• Home
  • Nachrichten
  • Mode
  • Influencer: Wie 2020 das Business verändert hat

Influencer: Wie 2020 das Business verändert hat

Von Odile Mopin

Wird geladen...

Scroll down to read more

Mode

Die jährliche Umfrage von Reech zu Influencern und Marken wurde gerade veröffentlicht. Nach Angaben der einflussreichen Marketing-Beratungsfirma gibt es in Frankreich mittlerweile 150.000 Influencer in sozialen Netzwerken. Darüber hinaus ist dieser Begriff, der in den letzten zehn Jahren unumgänglich geworden ist, bereits in Vergessenheit geraten. Laut der im November durchgeführten Umfrage unter 1.400 Influencern bevorzugen 67 Prozent von ihnen heute die Bezeichnung "Content Creator". Ein “weniger aufdringlicher" und "edlerer" Begriff, um letztlich die gleiche Tätigkeit zu bezeichnen: die Beeinflussung der Konsumgewohnheiten der Öffentlichkeit über soziale Netzwerke durch ihren Status und ihre mediale Darstellung. Kurzum: Influencer-Marketing.

Für diese Ausgabe der Umfrage wollte Reech außerdem herausfinden, wie sich die Krise auf die Aktivität der Influencer ausgewirkt hat, warum Instagram ihr bevorzugtes Netzwerk bleibt und schließlich, welche Marken sie am meisten nutzen.

Erstens sind Content Creators in erster Linie weiblich: 74 Prozent unter ihnen identifizieren sich als Frauen, im Durchschnitt sind sie dreißig Jahre alt. Bei den Themen dominieren Lifestyle-bezogene Inhalte (87 Prozent), während Themen mit Bezug zu großen sozialen Anliegen (10 Prozent) und Unternehmertum (5 Prozent) im Vergleich zu 2019 deutlich ansteigen. Als Zeichen der Zeit wird der Begriff "Aktivistin" zunehmend neben den Begriffen "Model", "Schauspielerin", "Yogatrainerin" etc. verwendet, um das Selbstbild vieler weiblicher Influencer zu vervollständigen.

Die Gesundheitskrise hat die Arbeitsweise von zwei Dritteln der Influencer verändert: neue Themen (Gesundheit, Wohlbefinden, Reisen) zu Lasten von Mode (42 Prozent der behandelten Themen im Vergleich zu 48 Prozent im Jahr 2019), neue Arten der Veröffentlichung, ein erhöhtes Tempo der Posts. Als Ergebnis dieses Umschwungs glaubt die Hälfte von ihnen, dass sie ihre Community in diesem Jahr erweitert haben, und 57 Prozent meinen, dass sie ihre Interaktion mit ihr verstärkt haben.

Im Jahr 2020 hat das Influencer-Marketing einen Quantensprung nach vorne gemacht: Während wie in 2019 noch 81 Prozent der Content Creators mindestens einmal eine Partnerschaft eingegangen sind, zeigt die Studie in diesem einen Anstieg der Markennachfrage. 51 Prozent der Influencer haben mehr Partnerschaftsanfragen erhalten als in 2019 und 47 Prozent sagen, dass sie mehr direkt von Marken kontaktiert wurden. Die durchschnittliche Entlohnung dieser Zusammenarbeit ist um 15 Prozent gestiegen. Zara, Ideal of Sweden (Modezubehör für Telefone) und Fabletics (Fitnessprodukte) sind die drei Marken, die 2020 in Frankreich die meisten Influencer auf Instagram aktiviert haben.

„Die Krise hat Marken gezwungen, schnell zu reagieren, um weiterhin zu kommunizieren und nah an ihren Konsumenten zu bleiben. Damit wurden die Bremsen des Influencer-Marketings gelöst. Marken, die bisher kein Influencer-Marketing nutzten, haben den Sprung gewagt und diejenigen, die diese Strategie gewohnt waren, haben sich teilweise mit Influencer-Technologie ausgestattet, um auf ihre Partner zu verzichten und selbst um Live-Influencer zu werben", sagt Guillaume Doki-Thonon, CEO und Mitbegründer von Reech.

Im Einklang mit diesem Trend haben bereits 45 Prozent der Influencer das Teilen ihrer Inhalte autorisiert. So ergibt sich für Marken die Möglichkeit, Medienkäufe direkt auf dem Content und im Namen des Creators zu tätigen. Diese Praxis ermöglicht es Marken, ein größeres Publikum anzusprechen und die Reichweite der vom Ersteller erstellten Inhalte zu erhöhen.

Diese Partnerschaften müssen jedoch mit den Werten der Influencer übereinstimmen: drei Viertel der Befragten gaben an, dass sie in diesem Jahr einen Partnerschaftsvorschlag abgelehnt haben, vor allem wegen Unvereinbarkeit der Werte, sei es der Respekt für die Umwelt (45 Prozent), Transparenzregeln (42 Prozent) oder der Tierschutz (22 Prozent).

Bei 65 Prozent der Ablehnungen von Partnerschaftsvorschlägen mochte der Influencer das Unternehmen oder sein Produkt nicht oder glaubte nicht daran. Die Markenreputation ist für 24 Prozent der befragten Creators ein Ablehnungsgrund.

Influencer haben ihre Community erweitert

Was die bevorzugten Plattformen und Nutzungen von Influencern angeht, hat sich in diesem Jahr wenig geändert: Instagram bleibt das soziale Netzwerk der Wahl (93 Prozent), weit vor Facebook (31 Prozent), Blog (25 Prozent) und Youtube (17 Prozent), das in diesem Jahr vor Twitter (14 Prozent) liegt.

Auf Instagram bevorzugen die Content-Ersteller einfache Posts und Stories, 79 Prozent posten täglich Stories. Stories sind ein beliebtes Mittel, um die Community zu befragen: 60 Prozent nutzen sie für Umfragen und 48 Prozent für Story-Fragen. Schließlich ist das Aufkommen von TikTok in Frankreich erwähnenswert, das in der Öffentlichkeit sehr beliebt ist: 41 Prozent der Befragten haben sich in diesem Jahr bei dem Netzwerk registriert, aber in Frankreich werden nur vier Prozent der Anfragen für Markenpartnerschaften über das Netzwerk gestellt. Und dann ist da noch die Unverwüstlichkeit des guten alten Blogs. Sie ist keineswegs rückläufig, sondern bleibt unter den Top 3 der bevorzugten Plattformen von Influencern und ist das zweitbeliebteste Medium für Partnerschaftsanfragen (25 Prozent), hinter Instagram (87 Prozent).

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.fr veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

Bild: Caroline Receveur Facebook

Blogger
Influencer
Instagram
TikTok