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Creatives Wants Change vergibt Stipendien für schwarze Teenager, die in die Modeindustrie einsteigen wollen

Von Jackie Mallon

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Mode

„Ich bin ein Einhorn. Ich sollte eigentlich gar nicht hier sein“, sagt Randy Cousin, Senior Vice President of Product Concept und dem People's Place-Programm bei Tommy Hilfiger, über sein Dasein als schwarzer Kreativer in der Modebranche.

Während der Black Lives Matter-Bewegung im letzten Sommer hatte er im Gespräch mit seinem Freund Joe Medved, Gründer der Recruiting-Firma Joe's Blackbook und Matthew Kane, Design Manager bei Club Monaco, eine ernüchternde Erkenntnis: Sie konnten keine fünf schwarzen Kreativdirektoren nennen, die in ihrer Branche arbeiten.

Dies führte zur Gründung der gemeinnützigen Organisation ‘Creatives Want Change’ (CWC). „CWC will Talente auf Highschool-Niveau anwerben und ihnen Unterstützung zukommen lassen, während sie die Karriere-Pipeline durchlaufen. Diese Unterstützung beginnt damit, dass schwarze Talente mit etablierten Pre-College-Programmen zusammengeführt werden, um ihr kreatives Potenzial zu entdecken. Diese Entwicklung wird uns einen Schritt näher an eine stärkere Repräsentation von schwarzen Kreativen in unserer Branche bringen“, so Cousin. Creatives Want Change hat deshalb zur Einreichung von Bewerbungen zur Deadline am 15. März aufgerufen und fordert diejenigen, die sich für ein Stipendium bewerben möchten, auf, dies zu tun.

„Bis heute ist das College immer noch eine Voraussetzung und ein Übergangsritus, um in dieser Branche eine Führungsrolle zu übernehmen“, sagt Cousin. „Aber für viele junge People of Color ist das unerreichbar.“ Während die Branche dazu aufgefordert wird, mehr schwarze Talente einzustellen, ist der Talentpool selbst nie anvisiert worden. Ohne dieses grundlegendste Problem anzugehen, wird es keine langfristige Lösung für den Mangel an Gleichberechtigung und Diversity in der Branche geben. „Wie man ein Händler oder Designer wird, ist eines der bestgehüteten Geheimnisse“, sagt Cousins. „Aber Chancen sollten kein Geheimnis sein.“

Junge schwarze Talente sind sich der Möglichkeiten in der Modeindustrie nicht bewusst

Marcus LeBlanc, Global Creative Design Director bei The North Face, der einer der Mentoren von Creatives Want Change ist, sagt: „Ich war in den frühen 2000er Jahren Resident Advisor am Otis College of Art and Design Programm zu Pre-College-Förderung und habe gesehen, welche positiven Auswirkungen der Zugang zu höherer Bildung auf die Studenten hatte. Diese Programme sind teuer und es kann sein, dass schwarze Schüler nicht einmal von ihrer Existenz wissen. In der Modebranche, insbesondere im Design, sind schwarze Stimmen leider unterrepräsentiert, und ich glaube, dass [Creatives Want Change] ein kluger Weg ist, um auf eine positive Veränderung hinzuarbeiten.“ Zu den weiteren Befürwortern von Creatives Want Change gehören Maxwell Osborne, Mitbegründer des Labels Public School, Ernest Adams, SVP Talent bei Ralph Lauren und Keisha Golding, Head of Community Belonging bei Gap Inc.

In Partnerschaft mit sieben Top-Modeschulen (Parsons School of Design, Fashion Institute of Technology, Rhode Island School of Design, Savannah College of Art and Design, Academy of Art University in San Francisco und dem California College of the Arts, Otis College of Art and Design) will Creatives Want Change Mittel für High-School-Schüler bereitstellen, die den Wunsch haben, in die Branche einzusteigen, und sie mit einer dieser Institutionen verknüpfen. Die Programme beginnen in diesem Sommer und die Kandidaten benötigen kein Portfolio, um sich zu bewerben. Das Stipendium deckt die vollen Kosten für Unterricht und Material. Die Empfänger werden Anfang April bekannt gegeben.

Creatives Want Change will die Beziehungen zu den Stipendenempfängern über die College-Jahre und die Karriere der Studenten hinaus aufrecht erhalten. Die Gründer sind dankbar, dass die durch die Pandemie erzwungene Pause dazu beigetragen hat, die allgemeine Aufmerksamkeit auf Ungerechtigkeiten im Zusammenhang mit Diskriminierung aufgrund von Herkunft oder Ethnie zu lenken. Systemischer Rassismus ist nicht auf die USA beschränkt, und sie glauben, dass Creatives Want Change schließlich global expandieren könnte. Während sie sich darauf vorbereiten, die erste Gruppe von Teilnehmern in diesem Sommer willkommen zu heißen, sagt Kane: „Wenn wir jetzt anfangen, können wir das Feld des Designs wirklich umgestalten. Das ist nur der Anfang.“

Dies ist eine Übersetzung eines englischen Beitrags von Jackie Mallon. Jackie Mallon lehrt Mode in New York und ist die Autorin des Buches ‚Silk for the Feed Dogs’, ein Roman, der in der internationalen Modeindustrie spielt. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

Fotos von Randy Cousin, Joe Medved und Matthew Kane wurden von Creatives Want Change zur Verfügung gestellt.

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