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Finnland testet neues Recycling-Verfahren für Baumwolle

Von Regina Henkel

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Das VTT Technical Research Centre of Finland hat eine Technologie entwickelt, mit der man getragene Baumwollkleidung zu neuen Zellulosefasern für die Modeindustrie recyceln kann. Damit soll man künftig auch Baumwolle – wie bisher schon Polyester – in einem geschlossenen Kreislauf beliebig oft recyceln können. Die Technologie wird 2015 und 2016 unter Industrie-Bedingungen getestet – Ende 2016 soll die erste Modekollektion aus recycelten Baumwollfasern vorgestellt werden. Bislang bestand das Problem vor allem darin, dass Baumwolle nur physikalisch recycelt werden konnte, indem die Stoffe zerrissen und bis zur Faser zerlegt wurden. Dabei wurde aber die Stapellänge der Baumwollfasern immer kürzer, und Recycling bedeutete nicht nur ein Qualitätsverlust, es war auch nicht beliebig oft möglich.

Die neue Technologie basiert auf dem Nassspinnverfahren, nach dem auch Zellulosefasern wie Viscose oder Modal hergestellt werden. Das neue Herstellungsverfahren soll jedoch wesentlich umweltfreundlicher sein als die Technik zur Gewinnung von Viskose, da kein Schwefelkohlenstoff in dem Lösevorgang notwendig ist. Im Vergleich zu nativer Baumwolle verringert die neue Technik auch den Wasser-Fußabdruck um mehr als 70 Prozent und die Klimabilanz um 40 bis 50 Prozent.

Produziert werden soll die neue Faser in einer stillgelegten Textilfabrik in Valkeakoski, Finnland.

Das Projekt steht im Zusammenhang mit dem „The Circular Economy of Textiles“ (TEKI) Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, neue Wege der Wiederverwertung von Textilien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Ab dem Jahr 2016 sollen in Finnland keine organischen Abfälle mehr auf Mülldeponien landen – dazu gehört auch Baumwolle.

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