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Ehrgeiziger Plan: 100 Millionen mehr Wearables bis 2021

Von Reinhold Koehler

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Mode

Die Modeindustrie steht aktuell vor dem wohl größten Umbruch seit Einfuhr der Kunststofffaser. Textilien, wie wir sie heute kennen, sollen schon bald Geschichte sein und durch „intelligente“ Kleidung ersetzt werden. Fasern, die Licht in Energie umwandeln, Stoffe, die leuchten, kühlen oder wärmen – die Mode bekommt ganz neue Funktionen und steht so vor einem neuen Zeitalter der praktischen Relevanz.

So ermöglichen Wearables eine ganz neue Form der „Mensch-Technik-Interaktion" mit nahezu unendlichen Anwendungsmöglichkeiten. Sie revolutionieren unseren Umgang mit digitalen Technologien, zum Beispiel als smarte Shirts, intelligente Accessoires oder Medizinprodukte, die in der Lage sind, Leben zu retten. Vor allem unterstützen sie das Gesundheits- und Bewegungsbewusstsein der Träger und erhöhen somit die Sicherheit im Alltag und bei der Arbeit, denn sie können auf Gefahren hinweisen oder Abläufe optimieren. Somit ist es eine aussichtsreiche und vielversprechende Technologie, die in einer zunehmend vernetzten Welt eine immer größere Rolle spielen wird.

Wie schnell sich dieser Bereich entwickeln wird, hat nun der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie (Textil+Mode) ermittelt. In ihrer Prognose geht die Organisation davon aus, dass bis zum Jahr 2021 allein in Deutschland jährlich rund 18 Millionen intelligente Kleidungsstücke verkauft werden.

Entsorgung bislang noch weniger intelligent

Allerdings ist der Markt in Deutschland noch vergleichsweise klein, vor allem im Vergleich zum amerikanischen Markt. Aber auch hierzulande wird prognostiziert, dass das Geschäft mit den Wearables weiterhin wachsen wird. Weltweit werden in diesem Jahr bereits etwa 131,7 Millionen Wearables produziert, bis 2021 soll die Zahl um über 100 Millionen auf 237,5 Millionen Teile steigen.

Man stehe derzeit also „inmitten des Umbruchs“, so Textil+Mode. Es sei nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sich die neuen Produkte allgegenwärtig in unserem Leben etabliert hätten. Der Paradigmenwechsel weg vom klassischen, monothematischen elektronischen Handgerät hin zur Integration neuer technischer Möglichkeiten sei bereits in vollem Gange.

Bei aller Euphorie für neue Materialien, neue Technik und neue, digitale Komponenten, die in die Kleidung der Zukunft integriert sein werden, bleibt jedoch die große Frage nach einer fachgerechten, umweltverträglichen Entsorgung der Wearables. Je mehr Technik in die Teile integriert ist, desto aufwändiger und komplizierter wird das Recycling. Wirklich intelligente Mode hinterlässt keinerlei Rückstände in der Natur – daran muss die Branche wohl noch arbeiten.

Foto: Mike Nottebrock / pixelio.de

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