Fußball-Weltmeisterschaft: Nike, Adidas und Puma verkaufen keine Torwartin-Trikots
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Große Sportartikel-Konzerne wie Nike, Adidas und Puma setzen auf eine immer größer werdende Auswahl an Fußballtrikots und bieten sogar Sonder-, Ausweich-, und Aufwärmtrikots für Fans an. Auch die Bekleidung der Profimannschaften der Frauen sind mittlerweile Teil des Fan-Sortiment der Unternehmen – abgesehen von den Trikots der Torwartinnen bei der Fußballweltmeisterschaft.
Das fehlende Torwartin-Trikot sorgte besonders in England vor dem Beginn der gerade stattfindenden Fifa Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen für Aufregung. Dort machte sich Mary Earps, die Nummer eins im britischen Tor, Luft, dass der Ausstatter Nike ihr Trikot nicht zum Verkauf anbietet, berichten verschiedene britische Medien, darunter The Independent. Und das obwohl ihr nach dem Sieg bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr – vor heimischer Kulisse – zugesagt worden sei, dass sich dies ändert. Earps habe noch das Gespräch mit dem Fußballverband und dem US-amerikanischen Sportartikler gesucht, jedoch ohne Erfolg.
Nike betonte in einer Stellungnahme gegenüber FashionUnited, dass der Sportartikler zusammen mit der Fifa und den einzelnen Verbänden arbeitet, um das Sortiment und die einzelnen Trikots der Spieler:innen festzulegen. Grundlage dafür, dass ein Trikot in den Verkauf geht, seien verschiedene Faktoren, einschließlich der Nachfrage in einigen Märkten.
Adidas: Mehr Produkte als beim letzten Turnier – kein Torhüterin-Trikot
Währenddessen ist ihr Manchester-United-Trikot in verschiedenen Varianten erhältlich und sei in der letzten Saison im Onlineshop ihres Vereins sogar unter den meistverkauften Trikots gewesen, so die Torhüterin, berichtet die englische Zeitung. Allerdings bietet auch Manchester Uniteds aktueller Ausstatter Adidas, der zehn Frauen-Nationalmannschaften bei dem Turnier ausstattet, keine Torwartin-Ländertrikots an.
„Wir sind stolz darauf, unseren zehn teilnehmenden Verbänden 15 Mal mehr Produkte als beim letzten Turnier zur Verfügung stellen zu können, da wir die größte Auswahl an Trikots für eine Frauen-WM zusammengestellt haben”, sagte Oliver Brüggen, PR-Director Central Europe bei Adidas gegenüber FashionUnited.
Die Produktpalette des Herzogenauracher Sportariklers biete ein maßgeschneidertes Auswärtstrikot und ein einheitliches Heimtrikot mit den Herrenmannschaften sowie eigene Torwartinnen-Trikots, die “ausschließlich den Spielerinnen auf dem Platz zur Verfügung” stehen, so Brüggen weiter.
Puma ist in der Gruppenphase der Weltmeisterschaft durch die Teams Marokko und Schweiz vertreten. Auch bei diesen Ländern gibt es kein Trikot der Torhüterin zu kaufen, obwohl Puma alle Trikotvariationen habe. Diese Entscheidung liege nicht in den Händen des Herzogenauracher Sportartiklers, erklärt Puma auf Anfrage von FashionUnited. Dafür seien die jeweiligen Vereine und Verbände zuständig, die unabhängig entscheiden, welche Produkte sie lokal anbieten.
Die Ausnahmen
Bei Ausstatter:innen, die nur ein Team ins Rennen geschickt haben, scheint es aber Ausnahmen zu geben. So bietet die dänische Nationalmannschaft zusammen mit dem dänischen Sportswear-Anbieter Hummel mehrere Trikots für Torhüterinnen zum Verkauf an und auch die irische Nationalmannschaft stellt in ihrem Onlineshop ein langärmeliges Torwartin-Trikot der britischen Marke Catore zur Verfügung.
Es gibt also sehr wohl einige Fußballverbände und Vereine – wie der siebenfache ‘Uefa Women's Champions League’-Gewinner Olympique Lyon – die dieses Trikot für Fans anbieten oder es zumindest wie der FC Barcelona als Trikot für Männer und Frauen anbieten, auch wenn nur männliche Models im Onlineshop zu sehen sind. Dennoch ist das ‘Goalkeeper’-Trikot, wenn es überhaupt angeboten wird, meist nur in der Menswear-Kategorie zu finden.
Dieser Beitrag wurde am 27. Juli 2023 um 15.40 mit einer Stellungnahme von Nike aktualisiert.