues Berufsfeld entstanden, das sich monetarisieren lässt.

Und wie hat sich die Außenwahrnehmung von einem Blogger verändert?

Ganz unterschiedlich, da zwischen den einzelnen Medien unterschieden werden muss. Outfit-Blogger sind entweder Superstars oder werden belächelt, Mode-Blogazines werden grundsätzlich ernster genommen, wenn Inhalt und Qualität stimmen. In den USA sind Berufsblogger weit verbreitet und etabliert, hierzulande ist die Wahrnehmung schwieriger. Immerhin kann und darf sich jeder ‚Blogger’ nennen.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus?

Jeder Tag ist anders, denn ich reise viel und kann mich glücklich schätzen, von überall auf der Welt zu arbeiten. Wenn ich im Büro in Berlin bin, sitze ich sehr viel vor dem Rechner, schreibe Artikel, knipse Fotos, kümmere mich um das daily Business und Administratives sowie Kooperationen.

2012 hast du den Blog Les Mads gegründet und betrieben, dann gab es ein Intermezzo beim Interview Magazin, jetzt machst du mit Journelles Dein eigenes Ding. Was ist der Unterschied (im Positiven wie im Negativen) wenn man auf sich alleine gestellt ist?

Zu den positiven Seiten gehören sicherlich die inhaltliche Freiheit, Selbstbestimmung, Teamführung, nach dem Bauchgefühl entscheiden zu können, seinen Alltag selbst zu verantworten und eigenverantwortlich zu sein für Top oder Flop: Das sind meine Highlights! Negativ ist daran erst mal nichts, denn ich darf meinen Traum leben. Aber jeder Job hat seine Höhen und Tiefen. Die Trennung zwischen Beruflichem und Privaten ist nicht so leicht und vieles nehme ich mir mehr zu Herzen oder persönlich.

Handelst Du Deine Deals alle selbst aus oder arbeitest du mit einer Agentur zusammen?

Ich arbeite weitest gehend alleine, gebe aber ab und an an Cover PR ab.

Als Blogger steht man finanziell meist nicht nur auf einem Standbein. Wie verteilen sich Deine Einnahmequellen prozentuell?

Journelles ist meine Haupteinnahmequelle, dazu zähle ich auch Jobs, die über meine Person laufen (Kampagnen etc.), da diese immer auch auf Journelles gespiegelt werden. Seien es Vorträge, Moderationen oder Unternehmensberatung – all das basiert letztlich auf meinem Know-How durch Journelles. Mein Modelabel Jouur. ist derzeit noch kein Standbein, wir reinvestieren unsere Einnahmen sofort in neue Produkte und Schnitte.

Gibt es Marken, mit denen Du regelmäßig zusammenarbeitest?

Ich habe viele regelmäßige Kunden, dazu gehören zum Beispiel das KaDeWe, net-a-porter, Edited, Peek & Cloppenburg, Luisaviaroma, Weekday oder Closed.

Was sind Deine monatlichen Zugriffszahlen bei Journelles?

Wir haben etwas über 350.000 Leser und 720.000 Zugriffe im Monat.

Wie viele Follower hast du aktuell auf den verschiedenen Social Media Kanälen?

Bei instagram sind es 109.000, bei Facebook etwas über 30.000, bei Twitter um die 8.000 und bei Pinterest sind es 12.000.

Welcher Kanal bereitet Dir am meisten Spaß und wie passt Du die Inhalte jeweils an die unterschiedlichen Kanäle an?

Jeder Kanal bedeutet viel Arbeit, wobei Twitter automatisch nebenher läuft. Facebook ist der wichtigste Traffic-Lieferant, Instagram dient der Wahrnehmung und dem Image. Die App macht mir am meisten Spaß. Mit Snapchat kann ich mich dagegen überhaupt nicht anfreunden.

Wie groß ist das Journelles-Team? Hast Du feste Angestellte, Praktikanten, freie Fotografen etc.?

Ich habe vier Autoren, wovon eine Autorin, Lexi, fest ist. Neu im Team ist Maxi, meine feste Assistenz.

Was sind Deine Ziele für die Zukunft?

Stete Weiterentwicklung und die Vergrößerung meines Teams stehen im Vordergrund, langfristig suche ich eine Sales-Person. Außerdem ist die Etablierung von Jouur. ein wichtiger Bestandteil des daily Business!

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