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Der Sportshop der Zukunft: Eventspace und Community-Treffpunkt

Von Barbara Russ

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Mode

Fit ist das neue skinny. Nicht mehr ganz neu als Konzept, ist der „Healthy Lifestyle“ für Millennials eine Möglichkeit, sich von ihrem Umfeld zu distinguieren. Sportmarken haben längst erkannt, dass sie keine Produkte mehr verkaufen, sondern ein Lebensgefühl. Wer es schafft, seine Kunden zu einer Community zu machen, hat sich quasi Abonnenten der eigenen Sportmarke geschaffen. Und auch wenn die Deutschen dafür bekannt sind, in Sachen Mode gerne zu Sparen - für Performance-Wear geben sie gerne Geld aus.

Laut einer Studie von Global Industry Analysts, Inc. soll der weltweite Markt für Sport- und Fitnessbekleidung bis 2024 auf 231,7 Milliarden US-Dollar anwachsen. Das Wachstum des Marktes wird durch einen wachsenden Anteil der Bevölkerung, die einen gesünderen Lebensstil und eine stärkere Teilnahme an Sport- und Fitnessaktivitäten lebt, angetrieben. Alleine der Laufschuhmarkt ist eine Goldgrube: Laut Statista liegt der Umsatz im Segment Sportschuhe 2018 bei 2,7 Milliarden Euro, im Jahr 2021 soll dieser ein Marktvolumen von 3,3 Milliarden Euro erreichen, so lautet die Prognose. Ebenso gut sieht es mit Yoga aus. Laut einer Studie des Berufsverbands der Yogalehrenden in Deutschland (BDY) praktizieren 2,6 Millionen Deutsche Yoga, 16 Prozent der Deutschen können sich vorstellen, damit anzufangen. Wandern, Radfahren, Klettern - fast alle Sportarten verzeichnen einen Zulauf. Eine Mitschuld daran tragen auch die sozialen Medien, auf denen stolz präsentiert wird, welcher Sport den eigenen aktiven Lifestyle definiert.

Asics ‚Community Space‘ und ‚Asics Blackout Track‘

Vergangenes Jahr eröffnete die japanische Sportmarke Asics in Berlin ihren Store mit „Community Space“. Der Raum „bietet Fitnesstrainern, Topathleten oder auch Sportmedizinern die Möglichkeit, in der einmaligen ASICS-Umgebung ihren individuellen „sound mind, sound body“ Lifestyle zu präsentieren“. Der 30 Quadratmeter große Raum kann seither kostenlos von Sport-Experten genutzt werden. Es werden regelmäßig Trainings und Workshops zu Yoga, Pilates, Selbstverteidigung und mentalem Training angeboten. Ziel des „Community Space“ sei es, ein Gefühl von Zugehörigkeit und Gemeinschaft zu schaffen, so das Unternehmen. Im Juni diesen Jahres stellte das Unternehmen „die erste Laufstrecke der Welt, die den Geist trainiert“ vor. Dabei handelt es sich um eine 150 Meter lange Indoor-Laufstecke in London, die in Dunkelheit gehüllt ist, „ohne Technik, ohne Musik, ohne Landschaft, ohne Komfort und ohne Ziellinie“, wie es auf der Unternehmenswebsite heißt. Der ‚Asics Blackout Track‘ wurde in Zusammenarbeit mit Sportwissenschaftlern und Top-Trainern entwickelt, um alle Ablenkungen zu beseitigen und die Läufer zu ermutigen, sich wirklich auf die Synchronisation von Körper und Geist zu konzentrieren.

Lululemon ‚The Studio‘

In Frankfurt eröffnete im Juni die Yogamarke Lululemon seinen ersten europäischen Concept-Store namens ‚The Studio‘. „‚The Studio‘ wird ein einzigartiges Fitnessangebot mit zusätzlicher Einzelhandelsfläche in die Stadt bringen, welches die kontinuierliche Expansion der Marke in Deutschland widerspiegelt“, hieß es dazu in der Mitteilung des Unternehmens. So wurde ein wöchentlicher Kursplan entwickelt, der von Montag bis Samstag verschiedene Sessions vor der Arbeit, während der Mittagspause, oder am Abend bietet, „um dem Lifestyle einer berufstätigen Community gerecht zu werden“. Die Räumlichkeiten von ,the studio’ mit Platz für bis zu 20 Matten sind ein Ort, „an dem die Community für verschiedenste Yoga-Praktiken zusammenkommen kann“. Zusätzlich zum Yoga soll es bei ‚The Studio‘ ein vielseitiges Angebot an anderen Klassen wie Qigong, Pilates, Afterwork-HIIT, Crossfit und Barre geben. Die Sessions dauern jeweils 60 oder 90 Minuten und stehen, gegen eine Teilnahmegebühr, allen Interessierten offen.

Die Adidas Runbase in Berlin

Mitten im Berliner Stadtteil Kreuzberg befindet sich die adidas Runbase, bei der Läuferinnen und Läufer gemeinsam trainieren und einen aktiven Lebensstil teilen können. „Die Runbase Berlin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, um die Leistungsfähigkeit in allen Lebensbereichen zu optimieren“, heißt es dazu auf der Website des Unternehmens. Auf einer Gesamtfläche von 2000 Quadratmetern mit Innen- und Außenbereich können Sportler an spezifischen Trainings- und Laufeinheiten teilnehmen, er werden verschiedene Einheiten für Läuferinnen und Läufer aller Klassen angeboten. Ihnen steht ein Außengelände mit Trainingsparcours und Trimm-dich-Pfad, ein 65 Quadratmeter großer Trainingsbereich für Yoga und Functional Training, eine Food Area mit einzigartigem Ernährungskonzept sowie Umkleidemöglichkeiten und Duschen zur Verfügung. Natürlich kann im integrierten adidas Running Store das benötigte Equipment gekauft werden.

Brands, die in diesem Segment mithalten wollen, müssen heute mehr denn je auf den Community-Gedanken setzen. Nicht nur Sportangebote, auch Festival-Sponsorings und andere Aktivitäten, die die Konsumenten emotional der Marke näher bringen, sind der Schlüssel zur Generation der Millennials und der darauffolgenden Gen Z, die Erlebnisse weitaus mehr wertschätzen, als Besitz.

Fotos: Adidas, Asics, Lululemon

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