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Europäische Gewinner des International Woolmark Prize 2015/16 stehen fest

Von Barbara Russ

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Mode

Der Europaausscheid des International Woolmark Prize fand gestern im MoMu Modemuseum in Antwerpen statt. Unter neun teilnehmenden Designern im Bereich Menswear und acht Nominierten in der Sparte Womanswear entschieden sich die jeweiligen Juries für die niederländischen Nominierten Nanna van Blaaderen (Womanswear) und Jonathan Christopher (Menswear).

Die Teilnehmer hatten den Juries jeweils fünf Entwürfe vorgestellt, wobei nur ein Outfit für den Vorentscheid fertiggestellt und der Jury um Walter van Beirendock in der Menswearjury und A.F. Vandevorst in der Womanswearjury vorgestellt werden musste, die übrigen vier wurden als Skizzen eingereicht.

Der realisierte Vorschlag von Nanna van Blaaderen bestand aus einem komplett in Weiß gehaltenen Ensemble aus einem handgestrickten Rock, einem Jacquardoberteil und einer Jacke aus gewalkter Wolle, die allesamt auf verschiedene Arten mit Fischgrätmuster versehen waren. Jonathan Christopher präsentierte ein Outfit bestehend aus einem Oversize-Hemd mit verdeckter Knopfleiste, einer voluminösen, dunkelblauen Jacke mit einer schleppenartigen Drapierung im Rückenbereich und einer Wollhose mit stark überlappenden Bundfalten.

Fabrizio Servente, Global Strategic Advisor der Woolmark Company verlas die Gewinner des Woolmark Prize 2015/16 und gratulierte ihnen auf der Bühne vor dem versammelten Publikum aus Presse und Juryvertretern. „Es war sehr schwer, heute einen Gewinner zu küren. Es kann aber, wie immer, nur einen Gewinner geben. Diejenigen, die heute gewonnen haben, haben das Material Wolle auf sehr innovative Weise interpretiert“, so der Repräsentant des traditionsreichen australischen Wollsiegels.

Niederländer gewinnen den International Woolmark Prize

Auf die Frage hin, wonach man bei den Teilnehmern besonders geachtet habe, sagte Servente: „Ein Wettbewerb wie dieser soll nicht zu sehr nach kommerziellen Maßstäben ausgerichtet sein. Da geht es mehr um das Image des Designers. Trotzdem muss sich in den hier präsentierten Capsule Collections eine verkäufliche Essenz wiederfinden. Meiner Meinung nach liegt die Zukunft des Luxus, oder der Luxus der Zukunft, in Qualität und Substanz. Das haben die Gewinner sehr gut umgesetzt.“

James Sleaford, Fashion Editor GQ France, sagte, man sei sich in der Menswear-Jury einig gewesen, dass die vergangenen Jahre der ökonomischen Dursttrecke ein eher verkäufliches Design begünstigt hätten und man daher einhellig auf der Suche nach einer starken kreativen Aussage gewesen sei. Der Gewinner habe, so Sleaford, mit einem inspirierenden Materialeinsatz von wollenem Denim überzeugt. Seine Grundidee sei darüber hinaus eine abstrakte und sehr gut durchdachte gewesen, mit interessanten und raffiniert integrierten Details aus dem Angelsport. Die Ästhetik spräche sowohl den Konsumenten als auch die Presse an. Alles in Allem sei Jonathan Christopher die Balance zwischen verkaufbarer und inspirierender Mode am besten gelungen. Auch Christiane Arp, Chefredakteurin der Vogue Deutschland, zeigte sich von den Entwürfen der Teilnehmer und der Gewinner sehr angetan und betonte den hohen und jährlich stärker werdenden internationalen Standard der Preisverleihung.

Walter van Beirendonck erinnerte sich an seine eigene Nominierung zusammen mit Martin Margiela beim Woolmark Prize in den 70er Jahren und auch An Vandevorst und Filip Arickx von A.F. Vandevorst freuten sich über die Möglichkeiten, die junge Modemacher durch den Award eröffnet würden.

Der Woolmark Prize wurde erstmalig 1953 verliehen, die Preisträger im darauffolgenden Jahr, Karl Lagerfeld und Yves Saint Laurent, gehören bis heute zu den wichtigsten Namen der Mode. 2012 wurde der Award wieder belebt und findet seither jährlich statt. Die Gewinner der sechs regionalen Preisverleihungen im Bereich Menswear treffen für das internationale Finale im Januar auf der Pitti Uomo in Florenz aufeinander, die Preisträger der Womanswear bei der New Yorker Fashion Week im Februar.

International WoolMark Prize
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