• Home
  • Nachrichten
  • Mode
  • Die Do' s und Don’ts beim Arbeiten auf der Fashion Week

Die Do' s und Don’ts beim Arbeiten auf der Fashion Week

Von Hannah Rafter

Wird geladen...

Scroll down to read more

Mode

Schon mehrere Male hatte ich das Glück, bei verschiedenen Designern auf den Modewochen in London und New York arbeiten zu können. Von außen betrachtet sieht man eine Woche voller stylischer Catwalks, Berühmtheiten in der Front Row und perfekt angezogener Menschen im Instagram-Feed. Es gibt keinen Zweifel daran, dass es sich um eine wichtige Zeit im Modekalender handelt, zu der sich Magazine Ideen holen, Blogger berühmt werden, Stylisten Inspirationen sammeln und Street Style-Fotografen ihr Geld verdienen. Nicht so gut dokumentiert ist allerdings, was hinter den Kulissen passiert. Wer sind die Menschen, die das Event so glatt und mühelos stylisch über die Bühne gehen lassen? Wer sind die Leute, die dem Designer zu helfen, seine Vision in die Tat umzusetzen? Die Antwort ist: Eine ganze Menge hart arbeitender Menschen, ob es nun Choreografen, Models, Haar- und Makeup-Stylisten, Casting, Bühnenproduktion, PR-Agenturen, Anziehhilfen oder eben Praktikanten sind.

Ganz egal, welche Stadt oder welcher Designer, die Fashion Week ist eine ganz besondere Woche. Sie übernimmt Schlagzeilen in der Presse und die sozialen Medien und wird letztlich beeinflussen, was getragen wird. Teil davon zu sein, ist aufregend und jeder Modeinteressierte träumt davon.

Wenn Du also die Möglichkeit hast, dabei zu sein, mach’ das Beste daraus und pass jetzt gut auf, um nicht nur zu überleben, sondern auch herauszustechen.

Bist Du bereit?

Sei Dir im Klaren, was von Dir erwartet wird.

Ich habe schon von über die Praktikumsrealität gesprochen und was ein Praktikant vor einem Praktikum wissen sollte. Fashion Week ist nicht anders. Nur weil es sich um einen Einsatz von wenigen Tagen handelt, bedeutet das nicht, dass Du nicht wissen solltest, was Dich erwartet. Auf der Fashion Week zu arbeiten bedeutet nämlich keineswegs, in der Front Row zu sitzen, du wirst auch nicht auf jede Aftershow-Party eingeladen und das Selfie mit der Chefredakteurin ist auch ein Luftschloss. Was Realität ist, ist: Du wirst schwarz angezogen sein, dein Haar zusammengebunden, Schweiß auf der Stirn und Schlafmangel. .

Fashion Week ist eine fünftägige Achterbahn, aus der Du erst herauskommst, wenn das letzte Model nach der letzten Show hinter die Bühne kommt. Zwischenzeitlich wirst du wie eine kopflose Henne umherrennen und bemüht sein, diese 15 Minuten zu dem werden zu lassen, was der Designer sich ausgedacht hat. Geh also unvoreingenommen und mit flachen Schuhen zu Deiner ersten Fashion Week.

DONT: Zieh dich nicht für den Laufsteg an.

Sondern für den Backstage-Bereich. Fashion Week bedeutet Krieg und dafür brauchst Du eine Rüstung: Schwarze Klamotten. Ich habe oft mitbekommen, dass Praktikanten darauf angesprochen wurden, wie sie gekleidet sein sollten. Bei der Modewoche zu arbeiten, ist nicht Dein Moment, entdeckt zu werden, sondern hart zu arbeiten und Deinen Chef zu beeindrucken. Dabei kannst Du immer noch zeigen, wer Du bist, aber nimm Dich ein bisschen zurück und behalte im Auge, was praktisch ist. Also, Haare hochbinden, Schuhe schnüren und High Heels im Beutel lassen. Mein Vorschlag: Schwarzer Blazer, weißes T-Shirt, schwarze Jeans und Stan Smiths.

DO: Sei Vorbereitet

Du wirst Snacks und gewisse Dinge brauchen, die Dir über den Tag helfen. Ich schlage vor: Nüsse, Früchte, Protein-Riegel, und ein bis zwei Flaschen Wasser. Auch wenn die meisten Backstage-Areas mit Snacks und Getränken voll sind, weißt du nie, wann Zeit sein wird, Dir Essen zu holen. Sei also vorbereitet und nimm Dir etwas mit.

DON’T: Unprofessionell sein

Nur weil Fashion Week ist, heißt das nicht, dass Du Deine guten Manieren vergessen kannst. Hier stehst Du nicht weniger unter Beobachtung als im Büro und Du repräsentierst auch hier Dein Unternehmen. Professionelles Verhalten ist also geboten. Lass Dich nicht vom Chaos und der Aufregung anstecken und bleibe fokussiert auf Deine Aufgaben. Jemanden um ein Selfie zu bitten ist unprofessionell und inakzeptabel.

DO: Denk mit!

Auch wenn es schwer ist: Deine Aufgabe ist es, auch als Praktikant, im Sinne des Unternehmens zu denken und Entscheidungen zu treffen. Ich hatte mehrere Situationen, in denen ich mir sicher war, dass mein Chef mich feuern würde, wenn ich sie vermassle. Wichtig ist, gedanklich beim Thema zu bleiben und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Vielleicht bekommst Du andere Aufgaben übertragen, als üblich. Es ist keiner da, den Du fragen kannst, also musst Du selbst entscheiden, was in dieser Situation das Beste ist.

DON’T: Das Herz auf der Zunge tragen

Wir teilen alle mal zu viel aus unserem Privatleben, zum Beispiel auf den sozialen Medien. Aber als Praktikant kann Dein Job den Rest Deines Lebens bestimmen, gerade während der Fashion Week solltest Du diese Tatsache im Hinterkopf behalten und Dich von den sozialen Medien fernhalten. Stelle all Deine Accounts auf privat und überlege Dir gut, wann Du die Kamera herausholst, um etwas zu teilen.

DO: Hör zu!

Jede Information ist wichtig. Es gibt nichts, was Du nicht wissen solltest. Auch wenn Du denkst, dass etwas nicht wichtig ist, oder Dich nicht betrifft — in einer Krise merkst Du dann, dass das Wissen um die nächstgelegene Toilette oder die nächste Steckdose zum Laden eines Smartphones allesentscheidend sein kann. Wenn also Dein Vorgesetzter oder Kollege etwas erzählt, hör zu!

DO: Schreib alles auf

Eine Sache, die oft gefragt wird, ist, mit wem Du gesprochen hast und wen Du begleitet hast. Das ist wichtig und eine großartige Gelegenheit, Deinem Manager zu zeigen, dass Du aufpasst und das Who is Who drauf hast. Der Designer will immer wissen, wer bei der Show war. Schreib Dir deshalb auf, wen du gesehen hast und habe Deine Liste griffbereit.

DO: Netzwerken

Wenn es Deine Aufgabe ist, Celebrities oder Modeprofis zu ihrem Platz zu begleiten, sei nicht zu schüchtern. Frage sie, wie es Ihnen geht, auf welchen Schauen sie schon waren. Das ist Dein Moment, die Leute, die Du seit Wochen recherchiert hast, persönlich kennen zu lernen. Hab keine Angst vor Small Talk – aber sei Dir über das richtige Maß im Klaren.

Was gehört in Deine Fashion Week-Handtasche?

  • Nuts and snacks
  • Ladekabel für das Smartphone
  • Stift/s
  • Notizbuch
  • Wasser
  • Feuchtigkeitsspray
  • Kopfhörer
  • Kaugummi
  • Taschentücher
  • Wechselschuhe

Das waren meine Do’s and Don’ts für die Fashion Week. Vergiss nicht, Dir einem Moment zu nehmen und ihn zu genießen. Es ist eine einmalige Gelegenheit und wird schneller vorbei sein, als Du denkst.

Viel Glück.

Diese Serie wurde von Gastautorin Hannah Rafter, Gründerin und Chefredakteurin bei Intern 247 verfasst. Intern 247 ist eine Website, die realistische Einblicke in die Welt der Mode bietet. @theintern247 theintern247.com

Illustration: Studio Iva (IGM: studio_iva)

Fotos: Inge Beekmans para FashionUnited

arbeiten auf der fashion week
Fashion Week