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Die London Fashion Week zeigt das Beste der britischen Mode

Von Don-Alvin Adegeest

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Mode

Neben den großen Namen der London Fashion Week, darunter Brands wie Erdem, Roksanda, Amanda Wakely, Pringle, Christopher Kane, Ashish, Joseph und Julien MacDonald gab es auch abseits der Laufstege viel Kreatives zu sehen. In Showrooms, Hotelzimmern, Agenturen und auf Events brummte die Off-Schedule. Ein weiterer Grund, warum London so spannend ist.

Wie Deputy Mayor of Culture, Justine Simons, in ihrer Eröffnungsrede am Freitagmorgen anmerkte, trägt die britische Mode 28 Milliarden Pfund jährlich zur nationalen Wirtschaft bei - eine beeindruckende Summe, die höher liegt, als der Beitrag der Automobilindustrie.

Erdem

Erdem, das in London sitzende Label des in Kanada geborenen Erdem Moralioglu, ist vielleicht nur ein kleiner Fisch bei dieser Summe, sein Umsatz im Fiskaljahr 2016 lag bei 9,5 Millionen Pfund, doch sein Stern ist ein aufgehender, wie nicht nur die geplante Kollaboration mit H&M, sondern auch seine Show am Montag unter Beweis stellte.

Der Designer ist vor allem bekannt für seine Prints und ein hohes Maß an Handwerkskunst. So ließ er sich für seine Frühjahr/Sommer-Kollektion 2018 von der Queen inspirieren, in deren Garderobe er zuvor im Windsor Castle recherchiert hatte. Von einem smaragdfarbenen Brokat-Mantel, der die Show eröffnete, über langärmelige Handschuhe, die mit Perlen bestickt waren und von von majestätischen Kleidern ergänzt wurden, war seine Kollektion eine Ode an den Adel des Space Age.

Christopher Kane

Häusliche Erotik und sexy Vorort-Hausfrauen boten eine etwas seltsame und leicht perverse Inspiration für die Frühjahr/Sommer-Kollektion 2018 von Christopher Kane. Er eröffnete seine Show mit einem prächtigen Mantel, der mit einem Tapetenmuster bedruckt war, gefolgt von Lackleder und unschuldigen Peter Pan-Krägen mit raffinierten Stickereien.

Besondere Stücke der Kollektion beinhalteten ein zartrosa Lurexkleid mit einem horizontalen Reißverschluss oberhalb der Taille und um den Hals und ein strahlend gelbes Shiftkleid mit herabhängenden Spültüchern, aber aus Seide. Subtile Details wie diese oder Wischmop-Fransen, die von edlen Metallohrringen herabhingen, zeigten, dass Kane eines der herausragandsten Modetalente Londons ist und bleibt.

Roksanda

Hibiskus-Prints, unbehandelte Baumwollteile und entspanntes Tailoring zeigte die serbische Designerin Roksanda Ilincic in ihrer neuen Kollektion. Sie hielt ihre Show in der Londoner Serpentine Gallery im Hyde Park ab, anstatt im London Fashion Week-Zelt. Die Designerin ist wohl am besten bekannt für ihre skulpturalen Prints und Formen und mischte in dieser Saison das Exotische mit dem Pragmatischen, so wurden ihre ihre langen säulenartigen Kleider über Hosen getragen. Seilgürtel wurden lose um Jacken, Kleider und Hosen im Paper-Bag-Stil geschnürt. Puffärmel und drapierte Blusen in Edelsteintönen sowie Satin-Kleider brachten Fluidität in die verlängerten Silhouetten. Als Inspiration nannte die Designerin russischen Konstruktivismus, doch die Kleider schienen eher ‚Red Carpet‘ zu rufen.

Protest vor Pringle of Scotland

Die London Fashion Week zog in dieser Woche viel Proteste auf sich. Pelzgegner standen außerhalb der Show bei Versace, Burberry und bei der Vorführung von Garth Pughs Film im Londoner IMAX. Bei Pringle skandierte ein Protestierender: „Hier gibt es nichts zu sehen außer überteuerte Pullover. Für überteuerte Pullover bitte hier entlang. Wenn Sie einige überteuerte Pullover und untergewichtige Models sehen wollen, sind Sie hier richtig. Warum irgendjemand das sehen wollen sollte, kann ich allerdings nicht verstehen.“

Der Protestierende hätte vielleicht anders darüber gesprochen, wenn er die Kollektion gesehen hätte. Pringle zeigte, dass Strick tatsächlich eine Führungsposition in einer modischen Garderobe einnehmen kann, egal ob überteuert oder nicht.

Die Kreativdirektorin des schottischen Modehauses, Fran Stringer, verwandelte hauchzarten Strick aus Nylon, Viskose oder Cellulose-Fasern in ultrazarte Kleidungsstücke. Darunter ein durchsichtiges, orangenes Strickkleid ohne Ärmel, das die Show eröffnete, Intarsienpullover so heilig, dass die Nähte fransig über die Seidenhosen hingen, welche ebenfalls am Saum ausgefranst waren. Ein schönes Blanket-Kleid aus Wolle im hellsten Grauton ergab einen Look, der sowohl gemütlich, also auch cool wirkte. Stringer bewies, dass Strick nicht nur etwas für den Winter ist.

Die internationale Fashion Week-Saison für Damenmode beginnt im September und die ganze Aufmerksamkeit richtet sich für die aktuellsten Trends der kommenden Saison wieder auf New York, Paris, London und Mailand. Für alle Neuigkeiten zur Laufsteg-Saison der Damenmode klicken Sie bitte hier.

Fotos: Christopher Kane backstage SS18, Quelle: Christopher Kane Website; Erdem SS16, Quelle: Erdem Facebook page; Pringle of Scotland SS18, Quelle: Pringle Facebook page

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