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Die Paris Fashion Week beginnt mit Victor Weinsanto

Von AFP

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Mode

Weinsanto. Foto François Quillacq

Mit einem Manifest voller Humor und guter Laune eröffnete der junge französische Designer Victor Weinsanto am gestrigen Montag die Pariser Fashion Week.

Wie üblich begann auch diese Woche der Prêt-à-porter-Damenmode für Frühjahr/Sommer 2023 in Paris mit einem Fokus auf den Nachwuchstalenten und mit der Show des 28-jährigen Victor Weinsanto, einem ehemaligen Balletttänzer, der bei Jean Paul Gaultier arbeitete, bevor er 2020 sein eigenes Label gründete.

„Diese Kollektion ist ein Manifest der Liebe an meine Generation, an meine besten Freunde, Künstler, Designer und Performer”, so der Designer gegenüber AFP.

Ein Novum war, dass prominente Modeschaffende wie Charles de Vilmorin, Leiter seines eigenen Haute Couture Hauses und künstlerischer Leiter von Rochas, und das Duo aus Kévin Nompeix und Florentin Glémarec, den Gründen von Egonlab, Stücke auf dem Laufsteg zeigten, die von ihrer Welt inspiriert und von Weinsanto „nach seiner Art“ interpretiert wurden.

Eine eklektische Modenschau, die viele Aspekte beinhaltete: von sehr tragbaren Denims bis hin zu theatralischen Kleidern mit Inspirationen wie ‚Schwarze Witwe‘ oder ‚Braut‘ mit übertriebenen Volumen, dazu ein hautfarbenes, drapiertes Minikleid, oder ein langes Kleid mit einem Farbverlauf, der mehrere Hautfarben beinhaltete. Gezeigt wurden die Modelle an einem vollbusigen Model oder an Männern, die sinnliche, eher weibliche Stücke trugen.

Bösartigkeit ist altmodisch

„Dies ist die Quintessenz dessen, was die junge französische Kreation derzeit anbietet“, fasst der Designer zusammen. „Freundlichkeit, Kreativität, Freiheit, Verrücktheit und Humor sind wieder die Essenz dessen, was man derzeit in der Mode sucht. Wir wollen ausbrechen“, betonte der Designer mit den blauen Augen und den orangefarbenen Haaren, nachdem er sie mehrere Saisons lang rosa getragen hatte.

Das Bild der „unausstehlichen“ Designer der 90er Jahre, die „sich selbst hassten“ sei „altmodisch“ und „Boshaftigkeit“ sei nicht mehr gefragt, versicherte er. „Niemand hat mehr Lust auf so etwas.“ Daher stamme auch die Idee einer großen Hommage an Freunde, ein Familientreffen. Die Kollektion, die fast ausschließlich aus Stoffen von Luxusmarken hergestellt wurde, ist verantwortungsbewusst und inklusiv, wobei ein Stück von Mutter und Tochter getragen werden soll. Die Besetzung ist sehr vielfältig und die Haltung ist frei: Die Models laufen lächelnd und tanzend, wie bei seinem Mentor Jean Paul Gaultier, der ein Pionier auf dem Gebiet der Vielfalt ist. „Ich mag die Idee, dass ein Kleidungsstück kein Geschlecht hat, ich kleide mich mal männlich, mal weiblich“ so der Designer.

Faszination Metaverse

Auf die Modenschau folgte in Paris der Start eines Metaverse-Projekts mit der K-Pop-Band Lightsum, deren Sängerinnen virtuell als Hologramme anwesend waren.

Dabei handelte es sich um tragbare Silhouetten, die die Sängerinnen der Band nicht verfälschen. Die NFTs werden im Oktober im Metaversum zum Verkauf angeboten. „Ich denke nicht, dass es unbedingt notwendig ist, neben der physischen Modenschau auch ein Projekt im Metaversum zu haben“, so Victor Weinsanto, der sich zugleich von dieser Welt fasziniert zeigte. „Man kann sich wirklich frei entfalten (...). Ich habe Lust, noch weiter in Richtung 3D zu gehen.“(AFP)

Dieser Artikel wurde ähnlich auf FashionUnited.fr veröffentlicht. Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung: Barbara Russ

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