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Ein dicker Hund - Dolce & Gabbana bringt erstes Parfüm für Hunde heraus

Von Simone Preuss

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Mode
Pudel. Bild: Skyler Ewing / Pexels

Wer kennt es nicht - der Hund läuft im Regen herum, badet im See oder Meer oder braucht einfach ein Bad - das Ergebnis ist das gleiche: nasses Fell stinkt. Oder es gibt jene, die zwar gerne einen Hund haben, den typischen Hundegeruch aber nicht mögen. Dem kann jetzt Abhilfe geschaffen werden - mit einem speziell für Hunde entwickelten Duft des italienischen Luxusmodehauses Dolce & Gabbana.

Es heißt Fefé, benannt nach dem Hund von Mitbegründer der Marke Domenico Dolce, und soll laut seiner Internetseite eine „holzige und moschusartige Duftnote“ aufweisen, die aus Ylang-Ylang, Moschus und Sandelholz zusammengestellt wurde.

Der Duft kommt in einem einfach gehaltenen rechteckigen grünen Flakon mit rotem Verschluss, auf den der Produkt- und Markenname in Gold gedruckt ist. Nur ein Pfotenabdruck mit D&G-Logo aus 24-karätigem Goldbezug lässt erkennen, dass es sich um ein Produkt für Hunde handeln könnte.

„Dieser sanfte und zarte Duft ist wie geschaffen für eine spielerische Schönheitsroutine“, heißt es auf der Produktseite, die auch Anwendungshinweise bereitstellt: „Sprühen Sie Fefé auf Ihre Hände oder eine Bürste und reiben oder bürsten Sie das Fell Ihres Hundes von der Körpermitte zum Schwanz hin, um ihm einen Moment der duftenden Verwöhnung zu schenken. Sie können Fefé auch direkt auf den Körper Ihres Hundes auftragen und dabei den Nasenbereich aussparen.“

Pudel mit frisch gestutztem Fell. Bild: RDNE Stock Project / Pexels

Der Duft ist alkoholfrei und soll von „Hunden genossen“, „von Tierärzten empfohlen“ und vom italienischen freiwilligen Protokoll „Safe Pet Cosmetics zertifiziert“ sein. Zudem soll es auf Sicherheit getestet worden sein (in vitro allerdings nur, wie ein Zusatz verrät) und in einem Verbraucher:innentest von Hundebesitzer:innen getestet worden sein. Wie viele dies waren und über welchen Zeitraum wird nicht verraten. Alle sollen jedoch zustimmen, dass „der Duft von ihrem Hund gemocht“ wird beziehungsweise er „fein“ ist und 90 Prozent bestätigen, dass der Duft den ganzen Tag hält.

Dies könnte sich als großer Nachteil erweisen, sollte der Hund den Duft nicht mögen beziehungsweise allergisch darauf regieren - dann müsste er oder sie erst gebadet und so der Duft wieder abgewaschen werden.

Was sagen Tierärzt:innen?

Die Tierschutzorganisation PETA und Tierärzt:innen haben sich seit Veröffentlichung der Ankündigung ebenfalls geäußert und weisen auf besonders zwei Nachteile hin: Zum einen kann das Besprühen eines Hundes mit Parfüm den ausgeprägten Geruchssinn des Tieres beeinträchtigen, und zum anderen schlechte Gerüche überdecken, die ein Symptom für Krankheiten sein könnten.

Tierarzt Federico Coccía aus Rom etwa, der in den Medien zitiert wird, rät, in die Geruchswelt eines Hundes nicht einzugreifen und sie nicht zu verändern. Schließlich ist ihre Nase für Hunde alles; so erkennen sie sich selbst und ihre Welt, verfügen sie doch über mehr als 300 Millionen Geruchsrezeptoren — im Vergleich dazu haben Menschen schlappe 6 Millionen.

Hunde sollte daher tatsächlich nur besprüht werden, wenn der Geruch einen Nutzen für sie hat (und nicht nur für ihre Besitzer:innen) - ein paar in Wasser aufgelöste und aufs Fell gesprühte Tropfen Apfelessig etwa halten erfolgreich Zecken und Flöhe ab, wenn regelmäßig vor jedem Spaziergang gesprüht wird. Selbst eine so harmlose und verdünnt benutzte Substanz kann jedoch bei Hunden schon Niesreiz auslösen und sollte daher nur angewendet werden, wenn der Nutzen den Schaden überwiegt.

Woraus besteht das Hundeparfüm?

Die tropische Kletterpflanze Ylang-Ylang etwa, aus dem das ätherische Öl gleichen Namens gewonnen wird, hat viele positive Eigenschaften, sollte jedoch nur nach genauer Kenntnis angewendet werden. So hat das Öl etwa eine leicht aphrodisische Wirkung, löst aber auch nervöse Anspannungen und kann bei leichten Depressionen stimmungsaufhellend sein. Zudem wirkt es antibakteriell, krampflösend und entzündungshemmend. Man sollte jedoch wissen, dass das Öl leicht blutdrucksenkend sein kann und daher für Menschen mit sehr niedrigem Blutdruck weniger zu empfehlen ist.

Helles Sandelholz wird in Indien traditionell zur Herstellung von Parfüms und Kosmetikprodukten wie Seifen verwendet. Sandelholzöl kann beim Menschen wirksam bei Hautproblemen wie Akne und Flechten sein, ebenso bei sehr trockener Haut. In der Aromatherapie gilt es als beruhigend, erotisierend und euphorisierend, das ähnlich wie Ylang-Ylang die Stimmung aufhellt, aber auch die Fantasie anregen kann.

Moschus schließlich ist ein beliebter Grundstoff der Parfümerie, da er als Fixativ andere Parfümkomponenten harmonisiert und den Duft verlängert. Er ist ein Drüsensekret des Moschustieres und nicht ohne Nebenwirkungen; es kommt jedoch auf die bestimmte Moschusart an. Während Moschus Ambrette unter Lichteinfluss Allergien auslösen kann, in Tierversuchen schädigende Wirkung auf das Nervensystem zeigte und ebenso wie Moschus Tibeten und Moschus Mosken durch die Kosmetikverordnung verboten wurde, sind Moschus Xylol und Moschus Keton für den Einsatz in allen kosmetischen Mitteln (mit Ausnahme der Zahnpflege) zugelassen.

Wer das Risiko eingehen möchte, dass der Duft potenziell aphrodisierend, euphorisierend, und blutdrucksenkend wirken kann beziehungsweise Allergien auslösen, kann Fefé von Dolce & Gabbana derzeit für 99 Euro auf der Website der Marke vorbestellen. Am 16. August wird es dann mit einem kostenlosen Halsband in Rot in den Größen XS/S oder M/L ausgeliefert.

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