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Indischer Yoga-Guru startet eigene Bekleidungsmarke

Von Simone Preuss

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In Indien kennt ihn jedes Kind; im deutschsprachigen Raum wohl weniger, aber das könnte sich bald ändern: Der indische Yoga-Guru Baba Ramdev, der mit seiner Lebensmittelmarke Patanjali Millionen erwirtschaftet, will sich jetzt auch an Bekleidung und Schuhe wagen. Dies gab der 51-Jährige am Sonntag bekannt.

Unter dem Label Paridhan (Hindi für Bekleidung) plant Ramdev zusammen mit Freund und Geschäftspartner Acharya Balkrishna nicht nur traditionelle indische Bekleidung für Männer und Frauen anzubieten, sondern auch „ Westernwear“ wie Jeans und Kleidung fürs Büro. Und Paridhan soll zur globalen Marke werden: nach Erfolgen in Nepal sollen Markteintritte in Bangladesch und Afrika und später Europa und den USA folgen.

Die Idee einer Bekleidungsmarke entstand, nachdem Fans nach Patanjali Yogabekleidung verlangten. Ramdev und Balkrishna gefiel die Idee; sie wollten sich allerdings nicht auf Yogabekleidung beschränken, sondern eine gesamte Reihe verschiedener Bekleidungsstücke für alle anbieten. Schließlich setzen sie sich mit ihren Produkten für die wirtschaftliche Unabhängigkeit ihrer Landes von großen, internationalen Konzernen ein und fördern heimische und natürliche Produkte.

Patanjali setzt auf heimische, natürliche Produkte

Zu diesem Zweck starteten Ramdev und Balkrishna vor zehn Jahren Patanjali Ayurved, ein in Haridwar, Uttarakhand angesiedeltes Unternehmen, das mit seinen über 500 Lebensmittel- und Ayurvedaprodukten internationalen Konzernen wie Maggi, Colgate, Dabur und Godrej Konkurrenz macht. Nach Fertignudeln sind jetzt also Jeans dran.

„Jeans sind ein Konzept des Westens und wir können zwei Dinge mit westlichen Konzepten tun: Sie entweder boykottieren oder sie übernehmen und unseren Traditionen anpassen. Jeans sind so beliebt geworden, dass sie nicht mehr aus der indischen Gesellschaft wegzudenken sind. Swadeshi ['Made in India'] Jeans werden nach Style, Design und Stoff indische Jeans sein“, erklärte Balakrishna gegenüber der Economic Times.

Er führte weiter aus, dass die Jeans ganz aus Baumwolle gemacht sein werden und sich an alle Altersgruppen sowie Männer und Frauen richten. Laut Balkrishna haben fünf große Unternehmen bereits Interesse daran bekundet, die Jeans herzustellen, und ein Team von Designern wird bald die endgültigen Entwürfe vorlegen.

Die Jeans sollen zunächst in Märkte gebracht werden, die ähnliche Bedingungen wie Indien aufweisen, bevor sie in Europa und den USA eingeführt werden. Dort gibt es bereits eine wachsende Nachfrage nach natürlichen Produkten und Patanjali beziehungsweise Paridhan könnte den Nerv der Zeit treffen.

Milliardäre sind sowohl Balkrishna, der einen Mehrheitsanteil am Unternehmen besitzt, und Baba Ramdev bereits jetzt: Im Finanzjahr 2015-16 erwirtschaftete Patanjali Ayurved einen Umsatz von umgerechnet 665 Millionen Euro (50 Milliarden indische Rupien) - elf Mal so viel wie noch vor vier Jahren mit knapp 60 Millionen Euro (4,5 Milliarden indische Rupien) im Jahr 2012.

Foto: Baba Ramdev Facebook
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