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Crowdfunding für Recycling-Sneaker: Monaco Ducks und Flip für Kenia

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Bild: Monaco Ducks

Es ist die wohl ungewöhnlichste Entwicklung eines nachhaltigen Schuhs: Das Medien-Startup Flip hat sich nach den Recherchen zur „Sneakerjagd“ mit dem Sneakerhersteller Monaco Ducks zusammengetan, um einen Lösungsansatz für das Müll-Problem in Afrika zu finden. Herausgekommen ist der MARABU-Sneaker, dessen Sohle zum Teil aus Müll besteht. Nun startet das Crowdfunding.

Deutschland gehört zu den größten Exporteuren von alten Kleidern und Schuhen. Auch viele Sneaker landen in Afrika, sind kaum noch zu gebrauchen und verschmutzen dort im großen Stil die Umwelt. „Um dieses Problem, dessen Ausmaß wir während unserer Recherchen in Kenia mit eigenen Augen sehen konnten, kümmern sich die großen Hersteller nicht“, sagt Christian Salewski, Reporter und Mitgründer von Flip. „Wir haben deshalb entschieden, dass wir radikal konstruktiv nach einem Lösungsansatz suchen.“

„Die Idee“, sagt Flip-Mitgründer Dominik Sothmann, „war relativ schnell klar: Wir wollten einen Sneaker entwickeln, der dazu beiträgt, Textilmüll in Afrika aufzuräumen.“ Für dieses Experiment hat sich Flip mit dem Schuhhersteller Monaco Ducks zusammengetan. Partner vor Ort ist das kenianische Recycling-Startup Africa Collect Textiles (ACT). Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Fakultät Textil & Design der Hochschule Reutlingen. Gemeinsam ist es den Projektpartnern gelungen, nicht mehr nutzbare Sneaker aus Kenia zu einem Granulat zu schreddern und in neuen Sohlen zu verarbeiten. Dadurch sollen alte Sneaker am Ende ihres Lebenszyklus nicht in der Umwelt oder auf illegalen Mülldeponien landen, sondern Teil eines Recycling-Sneakers werden.

„Das allein war schon eine große Herausforderung“, sagt Vanessa Zillich, Produktmanagerin von Monaco Ducks. „Wir wollten aber, dass der Sneaker insgesamt so kreislauffähig wie möglich ist.“ Für den Rest der Sohle wurde deshalb ein möglichst umweltfreundlicher Materialmix entwickelt, der zu rund 90 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen besteht (60 Prozent Naturkautschuk, 30 Prozent Reisschalenasche). Der Oberschuh besteht aus nur 15 Komponenten, 13 davon sind aus recycelten Materialien. Außerdem soll ein Pfand dafür sorgen, dass die Sneaker nach ihrer Nutzung zurückgegeben und möglichst vollständig recycelt werden.

Bild: Monaco Ducks

Produziert wird der Sneaker in Portugal. Perspektivisch aber soll so viel Wertschöpfung wie möglich nach Afrika verlagert werden. „Wir sind nicht die Müllhalde der Welt“, sagt Alex Musembi, Mitgründer des Recycling-Startup Africa Collect Textiles (ACT), das die alten Schuhe in Kenia sammelt. „Ein Recycling-Sneaker, der vor Ort hilft, das Problem zu bekämpfen ist überfällig und kann zu einem Teil der Lösung werden.“

Über die Entwicklung des Sneakers hat Flip berichtet, mit allen Schwierigkeiten und Herausforderungen. “Wir brauchen dringend mehr Transparenz und Aufklärung in der Modebranche”, sagt Tina Weber von der Fakultät Textil der Hochschule Reutlingen. „Das mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verknüpfen ist beispielhaft.“ Eine CO2- Grobanalyse des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) hat ergeben,

dass die Emissionen deutlich unter denen eines herkömmlichen Sneakers liegen. Noch genauer sollen die Umweltauswirkungen durch eine beauftragte Lebenszyklusanalyse bestimmt werden.

Für das nun startende Crowdfunding haben Flip und Monaco Ducks eine eigene Firma gegründet: GRND. Sie soll aus dem Prototyp eine echte Unternehmung machen. Der erste Sneaker, der nun gecrowdfunded wird, trägt den Namen MARABU. Benannt ist er nach den aasfressenden, hüfthohen Vögeln, die zum Teil auf Kenias Müllhalden leben.

Das Crowdfunding beginnt am Dienstag, den 04. Oktober um 8 Uhr auf Kickstarter. Für einen Betrag zwischen 99 Euro und 129 Euro erhalten Unterstützer:innen ein Paar MARABU-Sneaker, sobald diese produziert wurden. Das Crowdfunding ist über diesen Link zu erreichen: www.kickstartder.com/projects/marabu/grnd

Bild: Monaco Ducks
MONACO DUCKS
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