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Dress for Success - Wie sie die Modebranche im Sturm erobern

Von Barbara Russ

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Mode|OPINIE

Was ziehe ich bloß an? Die Frage stellt sich oft, doch mit besonderer Brisanz dann, wenn man im Modebusiness arbeitet und von sich überzeugen will. Sei es ein Vorstellungsgespräch oder ein besonders heißer Tag im Office: FashionUnited weiß, was die No-Gos sind und wie man einen guten Eindruck hinterlässt.

Was üblicherweise die Businesskleidung für 'normale' Berufe beinhaltet: Hosenanzug oder Bleistiftrock mit Blazer in neutralen Farben, dazu eine weiße Bluse.

Fun Fact: Ich besitze, bis auf eine weiße Bluse mit Rüschen, nichts dergleichen. Das letzte mal, dass ich eine solche Kluft getragen habe, war zu Studienzeiten, als ich für eine namhafte Bank als Hostess an einem Messestand gearbeitet habe. Das Geld habe ich anschließend in Klamotten investiert, die man als Modeprofi wirklich braucht: einen Wollmantel von Max Mara, Acne-Stiefel und irgendwas von Margiela.

Drei Regeln, um Eindruck zu machen

Gerade in der Modebranche ist es unmöglich, zu einem Outfit zu raten. Jeder Job ist anders und jede/r Chef/in ist unterschiedlich. Ein paar Faustregeln gelten jedoch.

Die erste und unumstößliche Regel: Gepflegtes Aussehen. Egal was Sie tragen: Achten Sie darauf, dass es schon einmal — wenn auch noch so flüchtig — einem Bügeleisen begegnet ist. Eine Fusselbürste schadet gelegentlich auch nicht.

Die zweite goldene Regel: Tragen Sie immer ein ausgefallenes Teil am Körper und haben Sie eine gute Story dazu auf Lager. Die Modebranche schätzt es, wenn Sie zeigen, dass Sie sie ernst nehmen, aber zugleich fließend Ironie sprechen. Zur Zeit: Alles, was Paris Hilton anziehen würde, ist auch gut für Sie.

Dritte goldene Regel: Bringen Sie auf jeden Fall ihren Supreme-Backstein mit zur Arbeit. Andere Fashion-Insider werden es verstehen.

International Dresscode

Im Zweifelsfall: Schwarz ist die Uniform der Modemenschen - besonders in New York und Berlin. In London ist es wichtig, Farbe zu bekennen, in Italien dürfen Sie ein bisschen sexy und extrovertierter sein und in Paris — nun ja, wenn Sie es geschafft haben, einen Job in Paris zu ergattern, dann wissen Sie sicherlich, wie Sie sich anzuziehen haben. Falls Sie zum Jobinterview in Paris eingeladen sind, halten Sie sich an einen der vielen ‚How to dress like a Parisian/French Woman‘-Guides. Mittlerweile dürfte es auf Amazon eine eigene Kategorie für diese Art von Büchern geben. Auf jeden Fall sollten Sie entweder brandneue Sneaker (ausgelatscht geht gar nicht!) oder Absatzschuhe tragen. In Berlin gilt das Gegenteil.

Nationaler Dresscode

In Hamburg geht eigentlich immer ein Friesennerz und Boatshoes. Köln wäre gern Berlin, also schauen Sie einfach, was die Berliner gerade machen. Von Düsseldorf und München will ich hier gar nicht erst anfangen. Das einzige, was Sie sofort als Nicht-Modemenschen verrät: Outdoor- und Performance-Bekleidung.

Cool bleiben im Sommer

Die Sonne scheint unerbittlich. 35 Grad und heißer sind aber keine Ausrede für nachlässige Kleidung. Nicht im Modebusiness. Die Damen: Das neue Schlagwort heißt Bodypositivity! Das bedeutet, Sie dürfen tragen, was sie wollen, wann Sie wollen. Unser Tipp: Brüste, zumindest aber die Nippel bedecken. Die Herren: Finden Sie sich damit ab, dass sie schwitzen müssen. Kurze Hosen und Hemden gehen einfach gar nicht. Irgendwo müssen Sie ja auch mal benachteiligt sein. Sehen Sie es als die eine Woche im Jahr, in der Sie für Ihre üblichen Privilegien bezahlen. Der deutsche Sommer ist ja glücklicherweise kurz.

Zu Guter Letzt: Auch wenn es nicht stimmt, suchen Sie sich einen Lieblingsdesigner aus. Die Frage wird Sie früher oder später treffen und wenn Sie keine Antwort haben, ist ihre Deckung aufgeflogen. Am besten nehmen Sie jemanden aus den 90ern, damit beweisen Sie, dass sie sich mit der Geschichte auskennen und zugleich wissen, was gerade angesagt ist. Ich schlage vor Comme des Garçons, Walter Van Beirendonck oder Helmut Lang.

Im August wird FashionUnited sich auf das Thema "Work in Fashion" konzentrieren. Für alle Artikel hierzu, klicken Sie bitte hier.

Illustrations: Studio Iva (IGM: studio_iva)

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