Die Amsterdamer Designerin mit einer Vision von Individualität: Tessa Koops
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Seit über einem Jahrzehnt entwirft die niederländische Modedesignerin Tessa Koops ausdrucksstarke Damenmode, in der auffällige Prints auf feminine Silhouetten treffen. In den Niederlanden ist sie bekannt für ihren charakteristischen Umgang mit Farbe und nostalgisch anmutende Designs und hat sich eine treue Anhängerschaft selbstbewusster Frauen aufgebaut, die Persönlichkeit in ihrer Garderobe schätzen. Mit der internationalen Expansion der Marke, unter anderem in Märkte wie die USA, Deutschland und Spanien, gewinnt ihre Philosophie der Individualität zunehmend an Bedeutung.
In ihrer Boutique in der Amsterdamer Herenstraat ist es alles andere als eintönig. Zwischen Wänden voller lebendiger Grafiken und Vintage-Möbeln fühlt sich Koops in Gesellschaft ihrer drei Katzen Floyd, Tartufo und Babybel pudelwohl. FashionUnited traf sich mit der Designerin, um mehr über die Essenz der Marke, ihren kreativen Prozess und ihre Sicht auf die sich wandelnde Modewelt zu erfahren.
„Das Wort ‚fröhlich‘ mag unbeschwert klingen, aber ich habe festgestellt, dass es die Menschen wirklich glücklich macht“, beginnt sie. „Kleidung beeinflusst die Stimmung; sie kann die Laune und die Art und Weise, wie man sich ausdrücken möchte, verstärken.“ Diese Philosophie bildet die Grundlage ihrer Designs: Kleidung, die nicht nur schön aussieht, sondern auch beeinflusst, wie man mit der Welt interagiert und wie man sich fühlt.
Eine Marke für mutige, starke Frauen
Koops’ Kollektionen orientieren sich nicht an Mikrotrends, bleiben aber dennoch zeitgemäß. „Die Mode bewegt sich und ich bewege mich mit.“ Sie betont, dass ihre Designs für Frauen gedacht sind, die den Mut haben, sich von der Masse abzuheben und ihrem eigenen Stil treu zu bleiben. „Ich mache zwar keine mutige Kleidung, aber meine Kleidung wird von mutigen, starken Frauen getragen“, erklärt sie. „Individualität und Persönlichkeit sind in meine Designs eingewoben. Frauen fühlen sich in meiner Kleidung selbstbewusst, weil sie nicht unbedingt den neuesten Trends folgen, sondern ihren eigenen Stil unterstreichen.“
In einer Welt, in der androgyne und Unisex-Mode zunehmend an Bedeutung gewinnen, hält Koops die Balance zwischen Weiblichkeit und Kontrasten. Sie versteht ihre Entwürfe auch als Ergänzung zu anderen, schlichteren Marken und lässt sich von den 1970er-Jahren inspirieren, einer Ära, die ihrer Meinung nach einen authentischen Retro-Charme und Nostalgie ausstrahlt. Dies spiegelt sich in den Prints und Silhouetten wider, die sie kreiert: von Schlaghosen und Westen bis hin zu Blusen mit Puffärmeln und langen Wickelkleidern, die Frauen sowohl edgy als auch elegant tragen können. „Frauen von heute kombinieren gerne klobige Boots mit einem Kleid statt eleganter Pumps. Das behalte ich beim Entwerfen immer im Hinterkopf. Für mich ist und bleibt das Kleid der ewige Hit.“
Der kreative Prozess: Stoff und Print
Für Koops beginnt der kreative Prozess fast immer mit dem Druck oder der Stoffqualität. „Es fängt fast immer mit dem Print an“, erklärt sie. „Wenn ich ein Muster sehe, überlege ich, zu welchem Kleidungsstück es passen könnte. Der Stoff bestimmt, ob daraus ein fließendes Kleid oder eine markante Jacke wird.“ Ihre Kollektion besteht aus einer Mischung aus eigens entworfenen Prints und sorgfältig ausgewählten Mustern von Druckereien innerhalb Europas. Diese werden speziell umgefärbt, verändert, angepasst und vergrößert, um ihnen einen unverwechselbaren Charakter zu verleihen. „Jede Saison arbeite ich mit Farbpaletten, die mich ansprechen, wie warme Töne im Herbst oder frische Blau-Grün-Kombinationen im Sommer“, sagt sie.
Koops arbeitet auch heute noch gerne selbst an Mustern und schneidet oft eigenhändig zu, um zu sehen, wie Stoffe miteinander wirken, was ihren Arbeitsprozess besonders praxisnah macht. „Ich arbeite nicht mit technischen Zeichnungen; ich entwerfe nach Gefühl. Von einer Zeichnung aus zu arbeiten ist oft kein zirkulärer Prozess, während eine Frau dreidimensional ist.“ Das verleiht ihren Designs eine zusätzliche eigenständige Note: „Ich denke, der persönliche Aspekt ist sehr wichtig, persönliche Aufmerksamkeit in allen Bereichen. Ich habe mich zum Beispiel nicht dafür entschieden, meine Marke ‘Bombari’ zu nennen. Mein Name ist meine Marke.“
Zukunftspläne: Innovation und internationale Expansion
Was hält die Zukunft für Tessa Koops bereit? „Wir arbeiten an der Expansion in Europa, mit Fokus auf Deutschland und Spanien. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, denn ich glaube an nachhaltiges Wachstum. Die USA bleiben ein Traum, eine Flagship-Boutique in New York oder Los Angeles wäre fantastisch.“
Für zukünftige Kollektionen lässt sich Koops von Spanien inspirieren, ein Land, das sie sowohl beruflich als auch privat fasziniert. Der dort herrschende Lebensstil und die Kultur, in der das Flanieren eine Kunst für sich ist, passen perfekt zur DNA ihrer Designs: mutig, raffiniert und stets mit Boutique-Flair. Neben internationalen Ambitionen spielt auch eine soziale und nachhaltige Haltung gegenüber Mode eine zunehmend wichtige Rolle für ihre Marke: „Nicht so sehr in meinen Designs, sondern in der Einstellung zur Kleidung, wie wir damit umgehen.“
Tessa Koops bleibt ihrer Vision treu: Kleidung für Frauen zu entwerfen, die das Leben mit Individualität und Freude genießen wollen. Ihre Mischung aus lebendigen Prints, fließenden Stoffen und persönlicher Handschrift macht ihre Marke sowohl bei Einzelhändlern als auch bei Konsumentinnen beliebt. „Mit meiner Marke hoffe ich, Frauen, vor allem kreativen Frauen, ein Gefühl von Verspieltheit zu bieten. Denn Verspieltheit kann immer wieder überraschen und verleiht Charakter.“