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Die Praktikums-Realität – Teil 2: Eindruck hinterlassen

Von Hannah Rafter

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Herzlichen Glückwunsch, Du hast also den Job bekommen. Jetzt willst Du wissen, wie Du einen guten Eindruck hinterlässt, damit daraus einen feste Anstellung wird. Im zweiten Teil derdreiteilgen Serie über Modepraktika gebe ich Dir Tipps an die Hand, wie Du hervorragende Arbeit leistest und unersetzlich wirst. Die wichtigsten Bestandteile eines erfolgreichen Praktikums sind Einsatzbereitschaft, der Wille, sich zu verbessern und eine positive Einstellung.

Ich bin sicher, Du hast schon jede Menge Tipps dieser Art bekommen, aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Keine zwei Praktika sind gleich oder haben die selben Anforderungen. Was sie alle gemeinsam haben ist, dass Du schnell lernen wirst und musst. Mit den Erfahrungen aus meinen eigenen absolvierten Praktika und als Expertin auf dem Gebiet des Praktikantenvermittelns, kann ich dir diese 13 hoffentlich hilfreichen Tipps mitgeben.

1. Augen und Ohren offenhalten

Pass auf und höre zu. Es mag simpel klingen, aber: Wenn jemand mit Dir redet, lege Dein Handy beiseite und hol den Notizblock raus. Es gibt kein schlimmeres Gefühl als zu Denken: „Was hat sie gleich gesagt?“ und dann einen anderen Praktikanten oder Angestellten fragen zu müssen. Nichts ist anstrengender für Deine Mitarbeiter! Höre also zu und konzentriere Dich. Gehe auch mit aufmerksamem Blick durch die Firma und sieh Dir an, was vorgeht. So lernst Du, wie das Unternehmen tickt.

2. Sei vorbereitet

Organisation ist das A und O. Wenn du eine gute Übersicht behältst, kannst Du Punkte sammeln, insbesondere dann, wenn Dein/e Chef/in diese einmal verliert. Schreib Dir Listen... Viele Listen. Stelle Dir einen Alarm auf dem Handy, richte Dir ein übersichtliches Mailsystem ein, gehe am Abend durch, was Du erledigt hast und überlege Dir, was Du morgen noch tun musst. Damit senkst Du Deine Nervosität und die Angst, etwas zu vergessen um mindestens 30 Prozent.

3. Stelle Fragen

Ich bin sicherlich nicht die Erste, die Dir diesen Rat gibt und ich werde sicherlich nicht die letzte sein. Als Praktikant musst Du Fragen stellen, um zu lernen. Nichts frisst Deinen Vorgesetzten mehr Zeit, mehr Zeit, als eine fehlerhafte Arbeit von Dir zu bekommen, weil Du Dich nicht getraut hast, zu fragen. So lernst Du auch Deine Mitarbeiter und Vorgesetzten besser kennen. Es ist wichtig, dass Du nachfragst, wenn Du etwas nicht verstanden hast. Nur dann hat Dein Vorgesetzter die Möglichkeit, Dich auf den letzten Stand zu bringen.

4. Ja, noch mehr Hausaufgaben

Informiere Dich, bevor Du bei dem Unternehmen anfängst, noch genauer. Lerne das Team, den Aufbau, die Geschäftsfelder und die Kunden kennen, so gut dies aus der Ferne geht. Aber: Vermeide LinkedIn! Denk daran, die Kontakte bekommen einen Hinweis, dass Du auf ihrem Profil warst. Das könnte Dich wie einen Stalker aussehen lassen, noch bevor Du dort anfängst.

Extratipp: Sei auch informiert, was in der Branche passiert, lies die Zeitung sowie branchenrelevante Nachrichten. Du weißt nie, wen Du mit diesem Wissen beeindruckst.

5. Dress for Success

Die Meinungen darüber, wie sich Praktikanten kleiden sollten, gehen weit auseinander. Ich bin der Meinung, dass Deine Kleidung immer eine Aussage darüber treffen sollte, wer Du bist. Wenn Du Dich wohlfühlst, kannst du auch eine bessere Leistung abliefern. Aber Dein Kleidungsstil sollte, auch wenn Du in der Mode arbeitest, zusätzlich die Company widerspiegeln, bei der Du angestellt bist. Auch sollte Deine Wahl Deiner Stelle angemessen sein. Am besten rufst Du am Tag vor Deinem Arbeitsbeginn an und klärst mit Deinem Vorgesetzten oder demjenigen, der Dich eingestellt hat, unter anderem die Frage nach dem Dress Code.

6. Du bist nicht nur Praktikant, sondern auch Angestellter

Nimm Dein Praktikum nicht auf die leichte Schulter, es ist auch ein richtiger Job – ob bezahlt oder unbezahlt. Komme pünktlich zur Arbeit und gehe nicht als immer Erstes. Wenn Du Deinen Job ernst nimmst, nimmt Dich Dein Chef auch ernst. Auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als bekämst Du nur langweilige oder unwichtige Arbeiten aufgetragen - Dein Beitrag zum Unternehmen ist wertvoll und Dein Team verlässt sich auf Dich.

7. Sei flexibel und erwarte das Unerwartete

Eine Sache, die ich als PR-Praktikantin gelernt habe, ist, dass man immer mit dem Unerwarteten rechnen sollte. Wenn Dein Boss will, dass Du in zwei Stunden zu den Elle Style Awards gehst, Du aber Dein buntestes Outfit anhast, musst Du Dir eben etwas einfallen lassen. Hab am besten immer ein Set Klamotten im Office; ein Deodorant und hohe Schuhe schaden garantiert auch nicht. So kannst Du zu jeder Situation „Ja“ sagen und Dir entgeht keine Chance. Sich für Einsätze freiwillig zu melden, kann Dir außerdem helfen, positiv wahrgenommen zu werden.

8. Privatsphäre

Sich auch privat näher zu kommen muss nichts Schlechtes sein. Du bist Teil eines Teams und After Work Drinks oder soziale Situationen sind nichts, wovor man sich fürchten muss.

Soziale Medien sind allerdings eine ganz andere Geschichte. Wir alle nutzen Instagram oder Facebook, um unsere Leben zu dokumentieren. Hey, ich selbst habe eine ganze Website kreiert, die meine Modekarriere begleitete. Aber: Es gibt auch Grenzen. Frage Dich immer, bevor Du etwas hochlädst: Wäre es okay, wenn mein Chef diesen Post sieht? Wenn die Antwort nein ist, dann lass es, oder stelle Deine Kanäle auf ‚privat’ um.

9. Netzwerk

Netzwerke wie verrückt. Ich habe fast alle meine Kontakte bei Praktika kennen gelernt. Wenn jemand Neues ins Büro kommt und es angemessen ist, sich vorzustellen, tu es! Wenn Dein Boss Dich zu etwas einlädt, geh hin! Du weißt nie, wen Du dort kennen lernen wirst. Bleib in Kontakt. Wenn Du ein/e gute/r Praktikant/in warst, werden sich Deine Mitarbeiter an Dich erinnern.

10. Probiere Dich aus und fordere Feedback ein

Habe keine Angst, Deine Komfortzone zu verlassen. Auch Deine Vorgesetzten werden es sicherlich honorieren, dass Du bereit bist, zusätzliche Mühen auf Dich zu nehmen. Nach Feedback zu fragen, zeigt Deinen Vorgesetzten auch, dass Dir Dein Job wichtig ist und Du daran Interesse hast, ihn richtig zu machen.

11. Notiere Deine Erfolge

Obwohl Du dort bist, um zu lernen, bist Du natürlich auch da, um Deine Karriere voranzutreiben. Notiere alles, was Du gemacht hast, auf welchen Events Du gearbeitet hast, die Aufgaben, die Du erfüllt hast und die Kunden, mit denen Du zu tun hattest. Update Dein LinkeIN-Profil und hebe die Notizen für spätere Job-Interviews auf.

12. Wenn es anders läuft, als gedacht

Was machen, wenn es anders kommt, als gedacht? Der Job, auf den Du Dich beworben hast ist nicht der Job, den Du täglich erledigst. Du wirst nicht beachtet und lernst nichts Neues. Du wirst ins kalte Wasser geworfen und sollst schwimmen. Man kümmert sich nicht um Dich, behandelt Dich gleichgültig oder sogar fies. Es ist Deine Wahl, dort zu bleiben oder zu gehen, wenn es gar nicht mehr geht. Gib dem Unternehmen aber eine Chance. Zwei Wochen bis einen Monat kann es dauern, bis man sich an eine neue Herausforderung gewöhnt.

13. Sei Du Selbst.

Das Unternehmen, bei dem Du arbeitest, hat Dich ausgewählt, weil es Deine Fähigkeiten und Talente braucht. Zeig sie also. Erledige Aufgaben nicht wie ein Roboter, sei Du selbst, zeige Persönlichkeit. Du willst Deinem Boss zeigen, dass Du Deine Arbeit auf Deine eigene Weise erledigst und dass er oder sie Dir vertrauen kann.

Das also sind meine Tipps! Ich weiß, sie scheinen zum Teil selbstverständlich, aber Einiges davon wusste ich nicht, bevor ich mein erstes Praktikum antrat, und ich hätte mir gewünscht, dass es mir jemand gesagt hätte.

Dieser Artikel wurde von Hannah Rafter, Gründerin und Chefredakteurin von Intern 247 verfasst. @theintern247 theintern247.com

Fotos: Screenshots von ‚The Devil Wear Prada’, Movieclips,Youtube
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