Hugo Boss will zukünftig auf Pelz verzichten
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Hugo Boss will zukünftig pelzfrei sein, und zwar schon ab der Herbst/Winter-Kollektion 2016. Die Entscheidung des Metzinger Modekonzerns ging aus Diskussionen mit der internationalen Initiative Fur Free Alliance hervor, dessen Mitglied auch der Deutsche Tierschutzbund ist. Alle Mitglieder setzen sich für ein Ende der Zucht und Tötung von Pelztieren ein. Die Fur Free Alliance hatte auch Hugo Boss aufgefordert, Tierquälerei nicht länger zu unterstützen und auf den Einsatz von Echtpelz zu verzichten.
"Hugo Boss hat ein deutliches und vorbildliches Zeichen gegen das Töten von Pelztieren gesetzt und geht in der Modewelt als gutes Beispiel voran", kommentierte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Jedes Modeunternehmen, das weiterhin Pelzprodukte verkauft, unterstützt eine Industrie, die für den Tod von Millionen von Tieren verantwortlich ist, welche auf brutale Weise gehalten und getötet werden - und das für ein überflüssiges Luxusprodukt."
Auch Verbraucher verzichten zunehmend auf Pelz
Die Entscheidung von Hugo Boss stützt sich jedoch nicht nur auf die Gespräche mit der Fur Free Alliance, sondern auch auf eine Kundenumfrage, die das Modeunternehmen durchführte, um mehr über die Erwartungen seiner Kunden zu erfahren. Außer Qualität und Nachhaltigkeit stand der Tierschutz ganz oben, so Bernd Keller, Marken- und Kreativchef für Sportswear bei Hugo Boss.
Damit reiht sich der Konzern in eine wachsende Liste pelzfreier Marken und Einzelhändler ein, darunter Asos, Calvin Klein, H&M, Jack Wolfskin, Tommy Hilfiger, S. Oliver, Zalando und Zara. Die Fur Free Alliance hofft, dass sich auch andere Modeunternehmen von Hugo Boss' Beispiel inspirieren lassen und sich gegen Echtpelz entscheiden.
"Hugo Boss ist zu einem Führer der Modewelt geworden, indem er gegen Tierquälerei und ein Ende des Gebrauchs von Echtpelz in Kollektionen Stellung bezieht", sagte Joh Vinding, Präsident der Fur Free Alliance. "Die Fur Free Alliance hofft, dass andere Luxusmarken dem Beispiel von Hugo Boss folgen werden, besonders da es inzwischen so viele gewaltfreie Alternativen gibt, die modisch sind und sich von Echtpelz nicht unterscheiden lassen."
Verbrauchern und Einzelhändlern ist inzwischen bewusst, welche entsetzlichen Bedingungen auf den Pelzfarmen herrschen, auch wenn diese Gegenteiliges behaupten mögen. Hugo Boss war zuvor mehrmals in die Kritik geraten, nachdem das Unternehmen 2014 damit begonnen hatte, Kleidungsstücke aus dem Fell von Marderhunden beziehungsweise Kaninchen zu verkaufen. Beides stammt aus tierquälerischer Haltung - oft aus China - wo die Tiere in viel zu kleinen Käfigen dahinvegetieren und unsachgemäß getötet beziehungsweise lebendig gehäutet werden.