Der Store von Morgen - Eine Frage der Zeit
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Eines unserer kostbarsten Güter ist Zeit. Jeder Mensch hat von diesem wertvollen Rohstoff nur eine begrenzte Menge zur Verfügung, und oftmals können wir selbst gar nicht über den freien Einsatz dieses Gutes bestimmen. Jener Teil, der uns zur freien Gestaltung bleibt – nämlich: unsere Freizeit – ist deshalb umso kostbarer.
Die Frage, welche Aktivitäten wir also als wertvoll genug erachten, ihnen auch noch dies eine letzte Stückchen Zeit, über welches wir frei bestimmen können, zu widmen, ist demnach alles andere als trivial.
Warum also sollten wir uns die Schuhe anziehen, das Auto/den Bus/die Bahn/das Rad nehmen und in einen Shop fahren, dessen Warenangebot wir doch mit Sicherheit auch genau so im Internet finden können. Von der Couch aus. Im Schlafanzug. Ohne Schuhe. Der Store, der um unsere Zeit buhlt, muss also mit einem Angebot aufwarten, das sich so nicht nur im World Wide Web abbilden lässt, sondern noch weit darüber hinausgeht. Denn unsere Ansprüche als Kunden wachsen.
Der Store, der mich liebt
Auch wenn es oberflächlich und etwas abgedroschen klingt: der erste Eindruck zählt. Trotzdem. Immer noch. Innerhalb von Millisekunden wissen wir, ob uns jemand – oder etwas – sympathisch ist. Ob es passt. Selbstredend gilt dies auch für Retail Stores. Wie sich ein Store also schon nach außen hin präsentiert – bevor der potenzielle Kunde überhaupt einen Fuß in die Tür gesetzt hat – erzählt viel über die Zielkundschaft. Ein holistisches Beispiel liefert hier der neue Flagshipstore von GALERIA an der Frankfurter Hauptwache. Ladenbau und Sortiment wurden dem Zeitgeist und der Zielgruppe konsequent angepasst. Dazu gehörte auch die Integration von duzenden LED, LCD und touchfähigen Bildschirmen, die sowohl in den Schaufenstern wie auch im Innenbereich das neue Gesicht der Marke brillant in Szene setzen.
Nahtlose Shoppingerlebnisse
Bildschirme und Spielchen sind schick und nett, doch gilt es, den initialen Hype um das Neue nachhaltig zu untermauern und die Kunden zum Wiederkommen zu bewegen. Oder noch besser: sie gleich nach Hause zu begleiten. Seamless Shopping ist das Zauberwort der Stunde, das den Kunden ein nahtloses Einkaufserlebnis verspricht. Die gekonnte, intuitive und Mehrwert-stiftende Verknüpfung von Online und Offline. Der Kunde soll und darf hier aus verschiedenen Wegen wählen, wie er seine Ware finden, erhalten und eventuell auch zurückgeben möchte: Click & Collect, Click & Reserve, Ship from Store, Return to Retail, etc.
Ganz egal, wo er oder sie das Objekt der Begierde letztendlich gefunden hat, sollte es dem Kunden an jedem Punkt der ‚Reise‘ möglich sein, intuitiv und ohne Hürden das Produkt kaufen zu können. Egal, ob dies während einer Bahnfahrt vom Handy aus, am Desktop-Computer daheim oder eben direkt vor Ort im Retailshop passiert. Der Verkäufer (also der Shop) ist einfach und problemlos auffindbar – offline, wie online.
Neu = Nachhaltig
Wird ein komplett neuer Store entwickelt oder saniert, kommt wohl kein Unternehmen mehr um das Thema Nachhaltigkeit herum. Ruft dieses Buzzword in erster Linie den Einsatz umweltverträglicher Materialien und energieeffizienter Systemen hervor, so sollten nachhaltige Investitionen hier ebenfalls bedacht werden. Gerade während der Corona-Krise wurden Einzelhändlern immer wieder schnell wechselnde Auflagen gemacht und sie wurden dazu verpflichtet, Hygienekonzepte zu erarbeiten. Unter anderem gab es eine zeitweise Beschränkung von Kunden pro Quadratmeter. Viele Retailer lösten dies mit automatischen, sensorgesteuerten Einlasskontrollen: Sensor an die Decker, Bildschirm am Eingang – fertig. Was passierte nun aber mit dem teuer angeschafften Bildschirm als die Personenbeschränkungen wieder fielen? Könnte man den nicht gleich als schönes Digital Signage Konzept ins Ladenkonzept integrieren? Und voilà – zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: die Bestimmungen zur Einlasskontrolle wurden erfüllt, und das neue DS System damit quasi gleich mit eingebaut.
Immer mehr Zuspruch erleben auch Self Service Systeme; ob als Info-Points oder Self Checkout Kassen. Diese kommen dem uni sono Kundenwunsch nach mehr Autarkie nach und entzerren zudem die Warteschlagen an den Kassen.