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Die vier wichtigsten Denim-Trends für Herbst/Winter '18/19 von der Kingpins-Messe

Von Vivian Hendriksz

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Mode

Amsterdam – Welche Denim-Trends werden in der nächsten Wintersaison den Markt beherrschen? Auch wenn klar ist, dass die Industrie weiterhin von Innovation und Nachhaltigkeit angetrieben werden wird, kristallisierten sich auf der vergangenen Denim-Messe Kingpins bereits einige Trends für die Herbst/Winter 2018/19-Saison heraus. Laut Amy Leverton, Gründerin von Denim Dudes, Trendforecasterin und Beraterin, blicken die Denim-Designer für ihre Inspiration in die nahe Vergangenheit. Eine Prise Nostalgie begleitet die an die 70s, 80s und 90s angelehnten Styles. Aber, so betont Leverton, die vergangenen Jahrzehnte werden nicht einfach repliziert, sondern erhalten ein modernes Update. Vintage-Silhouetten mit Patches, gestreifte Sportswear und verzierter Denim mit starken Details sollen demnach Trend werden. FashionUnited traf die Branchenkennerin auf der Kingpins und entlockte ihr die spannendsten Trends für die Saison Herbst/Winter 2018/2019.

Trend 1: Art-School Indie

Der erste Trend ist der wohl nostalgischste von allen: Die Inspiration aus den 90ern hat mit der allgemeinen politischen Unsicherheit zu tun, so Leverton. „Wir blicken zurück und suchen nach Dingen, die uns Sicherheit geben. Die Silhouetten der 1990er sind deshalb eine Fundgrube für Designer: Sportswear-inspirierte Looks, 90er-Silhouetten und einen Vintage-Touch verspricht die Trendforscherin für den nächsten Winter. „Ich würde es als Post-Normcore bezeichnen. Es geht mit einem starken Gefühl der Handarbeit einher. Do-it-Yourself und Patches behalten einen starken Einfluss. Denim wird dank Einsätzen an der Seitennaht und handgearbeiteten Details viel persönlicher. Der DIY-Trend greift Ideen des Upcyclings auf, bei dem etwas, das es bereits gibt, in etwas Neues verwandelt wird.

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Die vier wichtigsten Denim-Trends für Herbst/Winter '18/19 von der Kingpins-Messe

„Die Idee, etwas bereits Existierendes in etwas Neues zu verwandeln ist eine sehr umweltverträgliche. Ich sehe den Ansatz bei vielen neuen Brands, bereits bestehende Jeans in neue Produkte zu verwandeln,“ so Leverton. „Es geht dabei um Basics, eine individuelle Aufbereitung von Normcore-Teilen, die ein bisschen nach Art School aussieht.“ Dekonstruierter Denim, wie beispielsweise zerrissene Knie, geplatzte Nähte oder verschiedenfarbige Patches sind auch charakteristisch für den Trend. „Hier kommen auch Vintage-Anklänge ins Spiel. Allerdings wird der Trend von der näheren Vergangenheit beeinflusst, nicht von den 30ern oder 40ern.” In Sachen Jeans werden wir schon lange von der Vergangenheit inspiriert, aber jetzt wandert der Blick in Richtung 80er, 90er und die Nullerjahre. Das ist eine große Sache.”

Trend 2: Blue Collar Basics

“Dieser Trend, Blue Collar Basics, ähnlich wie Art-School, ist ebenfalls von diesen Jahren geprägt, aber ohne die aufwendigen Details des Art School Trends. Hier geht es um eine Inspiration aus dem Arbeiter-Milieu. Während Art School sich mit DIY beschäftigt, geht es bei Blue Collar um klare Linien und Silhouetten und einen Activewear-Einfluss in Sachen Schnitt. “Auch wenn es bereits Trends gab, die sich mit Activewear beschäftigten, blickt dieser Trend nostalgisch auf ihre Anfänge,“ so Leverton. Man denke an gestreifte Jogginghosen von Adidas oder Fila Logo-Sweatshirts, Dinge, die in den 90ern Kultstaus erreichten. „In Waschungen drückt sich dieser Trend mit Stone- und Acid Waschungen mit 80s und 90s-Vibe aus.“

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Die vier wichtigsten Denim-Trends für Herbst/Winter '18/19 von der Kingpins-Messe

Der Trend Blue Collar Basic hat als Kern die Idee, Jeans durch Klarheit und Reinheit ihre Kernigkeit zu bewahren. „Es geht darum, Basics und uniforme Kleidung zu zelebrieren und Jeans einfach und simpel zu halten,“ erklärt Leverton, allerdings bedeute das nicht, dass es auch langweilig sein müsse. So kann zum Beispiel etwas bisher nicht Erschwingliches mit einer neuen Erreichbarkeit versehen werden – man denke an die Kollaborationen von Vetements mit Levi’s, Champion oder Reebok. So würde das Konzept von High und Street Fashion vermengt: “Es geht darum, Autorität zu hinterfragen und das Konzept von Hässlichkeit in Frage zu stellen. Gerade, wenn man denkt, etwas sei hässlich oder schlecht, bedeutet das, dass es kurz davor steht, zurückzukehren,“ so Leverton.

Trend 3: Post-Denim

Auch dieser Trend teilt einige Eigenschaften mit dem vorhergehenden. Auch Post-Denim ist sehr clean, aber minimalistischer als Blue Collar Basic. Anders als Bleu Collar Basic, das Anti-Fashion ist, ist Post-Denim ein High Fashion Trend, der neue Textilien und technische Details mit einschließt. „Dieser Trend ist sehr eklektisch, aber auf Laufsteg-Niveau und moderner als die anderen Trends. Er will Denim auf ein höheres Niveau heben und sicherstellen, dass Jeans sowohl funktional als auch ästhetisch anspruchsvoll sind. „Dabei wird Workwear minimalistisch und clean umgesetzt – eine Rückkehr zum Kern, aber nicht einheitlich.“ Der Denim-Overall soll ein zentraler Teil dieses Trends werden, außerdem beschäftigt sich der Trend mit Details wie Spielereien mit den Taschen und weißen Ziernähten.

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Verdrehte Nähte, monochromer Denim und asymmetrische Taschen sind genauso Teil dieses Trends wie feminine Verzierungen, Rüschen und Raffungen. „Man denke an Kimono-Styles, die durch ihre Bindung die perfekte Sanduhr-Silhouette erzeugen. Der Trend beschäftigt sich außerdem mit technischen Aspekten wie Materialinnovationen. Denims, die kühl oder warm halten, Smart-Denim, der auf Berührung reagiert, oder Materialien, die Denim imitieren. Diese neuen Materialien werden eingesetzt, um Klassiker mit einem neuen Twist zu versehen – zum Beispiel ausgestellte Jeans, die am Saum gekürzt werden oder dekonstruierte Schnitte.

Trend 4: Beatnik Bohemian

Das ist der eklektischste Trend von allen. „Beatnik Bohemian nimmt sich Anleihen aus den 50ern und 60ern und der Boho-Anteil ist sehr verspielt,“ so Leverton. Sie beschreibt den Trend als „Retro-Vintage trifft auf Bohemian Fashion.“ So bringt der Trend auch verschiedenste kulturelle Einflüsse aus aller Welt zusammen. „Der Trend nimmt auch Einflüsse aus neueren Denim-Märkten wie Südamerika auf. Dort sucht man nach einer eigenen Geschichte und den damit verbundenen Styles.“ So verbindet der Trend klassische Amerika-Einflüsse mit anderen kulturellen Hintergründen und verbindet beispielsweise Jeansjacken mit Kimonoärmeln oder Rodeo-Einflüssen. „Man könnte es als ‚Ferner-Osten-trifft-Westen-Hybriden’ bezeichnen“, so Leverton

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Tailoring trifft bei diesem Trend auf Verzierungen und Stickereien. Dandy trifft auf Matador – der Style ist ‚Over the Top’. „Beispielsweise kann ein Outfit von außen sehr tailored und clean aussehen, aber innen ist es sehr spaßig und Bohemien mit knalligen Farben, Prints und Quilting.“ Auch Pyjama-Styles bleiben in dieser Kategorie angesagt, komplett mit dekorativen Elementen und Dandy-Einflüssen. Bei Beatnik Boho geht es um das Mischen von Dekaden, Kulturen und Styles. „Es ist Gucci in der zweiten Generation; der Versuch, Denim aus seiner Comfort Zone zu reißen.“

Fotos: Kingpins, by FashionUnited

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