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HW23: Darauf setzt Herrenausstatter Flashman für die Ordersaison

Von Sylvana Lijbaart

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Mode |Interview

Der Herrenausstatter Flashman in Haren. Bild: Flashman/ Natasja Nienhuis

Die Ordersaison hat begonnen. Doch beim niederländischen Herrenausstatter Flashman drehen sich die Trend-Uhren noch etwas langsamer, erklärt Mitgründer Germen Olivier. Mit FashionUnited spricht er über sein Verhältnis zu Trends, über die Konkurrenten, von denen er sich gerne eine Scheibe abschneidet, und seine Pläne für Herbst/Winter 2023.

Über Flashman
    Flashman ist ein Herrenausstatter, der seit mehr als 30 Jahren in der Modebranche tätig. Germen und Irene Olivier sind seit 2016 Eigentümer:innen des Stores im niederländischen Haren bei Groningen. Flashman verfügt über eine Verkaufsfläche von 250 Quadratmetern, auf der rund 50 Modemarken angeboten werden. Darüber hinaus gibt es einen Shop-in-Shop des niederländischen Schuhhändlers SchoenenZaken.

Wie geht es Flashman?

Es geht uns gut! Während der Pandemie ging es natürlich etwas bergab, aber wir haben diese Zeit gut überstanden. Wir hatten genug liquide Vermögenswerte und Lagerbestand. Wir haben einige Kollektionen in die nächste Saison mitgenommen und einige Artikel zum Schlussverkauf angeboten. Außerdem erhielten wir eine Entschädigung von der Regierung. Im Grunde haben wir es gut überstanden und sind nicht allzu sehr betroffen.

Darüber hinaus haben wir uns weiterhin auf das Thema "Kleidung" konzentriert. Einige Kolleg:innen waren geneigt, die schwierige Corona-Zeit in den Verkauf mit einzubeziehen. "Wir sind auch betroffen" oder "es ist auch für uns eine schwierige Zeit", wurde den Kund:innen häufig gesagt. Eigentlich kommen Kaufende aber in den Laden, weil sie diesen schätzen. Wir haben uns entschieden, dieses Gefühl auch an die Kund:innen weiterzugeben. Wir haben daraus eine Party gemacht. Mit dieser positiven Einstellung haben wir die Corona-Zeit überstanden.

In den letzten Jahren hat sich im Einzelhandel einiges getan. Wie blicken Sie auf die kommende Saison?

Wir passen das Sortiment an, damit die Kundinnen und Kunden etwas Einzigartiges finden können. Es ist immer eine Suche. Ich glaube, die Herrenmode wird immer mehr wie die Damenmode. Männer scheinen besser informiert zu sein, vor allem in Luxusgeschäften. Wir begleiten sie auf ihrem Weg. In den letzten Jahren habe ich festgestellt, dass die Farbe Dunkelblau in meinem Geschäft immer mehr abnimmt. Dunkelblau ist eine vertraute Farbe für Männer. Am Anfang waren 75 Prozent meiner Warenbestände dunkelblau. Jetzt sind es weniger als 50 Prozent. Farben wie Hellgrau, Beige und Grün werden immer häufiger gewählt. Männer wollen den Cucinelli-Stil [Anm. d. Red.: Brunello Cucinelli, eine italienische Marke]. Im Norden sah man das anfangs nicht. Das kommt jetzt immer häufiger vor. Was Herbst/Winter 2023/2024 betrifft, so werde ich in dieser Richtung weiterarbeiten.

Ein Blick in den Flashman-Laden. Bild: Flashman/ Natasja Nienhuis

Welche Einkaufspläne haben Sie noch in petto?

Ich plane nicht viel im Voraus. Wenn ich auf Order gehe, orientiere ich mich an den Trends der Marken. Ich arbeite auch mit der ACA Fashion Software, von der ich viele Informationen erhalte. Wenn ich einkaufe, schaue ich nicht auf das Budget, sondern auf die Zahlen. Mit diesem System kann ich sehen, wie viel ich einkaufen sollte. Ich höre nicht immer darauf. Letztes Jahr habe ich bei verschiedenen Marken einen großen Overshirt-Trend gesehen. Ich hatte noch nie zuvor ein Overshirt gekauft. Ich kann mir meine Daten ansehen, aber dann orientiere ich mich immer noch an den Trends der Marken. Schließlich fanden die Hemden in dieser Saison reißenden Absatz.

Bei den Farben setze ich auf helle Grau- und Beigetöne sowie Braun- und Grüntöne. Ein Artikel, in den ich wieder investieren möchte, ist der Half-Zip-Pullover im Skipper-Stil. In dieser Saison haben sie sich sehr gut verkauft. Außerdem bin ich gespannt, ob die Marken wieder Overshirts anbieten. Schließlich ist das die neue Freizeitjacke.

Allerdings ist es heutzutage schwierig, eine Vorhersage zu treffen. Früher gab es gewisse Garantien. Früher brauchte man einen guten Vorrat an Pullovern mit V-Ausschnitt. Jetzt ist es sehr schwierig, diese zu verkaufen. Letztes Jahr und in dieser Saison verkauften sich Rollkragenpullover gut. Ob das auch in der nächsten Saison der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Wenn ich sehe, dass Rollkragenpullover wieder bei den Marken erhältlich sind, werde ich sie natürlich kaufen.

Wovon lassen Sie sich inspirieren?

Ich lasse mich von Herrenmodegeschäften wie Coef [Anm. d. Red.: niederländischer Modehändler] inspirieren. Ich nutze die Inspiration hauptsächlich, um die vordere Verkaufsfläche meines Ladens zu füllen. Ich beobachte, welche Marken und Stile Coef anbietet, und schaue dann, was zu uns passt. Ich habe zum Beispiel Marken wie Denham und Les Deux aufgenommen.

Welche Marken haben Sie für FW23/24 im Sinn?

Im kommenden Sommer werde ich die Marken NN07 und Tagliatore zum ersten Mal im Geschäft haben. Ich habe diese Marken noch nicht im Laden und muss sie bereits für Herbst/Winter 2023/2024 einkaufen. Das ist aufregend. Ab dem nächsten Sommer werden wir auch die Jugendmarke Gentiluomo, Genti, verkaufen.

Haben Sie Zukunftspläne, die Sie mit FashionUnited teilen möchten?

Mein Fokus liegt auf den Kund:innen. Das ist etwas, was Flashman auszeichnet. Das hört sich einfach an, aber in wie vielen Geschäften trifft man das noch an? Im Moment schaue ich mir an, was ich mit meinen Kundendaten machen kann. Wie kann ich meine Kundschaft noch besser informieren und mit ihnen in Kontakt bleiben? Ich denke darüber nach, meine eigene App zu entwickeln, die die Garderobe meiner Kundschaftverwaltet. Sobald wir einen Artikel sehen, der den Kund:innen zusagen könnte, schicken wir ihn ihm zu. Ich denke, das wäre ermutigend für ein Geschäft wie Flashman.

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl.
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