Chanel: Kollektion Métiers d'art würdigt Katharina von Medici
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Seit 2002 gibt es im Hause Chanel jährlich eine ganz besondere Kollektion: Die Métiers d’art Kollektion. Sie wurde geschaffen, um die Kunst der Mode „in einem ständigen Dialog zwischen dem Haus Chanel und den Kunsthandwerkern immer wieder neu zu erfinden“.
Immer im Dezember wird sie präsentiert und immer ist sie mit einem besonderen Ort verbunden. Diesmal ist es das Château de Chenonceau, das „Château des Dames“, ein Wasserschloss im Loire-Tal in Frankreich. Es wurde ausgewählt, weil berühmte Frauen das Schloss entworfen und darin gewohnt haben, darunter Diane de Poitiers - Mätresse und Vertraute König Heinrichs II. - und Katharina von Medici. „Es ist ein Schloss von menschlicher Größe. Und das Emblem von Katharina von Medici war ein Monogramm aus zwei ineinander verschlungenen Cs, genau wie das von Chanel”, verrät Designchefin Virginie Viard. „Wir wissen nicht, ob Coco direkt von ihr inspiriert wurde, aber es ist sehr wahrscheinlich, weil sie die Frauen der Renaissance so sehr bewunderte”, so Viard weiter. Ihre Vorliebe für Spitzenkräusel und die Ästhetik bestimmter Schmuckstücke würden von ihr stammen. Viard: „Tief im Inneren ist dieser Ort ein Teil der Geschichte von Chanel.”
Das Schloss inspirierte die Kollektion auf vielfältige Weise. In der großen Galerie, in der die Laufsteg-Show stattgefunden hat, erinnert das schwarz-weiß karierte Motiv auf dem Boden an ein lebensgroßes Damespiel und erscheint auf paillettenbesetzten Miniröcken sowie einem langen Rock in einem geometrischen Tweed-Patchwork mit Fransen, der zu einem schwarz-weißen Jacquard-Pullover getragen wird. Ein langer Mantel aus schwarzem Samt erinnert an die Trauerkleidung von Katharina de Medici, denn nach dem Tod des französischen Königs Heinrich II. trug sie nur noch schwarz. Kontraste bringt das Thema Tweed mit warmen Farbtönen und erinnern an die berühmten Wandteppiche des Schlosses. Die Blumen aus den beiden Gärten, einer von Diane de Poitiers und der andere von Katharina de’ Medici, die sich zu beiden Seiten des Schlosses befinden, waren die Inspiration für die floralen Stickereien auf dem Revers einer Jacke.
Die Kollektion drückt die kreative Kraft von Virginie Viard aus und führt mehrere hundert Stickerinnen, Federarbeiterinnen, Paruriers (Accessoireshersteller), Plisseurinnen, Schuster, Hutmacher und Handschuhmacher aus Paris, dem übrigen Frankreich und Italien zusammen. Die Fotos vom Schloss stammen von Jürgen Teller.
Fotos: Chanel by Jürgen Teller