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#FashionTech Berlin X rpTEN: Die Zukunft der Mode

Von Barbara Russ

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Mode

Im Rahmen der zehnten Ausgabe der Re:publica Konferenz , die am Mittwoch in Berlin zu Ende ging, fand auch das vierte #FashionTech Berlin Event statt. Das üblicherweise zur Fashion Week veranstaltete Event, das Redner zu Themen der Mode und deren zukunftsträchtiger Technologien auf eine Bühne bringt, ist eine Kopfgeburt von Premium-Gründerin Anita Tillmann, die auch die Eröffnungsrede hielt. Die Themen des eintägigen Events: Die textile Lebensspanne und wie sie durch Circular Fashion verbessert werden kann, Virtual Reality und seine Anwendungsgebiete, die Zukunft des E-Commerce und die Bedrohung der Privatsphäre durch neugierige Health-Apps.

Circular Fashion

Eine der großen Herausforderungen, die die Zukunft der Mode bestimmen wird, dreht sich um die Ressourcenknappheit und die textile Fertigung und gar nicht so sehr um das Produkt selbst. Insbesondere auf Lebenskreislauf haben es die Jünger der Circular Fashion abgesehen, die sich Wege überlegen, Bekleidung nach dem Tragen weiter zu geben oder zu recyceln. Mit dieser Frage beschäftigten sich nicht nur Moderator Frans Prins und die Gäste seiner Gesprächsrunde ‚Closing the Loop’, sondern auch ein Panel zu ‚ A Circular Approach to Making’, das sich mit der Circular Economy allgemein auseinandersetzte. Frans Prins mahnte dabei, dass viele Anstrengungen zu einer besseren textilen Zukunft sind noch nicht zu Ende gedacht seien. „Zum Beispiel beim Recycling von PET-Flaschen zu Kleidungsstücken. Das ist natürlich ein guter, lobenswerter Ansatz, aber das Resultat dieses Prozesses sind Millionen Mikroplastikteilchen, die in die Umwelt und in unser Trinkwasser gelangen. Wir müssen also immer alle Aspekte im Auge behalten.“

Virtual Reality im Kleiderschrank

Online und Offlineshopping könnten in Zukunft noch ein Stück näher zusammenrücken. Mit Virtual Reality könnte in Zukunft der stationäre Handel, oder zumindest seine virtuelle Abbildung, zum Konsumenten nach Hause kommen. Dies hätte mehrere Vorteile: das Shoppingerlebnis wäre näher an der Offline-Realität, allerdings ohne nerviges Anstehen und Schleppen. Es würde Menschen mit körperlicher Behinderung oder sozialen Phobien inkludieren und aus Markensicht wäre eine unmittelbare, direkte Kommunikation mit dem Kunden möglich. Bisher treffen die Entwickler aber noch auf schwer lösbare Probleme: Die realitätsnahe Simulation von Textilien bleibt dabei eine besondere Herausforderung.

Unfit Bits: die Gefahren des Healthtrackings

Healthtracking und Fitness-Apps sind auf dem Vormarsch. Selbst Arbeitgeber, Universitäten, Versicherungen und Banken bieten mittlerweile für Angestellte und Kunden Programme an, bei denen mit Fleiß ein Preis zu erwerben ist. Sei es die günstigere Mitgliedschaft, bessere Noten, Gehälter oder Gutschriften – dass diese Technologien einige Menschen ausschließen und noch weiter an den Rand der Gesellschaft drängen, scheint dabei nebensächlich. Was mit den gesammelten Daten passiert, bleibt ebenfalls das Geheimnis der Unternehmen. Auf diese Gefahren der Wearbale Technologies hinzuweisen, schien den Rednern Tega Brain und Surya Mattu ein Anliegen, das sie auf humorvolle Weise umsetzten. Mit ihren Talk ‚Unfit Bits –Free Your Fitness from Yourself’ wollen sie die Schrittzähler dieser Welt überlisten und stellten Geräte vor wie ‚The Desktop Stepper’, ein Kugelstoßpendel, an dem das entsprechende Device aufgehangen wird, um Bewegung zu simulieren - auch erhältlich in einer Raucheredition.

Die Zukunft des E-Commerce

Unter dem Dach des Talks ‚The Future of E-Commerce’ stellten drei Start-Ups ihre wegweisenden Ideen für ein neues Online-Shoppingerlebnis vor. Den Anfang machte Combyne, ein Münchner Unternehmen gegründet von Philipp Seybold, der sich fragte: „Was machen Milliarden vom Menschen jeden Tag mit Bekleidung, alter wie neuer?“ Seine Antwort: Kombinieren. Mit dem Ziel, einen echten Nutzen für den User zu schaffen, soll die Anwendung helfen, Kleidungsstücke miteinander zu kombinieren. Combyne ist eine mobile App für iPad, iPhone und Android. Die Fashion-App ermöglicht es, in einer kuratierten Mode-Datenbank nach besonderen Stücken zu suchen, diese miteinander zu kombinieren und aus aktueller, historischer und Vintage-Mode einen eigenen Look zusammenzustellen. Herausforderung: Bisher erinnert Combyne an eine Art Polyvore, nur eben auf mobile getrimmt. Spannend für den Nutzer wird die App insbesondere dann, wenn Personalisierung und einpflegen eigener Kleidungsstücke gelungen sind. Die Gründerin von EasySize, Gulnaz Khusainova, möchte mit ihrer Erfindung Kunden dabei helfen, online immer die richtige Größe zu bestellen. Ihre Software analysiert das eigene Einkaufsverhalten und erstellt so eine immer genauer werdende Size Chart, die durch Big Data auch Präferenzen bei bestimmten Brands – hier skinny, dort oversize - im Auge behält. Offenbar mit Erfolg: Sie erreicht eine 9,5prozentige Conversion to Sales Rate und eine Rückgaberate weit unter Normalwert. Herausforderung: Mehr Shops zu finden, die das Tool integrieren. Mit ihrem interaktiven Videoplayer haben die Macher von Smartzer ebenfalls eine Technologie geliefert, die das Shopping von Morgen vereinfacht und das Erlebnis für den Kunden verbessert. Alle Produkte eines Videos können angeklickt und gekauft werden. Die Brand kann auch sehen, über welchen Produkten der Kunde ‚hovert’, also die Maus ruhen lässt. Woran gearbeitet wird: Aktuell müssen die Produkte noch manuell vertaggt werden.

Photos: FashionUnited

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