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Ein Jahr nach dem Launch bei großen Luxushändlern: Diese Slow-Fashion-Marke macht es vor

Von Caitlyn Terra

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Mode

„Eigentlich ist der Traum, den ich für Caes hatte, als ich anfing, bereits wahr geworden", sagt Gründerin und Designerin Helen de Kluiver im Telefoninterview mit FashionUnited. Die Unternehmerin wollte irgendwann auf der Luxusplattform Net-a-Porter vertreten sein, was im kommenden März mit der dritten Kollektion der Marke geschehen wird. Wie hat die niederländische Marke es innerhalb eines Jahres nach ihrer Gründung in das Sortiment von großen Einzelhändlern geschafft?

Caes hat seine erste Edition, wie das Label seine Kollektion nennt, Ende 2019 auf den Markt gebracht. Was folgte, war ein Jahr, in dem die Pandemie vielen Marken einen Strich durch die Rechnung machte, aber für Caes gab es abgesehen von der Verzögerung der zweiten Edition weitgehend nur Positives zu berichten. „Ich wollte mich auf Qualität und Details konzentrieren. Ich wollte die Kleidung dadurch nachhaltig machen, dass sie in Design und Farbe saisonunabhängig ist, damit man sie länger tragen kann", sagt De Kluiver.

Sie ist auch begeistert von den vielen Initiativen im Bereich nachhaltigerer Materialien. Sie arbeitet zum Beispiel mit Ecovero, einem nachhaltige Viskosestoff und mit Vegea, einem Material mit Lederoptik aus Abfällen der Weinindustrie. „Ich sah eine Marktlücke, wenn es um nachhaltige Mode mit modischem Look geht. Ich betone nicht unbedingt, dass es eine nachhaltige Modemarke ist – ich positioniere mich durch die Fotografie und das Branding von Caes international auf dem Modemarkt.“

Caes bedient eine Marktlücke

De Kluiver ist keine Unbekannte in der Modewelt, sie war jahrelang Designchefin bei der holländischen Marke Yaya. Irgendwann wollte sie eine andere Richtung einschlagen und beschloss, ihre eigene Marke zu gründen. „Ich habe das aus meiner eigenen Leidenschaft heraus begonnen, weil ich daran glaube." Der Name der Marke hat zwei Geschichten. Da ist zunächst der Hinweis auf das englische Wort "case", Gehäuse. "Ich denke, Sie sollten gut auf Ihren Körper aufpassen. Das tun Sie mit Creme, mit Nahrung, aber auch mit dem, was Sie tragen und damit auf der Haut haben. Ich wollte also auch eine gute Hülle machen."

Der Name der Marke bezieht sich auch auf den Namen ihres verstorbenen Vaters, Kees. „Ich habe mich immer sehr davon inspirieren lassen, wie er die Dinge gehandhabt hat. Er war ein Wissenschaftler und forschte stets daran, wie sich die Dinge verändern lassen und besser werden könnten." Die Designerin denkt, dass sie mit einer großen Wertschätzung für Materialien aufgewachsen ist und dass es nicht selbstverständlich ist, alles zur Verfügung zu haben. „Wie mein Vater im Leben stand, entspricht auch sehr dem Zeitgeist. Ich habe viel darüber nachgedacht, wie ich ihn ehren könnte. Deshalb ist Caes eine zweiteilige Geschichte geworden."

Der Ansatz von De Kluiver hat ihr zumindest nicht geschadet. Was steckt hinter dem Erfolg von Caes? Wie konnte diese niederländische Marke so schnell die Aufmerksamkeit von großen Einzelhändlern wie Net-a-Porter und Moda Operandi auf sich ziehen? De Kluiver weist darauf hin, dass immer auch ein bisschen Glück im Spiel ist, dass sich aber auch in der Modewelt ein Wandel vollzieht. Große Einzelhändler achten verstärkt auf den Einkauf von nachhaltigen Marken. Der eine ist damit schon sehr weit, der andere macht gerade die ersten Schritte. Auf jeden Fall erkennen die Einkäufer einen Trend bei den Verbrauchern: Die Konsumenten wissen, dass sie bewusster einkaufen müssen, lassen sich aber trotzdem vom Design eines Artikels leiten. „Es gab eine weitere Lücke im Markt und ich denke, Caes ist genau zum richtigen Zeitpunkt gestartet", sagt De Kluiver.

„Es ist bizarr, wie viel in einem Jahr schon passiert ist. Mein Traum war es, es auf Net-a-Porter zu schaffen, aber ich habe absolut nicht geglaubt, dass das in so kurzer Zeit passieren würde". Die Tatsache, dass De Kluiver ihr ursprüngliches Ziel bereits nach einem Jahr erreicht hat, bedeutet nicht, dass sie jetzt aufhören wird. „Natürlich haben wir eine Strategie und ich arbeite mit Agenturen in Australien und Großbritannien zusammen. „Es gibt keine Dinge, die ich unbedingt erreichen möchte. Vor allem hoffe ich, dass sich die Modewelt verändert und dass es mehr Anerkennung für neue und nachhaltige Marken gibt."

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl.

Bild: Caes Edition 2

CAES
Nachhaltigkeit
Slow Fashion